Kommentar Frauen in Führungspositionen: Keine wirksamen Instrumente

Es überrascht nicht, dass Frauen in Deutschlands Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind.

Es überrascht nicht, dass Frauen in Deutschlands Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind. Denn neben Appellen und Selbstverpflichtungen gibt es bislang keine wirksamen politischen Instrumente. Und dass Freiwilligkeit im Gleichstellungssektor eher wenig bringt, zeigt die jüngst veröffentlichte Lübecker Studie.

Warum Frauen aber ausgerechnet in Norddeutschland so selten in Top-Positionen sitzen: Darüber kann man nur spekulieren. Natürlich mag die Tatsache, dass dort neben Industriebetrieben viele Finanz- und Versicherungsdienstleister siedeln, ein Grund sein. Möglich aber auch, dass sich Frauen, weil oft anders sozialisiert, immer noch nicht mit derselben Vehemenz nach oben boxen wie Männer. Auch ist zu bedenken, dass potenzielle Anwärterinnen durch Kinderpause und Betreuungsproblematik oft irreparable Karriereknicks erleiden. Dies gehört bei der - sehr sinnvollen - Forderung nach einer Frauenquote mitgedacht: Gesicherte Kinderbetreuung ist Voraussetzung weiblicher Karriereförderung.

Denn nur wenn Familie und Karriere vereinbar sind und überdies die reelle Chance besteht, nach ganz oben zu kommen, werden sich genug Bewerberinnen finden. Und nur dann lässt sich das wichtigste Argument der Personalentscheider widerlegen, die stets behaupten, für Top-Positionen mangele es an Kandidatinnen.

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Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.

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