Kommentar teurere Kitas: Am oberen Ende gespart

Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Gutschein ermöglicht es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, und schafft zufriedene und ausgeglichenen Familien, in denen beide Partner ihrer Arbeit nachgehen.

Nur die Reichen trifft diese Gebührenerhöhung nicht. Für Familien mit mittleren Einkommen wird sie spürbar sein, gerade wenn sich an anderen Ecken und Enden auch Dinge verteuern. Besonders die Erhöhung des Essensgeldes für alle Einkommen sticht negativ hervor. Und der Rauswurf der 12- bis 14-Jährigen aus den Schulkinderhorten scheint undurchdacht.

Der große Aufschrei allerdings wird wohl ausbleiben: Rein quantitativ bietet Hamburg heute insbesondere berufstätigen Eltern mehr verlässliche Betreuung als noch vor zehn oder 15 Jahren. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Gutschein ermöglicht es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, und schafft zufriedene und ausgeglichenen Familien, in denen beide Partner ihrer Arbeit nachgehen. Für den Kita-Beitrag erhalten Familien eine wichtige Entlastung, die ihr Geld wert ist.

Für den Staat zahlt sich das aus - auch in Steuereinnahmen. Insofern ist es selbstverständlich, wenn er hier für soziale Infrastruktur sorgt - und eben gerade kein Luxus wie, sagen wir: die Elbphilharmonie.

Umso mehr fragt man sich, wieso es die Kita-Eltern trifft, wenn doch für andere Dinge neues Geld da zu sein scheint. Seien es Anti-Schlagloch-Offensiven oder der - fraglos wichtige - Schulfriede. Wohl, weil es im Kita-Bereich eher ruhig ist - im Vergleich zu früheren Zeiten.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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