Kommentar Kita-Gebühren-Kampagne: Aufgewärmte Empörung

Zwei Tage vor dem Volksentscheid zur Schulreform wird noch einmal die Empörungs-Trommel gerührt - aus durchsichtigen Gründen.

Allen leitenden Redakteuren und sonstigen Entscheidungsträgern sei der Zorn über höhere Kita-Gebühren gegönnt. Aber hier wird zwei Tage vor dem Volksentscheid zur Schulreform aus durchsichtigen Gründen noch einmal die Empörungs-Trommel gerührt. Eigentlich ganz ohne Anlass, weil es keine verlässlichen neuen Zahlen darüber gibt, wie viele Eltern künftig den Höchstsatz zahlen müssen.

Ein Schuss vor den Bug für CDU-Sozialsenator Dietrich Wersich, der erklärte, er könne sich im Fall eines Falles vorstellen, die Nachfolge des Bürgermeisters anzutreten. Und ein Versuch, Stimmung zu machen gegen die Schulreform, die ja unter anderem auch Geld kostet.

Als die Wut über die Kita-Gebührenerhöhung hochkochte, dachten nicht wenige Eltern darüber nach, es diesem Senat beim Primarschul-Volksentscheid mal richtig zu zeigen. Dieses Sentiment soll die Abendblatt-Berichterstattung offenbar noch einmal befeuern.

Selbst wenn am Ende mehr als gedacht den neuen Höchstsatz zahlen, gibt dies erst einmal nur Aufschluss darüber, wie viele Eltern entsprechende Einkommen haben. Man muss dann sehen, wo die Gebühr zumutbar ist und wo nicht, weil etwa die Miete das Leben in der Stadt sehr teuer macht. Dass sie bei der Berechnung der Kita-Gebühren nicht berücksichtigt wird, hat übrigens die SPD zu verantworten.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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