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sorry hr. Reichert,
tendiere bei dem sich immer wieder wiederholenden ge- meinheiten der menschen an menschen, an ein krankhaftes, psychophathisches problem von oben nach unten schauen (sorry, war 25 jahre hilfsarbeiter - besser kann ichs nur schwer beschreiben).
die würde des menschen ist leider antastbar.
kein auf eine religion reduziertes problem, eines das Uns wahrscheidlich in all seiner gemeinheit bald auch in eu betrifft, als währen wir netter.........
sehe einen flaschenhals, was rauskommt, das liegt schon auch in Unseren händen - wenn auch nur beschränkt.
deutschland soll doch die menschenrechte in grundsatzartikeln beschlossen haben, oder......
die grenze (wollen, tun...) ist doch der/die andere.
14 jahr ist mord oder gelinder gesagt totschlag.
respekt bitte, es ist schwer genug.
und asyl für diese Freunde. bitte
Diesen Kommentar nehme ich jetzt mal zu Anlass festzusetellen, dass Martin Reichert sie klügsten und sprachlich schönsten Texte in der Taz schreibt!
Es macht doch wirklich keinen Sinn, die ehemaligen Kolonialmächte dafür verantwortlich zu machen, dass sich einige afrikanische nicht reformieren wollen und eine inhumane Kultur haben. Die Staaten sind inzwischen für sich selbst verantwortlich! Das wäre ja genauso, als würden wir in Deutschland immer noch die Nazis für unser heutiges Fehlverhalten verantwortlich machen. Oder die Allierten dafür dass sie uns die Demokratie aufoktroyiert haben.
Gibt`s eigentlich irgendtwas auf der Welt an dem wir nicht schuldig sind?
Herr Reichert kultiviert hier ein in linken Kreisen gängiges Erklärungsmuster:
Wenn in postkolonialen Entwicklungsländern, insbesondere in Afrika, etwas schiefläuft, wird oft erstmal erklärt, "der Westen" habe hier aus diesen und jenen Gründen zumindest eine Mitschuld.
Der Artikel dreht sich dann interessanterweise fast nur noch um diese Mitschuld, die Eigenverantwortung der Menschen dort wird beiseitegeschoben.
Westliche Kolonialmächte haben dort etwa bis vor 50 Jahren das Sagen, was ist seitdem geschehen ?
Unabhängigkeit bedeutet auch, dass man für sein Tun selbst verantwortlich ist.
Da sind also "radikale Evangelikale aus den USA" am Werke ?
Erstens:
Seit wann verkörpern diese "den Westen" ?
Zweitens:
Müssten eigenverantwortliche Afikaner nicht wie jeder andere auch selbst über ihren Glauben entscheiden ?
Wer ist eher schuld, die ausländischen Evangelikalen oder die Afrikaner, die freiwillig auf diese hören ?
Malawi scheint übrigens ein typisches Beispiel für die afrikanische Misere zu sein:
Eine riesige Geburtenrate ohne ein entsprechendes Wirtschaftswachstum, um all den jungen Menschen eine gute Perspektive zu geben.
Verhütungsmittel sind schon lange erfunden und die Entwicklungshelfer könnten innerhalb weniger Jahre den meisten Menschen in Afrika eine vernünftige Familienplanung ermöglichen.
Was auch die Aids-Epidemie eindämmen würde.
Aber offenbar wollen das viele Menschen (Männer?) dort nicht, sonst wäre es längst gemacht worden.
Über solche Umstände sollte die taz eher berichten, aber stattdessen gibt man lieber bei diversen Anlässen "dem Westen" die Schuld.
"Der Westen"?? Kein Stück. Die Kolonialzeit ist seit 50 Jahren vorbei. Die Afrikaner hatten ganz viel Zeit für ihre eigenen Gesetze. Auch Großbritannien hat ja seitdem einiges geändert. Und wenn welche missionieren ist das nicht "der Westen" sondern eher komische Gruppen.
Finanzbehörden sollen das Geld aus Steuerbetrug zurückholen, fordert die Organisation Finanzwende. Lobbyisten hätten zu viel Macht.
Kommentar Schwulenverfolgung: Wenn der Hass Gesetz wird
Uganda erwägt die Todesstrafe für Homosexuelle einzuführen, in Malawi wird ein schwules Paar zu 14 Jahre Haft verurteilt. Der Westen ist nicht unschuldig an dieser Entwicklung.
Aus europäischer Perspektive könnte man glatt glauben, die Regierungsverantwortlichen aus Malawi, Uganda und vielen anderen afrikanischen Staaten hätten recht: Homosexualität gibt es dort nicht. Oder hat schon jemand von einem Gay Pride in Malawi gehört?
Natürlich verhält es sich eher so, dass die afrikanischen Eliten der Meinung sind, dass es Homosexualität bei ihnen nicht zu geben habe, weshalb ein öffentliches Bekenntnis zu ihr sofort und hart zu sanktionieren sei. Uganda erwägt gerade, die Todesstrafe für Homosexuelle einzuführen. Und in Malawi wurde gestern ein schwules Paar zu vierzehn Jahren Haft verurteilt - der Richter begründete sein Urteil mit der Absicht, die Öffentlichkeit schützen zu wollen, weil Homosexualität nicht der Kultur und der Religion des Landes entspräche.
Tatsächlich entstammen die meisten afrikanischen Gesetze gegen Homosexualität - in 38 von 53 Staaten Afrikas ist diese unter Strafe gestellt - aber der Kolonialzeit. Da mag es einigen bizarr vorkommen, wenn es nun vor allem die Länder des Westens sind, die eben diese Gesetzgebung kritisieren und die Einhaltung der Menschenrechte einfordern - zum Beispiel Großbritannien und Deutschland, das Malawi mit Konsequenzen bei der Entwicklungshilfe droht. In der malawischen oder ugandischen Wahrnehmung ist die Homosexualität ein Übel, das aus dem Westen stammt.
Es handelt sich bei dieser Sichtweise um einen nationalistischen Affekt. Und der wird seit längerem von auswärtigen Akteuren geschürt, nämlich von radikalen Evangelikalen aus den USA, die zunehmend Einfluss auf afrikanische Eliten nehmen und nun erfreut beobachten können, dass aus dem Hass, den sie predigen, Taten werden. Die Unterdrückung der afrikanischen Homosexuellen weist also weit über nationale Belange hinaus. Dieser Zusammenhang birgt zugleich die Lösung: Die Menschenrechte gelten universell, zu ihnen gehört unabdingbar das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Auch wenn viele Staaten dies nicht wahrhaben wollen: Homosexuelle gibt es überall auf der Welt. Auch in Malawi, Polen, in der Arktis und im Iran.
Sowohl das Einklagen der Menschenrechte als auch die religiöse Aufforderung zum Hass sind klassische Bestandteile von Sonntagsreden. Es sollte jedoch die internationalen Staatengemeinschaft zum Handeln bringen, wenn die Hassprediger mehr Erfolg haben.
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Kommentar von
Martin Reichert
Redakteur taz.am Wochenende
* 21. Februar 1973 in Wittlich; † 26. Mai 2023 in Berlin, war Redakteur der taz am Wochenende. Sein Schwerpunkt lag auf gesellschaftlichen und LGBTI-Themen. Er veröffentlichte mehrere Bücher im Fischer Taschenbuchverlag („Generation Umhängetasche“, „Landlust“ und „Vertragt Euch“). Zuletzt erschien von ihm "Die Kapsel. Aids in der Bundesrepublik" im Suhrkamp-Verlag (2018). Martin Reichert lebte mit seinem Lebensgefährten in Berlin-Neukölln - und so oft es ging in Slowenien