Kommentar Gängeviertel: Die zutiefst humanistische Bockbeinigkeit

Der Einsatz hat sich gelohnt. Die Einigung über die Zukunft des Gängeviertels ist wegweisend.

Der Einsatz hat sich gelohnt. Die Einigung über die Zukunft des Gängeviertels ist wegweisend. Unabhängig von einigen Details, die noch zu klären sind, ist die Lösung grundsätzlich gefunden. Und es gibt nur Gewinner allerseits: die Kultur, die Politik, die Stadt als lebendiger und lebenswerter Raum.

Die Diskussion um das Gängeviertel darf als beispielhaft, besser: Beispiel gebend gelten für einen gesellschaftlichen Diskurs, der in Hamburg - und nicht nur dort - in Vergessenheit geraten zu sein schien. Sie rief in Erinnerung, dass das Herz einer Stadt nicht in Bilanzen darstellbar ist. Und sie machte ebenso altmodisch wie zukunftsweisend klar, dass Identität unverkäuflich zu sein hat.

Mit der friedlichen Besetzung des alten Quartiers mitten in der Stadt provozierten die Künstler eine bis dahin unerwartete Sensibilisierung der öffentlichen Wahrnehmung - und selbst der veröffentlichten Meinung.

Bis hin zum nachfolgenden Manifest "Not in our Name" war und ist die Auseinandersetzung geprägt von einem zutiefst humanistischen Anliegen - von der in all ihrer Bockbeinigkeit ehrenwerten Auffassung, dass die Menschen nicht für die Stadt, sondern diese gefälligst für ihre Bewohner da zu sein hat.

Diese Lehre ist angekommen, und sie gilt es auch fürderhin und in vergleichbaren Fällen zu beherzigen. Damit der Einsatz sich auch weiterhin auszahlt.

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