Nachruf Fritz Teufel: Der Humorist der 68er ist tot

Er war Mitgründer der Kommune 1, Erfinder des "Pudding-Attentats", Terrorist und Fahrradkurier. Teufel wollte ein abenteuerliches Leben haben. Das ist ihm gelungen.

Eine revolutionäre Rede: Fritz Teufel spricht am 15. September zu Demonstranten in Frankfurt. : ap

Im Prozess um die Entführung von Peter Lorenz legte Fritz Teufel sein Alibi erst im allerletzten Moment vor, weil er die Voreingenommenheit des Verfahrens offenlegen wollte. Kein Alibi hatte er aber für die Zeit der Überfälle auf die so genannten "Negerkuß-Banken", die damals ebenfalls verhandelt wurden. Sein "B-libi" für diese vier Wochen dokumentierte die taz am 26.6.1980. Teufel erklärte im Gericht Berlin-Moabit, er habe sich in Köln versteckt gehalten, doch wären die, die ihm damals geholfen hätten, kaum bereit, das zu bezeugen. Der Text beginnt mit einem Gedicht:

Vom A-libi zum B-libi

Eine alibidinöse Erklärung zur Frage der Beteiligung an zwei Sparkassenüberfällen und zum unsittlichen Alibizwang durch die moderne Inquisition - aus dem Hut gezaubert in Moabit am 25. Juni 1980.

Mein lieber Hut,

diene mir gut!

Verlass mich nicht

vor diesem saublöden

hochintelligenten Gericht!

Hilf der Wahrheit ans Licht!

Simsalabim!

Fritz Teufel hat ein Alibi!

Abrakadabra!

Damen und Herren, sehen Sie:

Fritz Teufel hat auch ein B-Libi!

Was aber ist ein B-Libi?

Teufels Antwort darauf findet sich im Faksimile (pdf) der ganzen taz-Dokumentation von 1980.

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