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Christlich-jüdische Kultur und KopftücherMuss die Bibel verboten werden?

Für die aktuelle Diskussion über Kopftuch, Burka und Scharia könnte das 11. Kapitel eines Paulus-Briefes von besonderem Interesse sein.

Zuschauerinnen beim Fußballspiel Deutschland - Türkei. Bild: dpa

Wenn der Begriff der jüdisch-christlichen Kultur auf etwas zutrifft, dann mit Sicherheit auf jene Gemeinden griechischsprachiger Juden und Gottesfürchtiger, an die sich der Apostel Paulus missionarisch wandte, etwa in Korinth.

Für die aktuelle Diskussion über Kopftuch, Burka und Scharia jedenfalls ist das 11. Kapitel dieses Briefes von besonderem Interesse. Frauen genossen im hellenistischen Judentum - anders als in der heutigen Orthodoxie - hohes Ansehen, waren Synagogenvorsteherinnen und saßen auch nicht von den Männern getrennt. Was meint der Apostel dazu?

Das entfaltet er im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 11,3-13: "Ich will euch aber wissen lassen, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt Christi. Jeder Mann, der bei prophetischen Reden etwas auf dem Haupte hat, entweiht sein Haupt. Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder prophetisch redet, entweiht ihr Haupt; denn sie ist ein und dasselbe wie die Geschorene. Will nämlich eine Frau sich nicht verschleiern, so soll sie sich auch die Haare abschneiden lassen. Gilt es aber als Schande für eine Frau, sich das Haar schneiden oder kahl scheren zu lassen, so soll sie sich verschleiern. Der Mann braucht sich nämlich das Haupt nicht zu verhüllen, weil er Bild und Abglanz Gottes ist; die Frau dagegen Abglanz des Mannes. Der Mann ist nämlich nicht aus der Frau, sondern die Frau aus dem Manne. Auch wurde der Mann nicht um der Frau willen geschaffen, vielmehr die Frau um des Mannes willen. Deshalb soll die Frau ein Machtzeichen auf dem Haupte haben um der Engel willen. Übrigens ist im Herrn weder die Frau etwas ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau. Wie nämlich die Frau vom Manne stammt, so ist wiederum der Mann durch die Frau; alles aber ist aus Gott."

Nun mag man sich beruhigen: Es geht in diesem Sendschreiben zunächst nur um synagogale oder kirchliche Kleiderordnungen, vom Verhalten von Frauen in der Öffentlichkeit ist hier nicht die Rede. Wohl aber grundsätzlich von einem göttlich verbrieften Herrschaftsanspruch der (christlichen) Männer über die Frauen.

Nach den Kriterien von Geert Wilders oder der um "Politically Incorrect" rotierenden islamophoben Bloggosphäre stellt sich nun aber die Frage, ob diese Aussage des Apostels mit den Wertsetzungen des Grundgesetzes vereinbar ist, ob die Briefe des Apostels wie so manche anderen Passagen des Alten und Neuen Testaments nicht verboten werden müssten, und vor allem, was dann noch "christlich-jüdische" Unterfütterung des Grundgesetzes heißen kann.

Legitimation der Prügel

Wer in letzter Zeit den Film "Das weiße Band" von Michael Haneke gesehen, Michael Hagners Buch über den "Hauslehrer" gelesen und Christian Pfeiffers jüngste Studie über das gewalttätige, prügelnde Erziehungsverhalten zumal gebildeter evangelikaler Christen zur Kenntnis genommen hat, wird im Alten und Neuen Testament schnell (Buch der Sprüche, Hebräerbrief) legitimierende Gründe finden. "Wer seine Rute zurückhält, der hasst seinen Sohn; doch wer ihn liebt, der sucht ihn mit Züchtigung heim." (Sprüche 13,24). Müsste also das "Buch der Sprüche" dieses Verses wegen nicht auf den Index jugendgefährdender Schriften gesetzt werden? In dieser Frage immerhin bewies Paulus, dass er aufgeklärte Einsichten haben konnte: "Und ihr Väter", so der Epheserbrief, "reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Weisung des Herrn." (Epheser 6,4.)

Also wie nun? Sollen Korinther 11 ebenso wie Sprüche 13,24 auf den Index, Epheser hingegen frei zugänglich bleiben? Oder sollte man nicht besser gleich freiwillig gereinigte Bibeln mit einem Gütesiegel der FSK, enthaltend die Silhouette eines Bundesadlers mit der Umschrift "Grundgesetzkonform" an den Schulen verteilen? Und wäre es nicht geradezu der Gipfel aller kulturellen, euroislamischen Integration, wenn eine politisch korrekte, grundgesetzlich evaluierte Ausgabe des Korans erschiene, in dem die hässliche Sure 4,34 ebenso getilgt wäre wie die ein oder andere definitiv falsche Aussage über die Juden?

Man mag das drehen und wenden wie man will - bevor sich die christlich-jüdisch erbaute, in ihrem Glauben ans Grundgesetz gefestigte politische Klasse dazu äußert, ob Korinther 11 zur jüdisch-christlichen Tradition gehört, soll sie dieselbe bitte nicht mehr so vollmundig beschwören.

Überhaupt: Warum genau - ich meine jetzt öffentlich-rechtlich und also staatskirchenrechtlich - kann es sich die katholische Kirche leisten, Frauen nicht zu ordinieren? Gewiss, als religiöser Verein darf sie das; aber warum darf der dem Grundgesetz verpflichtete Staat mit derlei Organisationen, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau gröblich und systematisch missachten, Verträge schließen und Subventionen vergeben? Verstößt er dabei nicht gegen sein eigenes Antidiskriminierungsgebot?

Und, allen Ernstes: warum werden die Piusbrüder nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, obwohl sie sich doch mindestens so antidemokratisch äußern wie diese oder jene Salafistengruppe?

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71 Kommentare

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  • Es ist nichts dagegen einzuwenden, die Bibel zu verbieten. Dann sollte man aber auch denKoran und die Haddhiten verbieten, und die Thora auch.

  • E
    Eileen

    Ist nun die TAZ das Sprachrohr der Muslime geworden??

    Was hat das Tragen des Kopftuches einer Muslimin mit der Bibel zu tun?

     

    Vor 20 Jahren, als die TAZ noch die TAZ war, wllte man Religionsunterrricht aus den Schulen entfernen - Religiöse Symbole gehören nicht in die Schule - Trennung von Religion und Staat.

     

    Und jetzt?

    Die TAZ selbst versucht in "wiederholten" Artikeln den Einfluss des Islams in die Gesellschaft und auch in den Staat als "harmlos" und "abstrus" hinzustellen.

     

    Soll denn nun nicht mer Religion und Staat getrennt sein.

    Gehört nun die Religion (Islam) in die Schulen, wo unsere Kinder doch eigentlich die "Freiheit", lernen sollten?

     

    WAS ist aus der TAZ geworden???????

  • H
    hto

    @Axel Müller

     

    Weil eindeutige Wahrheit nur etwas für die Entwicklung eines geistig-heilenden Selbst- und Massenbewußtseins ist, ist Zensur immernoch gängige Methode.

  • AM
    Axel Müller

    Ich bin gegen Zensur jeder Art. Auch Bücher die unappetitliche Thesen vertreten sollten daher nicht verboten werden. Man kann allerdings darüber nachdenken, ob diese Bücher jugendfrei sein sollten. Oder ob es wirklich eine gute Idee ist, Kindern den Inhalt dieser Bücher unkritisch zu lehren.

  • AB
    alles beim Alten

    @QuatschMitSoße

    "ja, stimmt: nationalsozialismus hat was mit sozialismus zu tun. aber: die nazis - und ich dachte, dass weiß jeder erwachsene in deutschland - haben versucht (teilweise erfolgreich) den ollen vorsintflutlichen germanen-kult wiederzubeleben (götter-käse, fackelzüge, wolfschanze, walhalla-wagner-pomp etc. pp.), verquickt mit symbolen der indisch-vedisch-arischen kultur (hakenkreuz).

     

    in der sozialistischen ideologie spielt religion keine rolle. es gilt das primat der politik."

     

    Nur weil man ein Kreuz trägt, heißt es nicht, dass man Christ ist. Tatsächlich gab es einen Personen- und Parteienkult, wie er auch in Russland (Stalin), China (Mao)und anderen Staaten anzutreffen war, die sich auf die sozialistischen Lehren beriefen.

     

    In meinen Augen ist der Nationalsozialismus eine direkte Umsetzung des Klassenkampfgedankens. Auf der einen Seite stehen die bösen, faulen, vermögenden und unterdrückenden (Finanz-)Juden, auf der anderen Seite das arme, geschundene und unterdrückte, hart arbeitende deutsche Volk.

    Bourgeoisie versus Proletariat.

     

    Als herrschende Klasse sollte die Arbeiterpartei (in diesem Fall NSDAP) die Geschicke im Sinne des Volkes führen. Dazu kommt die Glorifizierung und "staatsreligiöse" Überhöhung des Arbeiters und die gleichzeitige Verächtlichung des Bürgertums. Da, wie oben ausgeführt, bei den Nationalsozialisten die Arbeiterschaft mit dem deutschen Volk identisch ist, wird das deutsche Volk als Herrenrasse überhöht und im Umkehrzug der Jude zum Untermenschen.

    Da man das deutsche Volk vom Stamm der Germanen sah, wurde im Sinne der Rückbesinnung auf die völkischen Wurzeln ein Germanenkult eingeführt, der die jüdisch-christliche Traditionen ersetzen sollte. Das war aber nur der Kult, die Religion war, die der Herrenrasse und des Klassenkampfes.

  • S
    Sabine

    guter artikel

  • Q
    QuatschMitSoße

    @alles beim Alten

     

    "Wie alle Sozialisten, wollten die Anhänger der NSDAP die christlich-jüdische Tradition überwinden und durch eine neue Staatsreligion ersetzen. Damit war sie ein Beispiel in Reinkultur für die Moderne. Progressiv bis zur völligen Zerstörung."

     

    frechheit, die gleichsetzung. wollen sie bewusst irre führen?

     

    ja, stimmt: nationalsozialismus hat was mit sozialismus zu tun. aber: die nazis - und ich dachte, dass weiß jeder erwachsene in deutschland - haben versucht (teilweise erfolgreich) den ollen vorsintflutlichen germanen-kult wiederzubeleben (götter-käse, fackelzüge, wolfschanze, walhalla-wagner-pomp etc. pp.), verquickt mit symbolen der indisch-vedisch-arischen kultur (hakenkreuz).

     

    in der sozialistischen ideologie spielt religion keine rolle. es gilt das primat der politik.

  • AB
    alles beim Alten

    @roterBaron

    Wie alle Sozialisten, wollten die Anhänger der NSDAP die christlich-jüdische Tradition überwinden und durch eine neue Staatsreligion ersetzen. Damit war sie ein Beispiel in Reinkultur für die Moderne. Progressiv bis zur völligen Zerstörung. Weil diese Tradition überwunden und ersetzt werden sollte, wurden eben auch sehr viele Pfarrer etc. interniert und umgebracht.

    Für die Kader der NSDAP waren die Kirchen ein Dorn im Auge, sowohl politisch als auch ideologisch. Insbesondere die katholische Kirche, weil sie nicht so auf Linie zu bringen war, wie die evangelischen Kirchen.

  • N
    never!Land

    @Jan

    Wenn ich mich christlich nennen würde und meine Texte läse, müsste ich auch kotzen. So viel Wahrheit zu ertragen ist für jemanden, der an Märchen glaubt, die nur dazu dienen Herrschaft und Gewalt zu legitimieren nunmal schwer.

     

    Was Sie, der Sie mir mangelnde Intelligenz unterstellen, nicht zu begreifen in der Lage sind, ist, dass nicht jeder Gläubige ein radikaler Fundamentalist ist, dass es aber in jeder Religion solche Radikalen gibt. Das hat rein gar nichts mit der jeweiligen Religion zu tun, sondern mit den soziokulturellen und -politischen Verhältnissen, in denen die Gläubigen leben. Dass die Mehrheit der deutschen Christen eher gemäßigt ist, sagt nichts über Christen in Nigeria aus, dass die Mehrheit der Muslime in Nigeria radikal ist, sagt nichts über Muslime in Deutschland aus.

     

    Genau darum habe ich formuliert, dass deutsche Christen, die den Islam diffamieren wollen, nur das Radikale im Islam und nur das Gemäßigte im Christentum sehen wollen. Das ist unlauter und zeigt die eigene fundamentalistisch-intolerante Grundeinstellung dieser angeblich so gemäßigten Christen.

     

    Ich hoffe, dass Ihre kognitiven Fähigkeiten sie nun endlich in der Lage sind, den Sachverhalt angemessen zu erschließen.

  • H
    Hinweiser

    @Peter: Sie fragen: "Und da ist dann die Frage, wieviele Terroristen haben sich in den letzten 100 Jahren auf die Bibel berufen?"

     

    Ich kann Ihnen keine genaue Zahlen liefern, aber zumindest Hitler hat sich explizit auf Gott und Christus berufen. Siehe beispielsweise folgendes Zitat aus Mein Kampf:

     

    "So glaube ich heute im Sinne des Allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk der Herrn."

     

    Überhaupt ist es hier in den Kommentaren interessant zu lesen, wie sich einige Christen genauso verteidigen wie sonst nur die bösen, bösen Moslems... "Das ist ja alles aus dem Zusammenhang gerissen!", "Die wahre Botschaft der Bibel sei eine andere" etc etc... Womit sie vielleicht ja auch recht haben mögen, aber mir zeigt das nur wieder einmal, dass die Bibel (und auch der Koran) vollkommen überflüssig sind! Wenn ich nach Lust und Laune mir die Sahnestücke aus solch einem Werk picke: Wozu brauche ich es dann überhaupt noch? Ich habe dann ja anscheinend schon eine Art Wertesystem verinnerlicht, das mich entscheiden lässt, welche Passagen aus den besagten Werken gut und welche schlecht sind. Sprich, die Werke selber sind vollkommen überflüssig und allerhöchsten als (mehr oder weniger) lustige Geschichte zu betrachten, nicht aber als Leitpfaden für ein Leben in einer modernen Gesellschaft.

  • DS
    Dr. Schreck

    @ Jan: Wie kommen Sie denn damit klar, dass sich die Bibel - Gottes Wort! - in sich selbst widersprüchlich ist, wie Sie ja selber sagen? Ist Gott nun doch nicht unfehlbar, weil er sich selbst widerrufen muss, oder nur ein Spieler? Wenn Sie als Christ sich schon auf die Bibel berufen, dann können Sie auch nicht nur die Stellen herauspicken, die Ihnen gefallen...

  • H
    hto

    Wenn man ein stumpf- wie wahnsinniger Kämpfer der Bildung zu Suppenkaspermentalität für den "freiheitlichen" Wettbewerb ist, also für die Konfusionierung in Überproduktion von zeitgeistlich-systemrationalem Kommunikationsmüll, dann kann man die Bibel (das Buch / die Metaphern für die Entwicklung des wirklich-wahrhaftig Freien Willens) selbstverständlich auch nicht als Buch der Meinungsfreiheit sehen!?

  • U
    uff-tata

    au ja, unbedingt!

     

    und wenn wir schon einmal dabei sind - das aufstellen von weihnachtsbäumen, dieses archaisch verwurzelten brauchs, müsste auch mal überdacht werden.

    ebenso bedürfen der traditionelle csu-aschermittwoch mit seinen 'hasspredigten' und kaiser-wilhelm-plätze wie -denkmäler einer juristischen überprüfung.

    und in der öffentlichkeit sollte das bedecken des körpers mit kleidung, womit sich der träger nun mal zum sexualobjekt degradiert, verboten werden -

     

    all das lässt sich mit unserer aufgeklärten gesellschaftsordnung doch nicht mehr vereinbaren!

  • K
    Kirk

    Die taz ist wohl die Zeitung mit den ganz flinken Denkern. Jahrelang nur von Toleranz schwafeln und jetzt ganz langsam doch das Hirn hochfahren ... Guten Morgen!;-)

    Bevor in Koran und Bibel nicht ALLE menschenverachtenden Stellen gestrichen werden, darf man diesen Büchern, und den dahinter stehenden Ideologien, genau so viel Toleranz entgegen bringen, wie man Hitlers "Mein Kampf" entgegen bringen würde: nämlich GAR KEINE. Zugegeben: Viel würde von diesen ekelhafte Schriften nicht mehr übrig bleiben. Aber um so besser :-)

    Auch die Religionen müssen die Menschenrechte achten, und zwar ausnahmslos. Sie können nicht länger, durch Missbrauch des Rechts auf Glaubensfreiheit, sämtliche andere Menschenrechte unterwandern.

    Wenn die westlichen Staaten nicht umgehend an diesem Punkt intervenieren, wird der globale religiöse Roleback nicht mehr aufzuhalten sein,in dem wir uns bereits befinden. Und der würde bedeuten: Adieu Freiheit, adieu Demokratie. Hallo Mittelalter!

  • J
    Jan

    Der taz-Artikel reißt bedauerlicherweise unglaublich Viel aus dem Zusammenhang und ist sinnentstellend. Das worauf der christliche Glaube wesentlich fußt, dem Evangelium predigt Liebe und keinen Hass oder Schläge.

     

    @Anna: Danke für diesen Beitrag!

     

    @never!Land

    Wenn ich ihre Beiträge lese fällt mir ganz spontan Max Liebermann ein: "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte."

    So eine dumme und primitive Pauschalisierung ist eines klar denkenden Menschens vollkommen unwürdig.

    Ich habe jedenfalls keine Problem damit Mitglied einer nach ihrer Ansicht fundamentalistischen christl. Gemeinde zu sein, taz zu lesen & Grün zu wählen, da diese Partei meiner tiefsten Überzeugung nach mehr christliche Werte vermittelt als die sogenannten C-Parteien. Ich unterstelle ihnen noch soviel Intelligenz, daß sie das Wort "fundamentalistisch korrekt herleiten können - oder schon mal ein Haus ohne Fundament gebaut?

     

    @Magda: Man kann viele Zitate nach Belieben aus dem Zusammenhang reißen. Ich finde problemlos genauso viele Bibelzitate die das Gegenteil belegen und bitte nicht das Alte Testament und das Neue Testament dermaßen sinnfrei durcheinander werfen.

  • T
    Toby

    Danke Herr Brumlik.

    Schade nur, daß so viele Leser hier die Botschaft nicht gehört haben, die doch lauten muß: man kann nicht durch Verbote negieren, was da an Geschichte gewachsen ist. Man muß es aushalten. Die anziehenden Bibel- und Korantexte ebenso, wie die abstoßenden. Und man muß lernen, miteinander zu leben. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz gleich, was man glauben mag.

  • DS
    Dr. Schreck

    Auf den Vergleich Christentum - Islam gehe ich mal nicht ein, aber schön finde ich, wie alle Bibelapologeten immer mit denselben mauen Argumenten kommen: Das gilt doch alles nicht mehr, das ist doch alt und Interpretationssache, aber gleichzeitig ist doch die Bibel Gottes Wort! Wie könnt Ihr da behaupten, das sei Interpretationssache? Wollt Ihr Gott widersprechen? Prima Christen...

     

    Wer Christ ist, für den haben auch die hier zitierten Stellen auch Gültigkeit. Ein sog. Christ, der aber dem widerspricht (schön auch der Römerbrief des Paulus, in dem Homosexuelle "des Todes" sein sollen; keine Interpretationsfrage, das steht da), der kann sich nicht Christ nennen und wird von seinem Gott zur Verantwortung gezogen werden wg. Ungehorsam.

     

    Hört auf mit diesem weichgespülten Sich-Winden. Entweder ja oder nein. Jesus tät Euch abwatschen.

     

    MfG, Dr. Schreck

    • @Dr. Schreck:

      Offensichtlich richtig, auch wenn das Beliebigkeits-"Christen" nicht gerne hören.

       

      Korinther, 11,7--9: "Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre. 8 Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne. 9 Und der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen."

  • R
    roterbaron

    Ich frage mich immer wo die gloreiche christlich-jüdische Kultur 1933-45 war? Vielleicht kann mir das Mal jemand erklären.

    • @roterbaron:

      Ab 1939 war sie jedenfalls im Krieg.

  • N
    never!Land

    @ Anna P.

    Ja tun sie, überall in der Welt, Polen und die USA sind hier mal beispielhaft angeführt, umso mehr gilt es für die "Dritte Welt", der ja auch die muslimischen Staaten angehören. In Nigeria ziehen christliche Lynchmobs durch die Straßen, um Muslime zu ermorden, hierzulande versucht sich die Kirche der staatlichen Gerichtsbarkeit zu entziehen.

    Mit "Christ" den deutschen Atheisten zu identifizieren, der "Nächstenliebe ganz ok" findet, ist eben einfach schwachsinnig! Aber Glaube generell grenzt ja an organisierte Schwachsinn.

     

    Dann noch von einer jüdisch-christlichen Tradition zu sprechen, in einem Lande, dass vom erklärten Judaismus der Katholiken über den offenen Antisemitismus eines Luther, gipfelnd in der Judenvernichtung eines Hitler stets alles getan hat, um Juden nicht teil der Gesellschaft werden zu lassen, verrät ihre rechtsextrem-christlichfundamentalistische Verblendung.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Anna

    Kein Land, in dem das Christentum Staatsreligion ist, ist eine Demokratie.

     

    Auf deinen anderen Senf einzugehen, fehlt mir leider gerade die Zeit. Terrorismus ist allerdings immer die Waffe derjenigen, die sich als schwächer empfinden (siehe Nordirland/Baskenland/Deutscher Herbst).

     

    PS: An die Islamophoben hier: Vergleicht mal afrikanische Christen mit afrikanischen Moslems, das bringt mehr, weil die übrigen Voraussetzungen dort ähnlicher sind (Klima, Lebensbedingungen, frühere Religionen). Speziell zu den Themen Frauenrechte, Akzeptanz von Homosexualität etc. Jamaika geht auch ("Adam and Eve, not Adam and Steve").

     

    Der Kampf gegen Rassismus und Intoleranz fängt immer bei sich selber an - sonst ist es keiner, sondern lediglich plumpe Selbstverortung.

  • K
    klauswerner

    Liebe Anna P:

    Sie schreiben: "Nicht die Bücher, die die Grundlage der Religion bilden, sondern die Menschen die diese Bücher interpretieren und damit die Religion LEBEN entscheiden darüber, was eine Religion IST."

     

    Richtig, da hat sich viel geändert, zumindest ausserhalb der Katholiken.

     

    Aber auch das gilt für die Muslime in unserem Land: Wer von ihnen fordert bei uns den Gottesstatt, die Sharia, die Steinigung, die Kopftuchpflicht, Verbot des Schwimmunterrichts?

    Ebenfalls eine Minderheit, wie auch im Christentum (da lassen die Funis ihre Kinder gleich gar nicht mehr zu Schule).

     

    Aber bitte verharmlosen Sie nichts: Die Fundis sitzen im Christentum teilweise ganz oben! In Rom! Da werden 3.000 neue Exorzisten ernannt, der Papst persönlich mischt sich in die Debatte in Malta ein, ob dort nun Scheidung endlich erlaubt sein sollte, und in Deutschland, USA, usw äußern nachwievor Bischöfe: Homosexualität ist böse (Kardinal Burke diese Woche, Overbeck erst vor Kurzem) und schaffen damit ein Klima der Schulenhatz WIE IN DEN ISLAMISCHEN LÄNDERN.

    Und mitten in Europa feuern orthodoxe Prister in Belgrad Menschen zur Schwulenhatz an.

     

    Also es gibt nach meinem Verständnis schon noch ein Bisschen was zu tun auf der christlichen Seite, bevor man mit dem Finger zeigen sollte.

  • AP
    Anna P.

    Nicht die Bücher, die die Grundlage der Religion bilden, sondern die Menschen die diese Bücher interpretieren und damit die Religion LEBEN entscheiden darüber, was eine Religion IST.

     

    Und wenn jemand von der christlich-jüdischen Kultur, die Europa geprägt hat spricht meint er damit die heute noch gültigen 10 Gebote und das religiöse Gebot der Nächstenliebe und nicht, was in irgendeiner Passage der Bibel steht.

     

    Denn es geht um „heute“.

     

    Interessant ist, dass solche „Verteidigungsversuche“ à la: Die Bibel ist doch genauso schlimm wie der Koran FAST NUR nur von Männern kommen!

     

    Zwingen die Christen in Europa heute (!) 10-12 jährige Mädchen unter Kopftücher, reduzieren sie damit auf ihre Sexualität und rauben ihnen die Menschenwürde, weil sie ohne Kopftuch als Sexualobjekte betrachtet werden (dürfen)?

     

    Gilt bei den Christen auch heute noch die Jungfräulichkeit der Frauen als wichtigstes Gut, dessen Verlust die Ehre der ganzen Familie zerstört? Und das demzufolge von der ganzen Familie bewacht werden muss, was junge Frauen in ihrer persönlichen Freiheit massiv einschränkt? Die Selbstmordrate junger, türkischer muslimischer Frauen ist fast doppelt so hoch wie die junger deutscher Frauen - von etwa 240 Ehrenmorden (12-18 pro Jahr) seit 1990 mal ganz abgesehen!

     

    Wird in den christlichen Kirchen die Bibel auswendig gelernt wie in den Koranschulen? Kann jeder Pastor und Priester die Bibel auswendig wie die Immame in den Moscheen?

     

    Ist das Christentum ein politisches System, in dem der religiöse Führer eines Staates gleichzeitig der politische Führer sein soll und in dem den Gläubigen sogar vorgeschrieben wird, welche Sportarten sie treiben dürfen und wie sie sich die Schuhe anziehen sollen - woran manche Gläubige sich auch heute noch halten?

     

    Fordern die Christen die Einführung eines göttlichen Rechts, der Scharia, das über allen von Menschen gemachten Rechtssystemen stehen soll? Und das dann nach der Willkür der religiösen Herrscher ausgelegt wird und Frauen massiv benachteiligt? Nein, es GIBT gar kein christliches, göttliches Recht außer die 10 Gebote.

     

    Drohen die Christen jedem mit Mord, der vom Glauben abfällt?

     

    Oder der die Bibel kritisiert? Wie viele Morddrohungen gab es denn von Christen, als der Film „Das Leben des Brian“ erschien, in dem Jesus regelrecht auf die Schippe genommen wurde?

     

    Und was den „Generalverdacht" von Muslimen betrifft: alle (!) Menschen die ein Flugzeug besteigen werden heute unter Generalverdacht gestellt eine Bombe oder Nagelschere (!) dabei zu haben, mit denen sie das Flugzeug in die Luft sprengen oder unter ihre Gewalt bringen könnten. Und wem haben alle Menschen aller Religionen das zu verdanken? Islamische Terroristen!

     

    Und wie viele Christen haben sich denn in den letzen Jahren, weltweit gesehen, selbst in die Luft gesprengt und dabei Unschuldige Menschen mit in den Tod gerissen?

     

    Höchstens 1/3 der Staaten, in denen der Islam Staatsreligion ist, sind Demoratien, und viele dieser Demokratien auch nur scheinbare.

     

    Bei den „anderen“ Religionen ist es genau umgekehrt.

     

    Wie blind kann man eigentlich sein?

  • B
    Ben

    Da sieht man, woher der Unterdrückungsgedanke der Frau kommt. Im Islam soll sich die Frau laut Koran bedecken, "damit sie sich sicherer und freier fühlt", und nicht dem Mann unterordnen soll oder so etwas.

    • @Ben:

      Just, als ich das lese, kommt eine Muslima in den Raum. Sie trägt keine Kopfbedeckung (hier nicht erlaubt), dafür hat sie jeden Tag einen Begleiter, der aufpasst, was sie so am Computer tut und dafür mit der Begründung "ich gehör' zu ihr" eine Genehmigung einholt.

      Ja, ist doch super, wenn man so beschützt wird. Sicherlich wäre IHM die Verschleierung lieber. Oder ihr, weil sie sich für das Theater schämt.

  • P
    Peter

    Heutzutage sollte doch völlig nebensächlich sein, was in irgendwelchen alten Schwarten steht. Wichtig ist auch nicht was einer sagt, sondern was er tut.

     

    Und da ist dann die Frage, wieviele Terroristen haben sich in den letzten 100 Jahren auf die Bibel berufen? Wieviele Menschen wurden gesteinigt weil sie gegen christliche Gebote verstoßen haben? Und was unterscheidet die Kairoer Menschenrechtserklärung von der unsrigen?

     

    Man kann es drehen und wenden wie man will, der Islam hat seine Aufklärung noch vor sich, und seine Reformation könnte ähnlich blutig verlaufen wie unser Dreißigjähriger Krieg.

     

    Es wäre schön wenn die Menschen sich in Zeiten von Weltraumfahrt und Genforschung vom Aberglauben frei machen könnten. Leider ist die Religion immer ein Machtinstrument der politisch Handelnden.

  • T
    Tajmahal

    Wahrlich, ich sage euch: das sind eure Feinde, die die Frauen hassen, und das sind eure Freunde, die die Religionen hassen. Denn was wäre eine Welt ohne Frauen, sie wäre nie geboren. Und was wäre eine Welt ohne Religionen, sie wäre das Paradies.

  • H
    Humble

    Man fragt sich, ob der Artikel der Versuch einer etwas plumpen Polemik darstellt oder einfach nur unsauber recherchiert ist.

     

    Allein die Scharia mit dem Neuem Testament zu vergleichen - man sollte es einmal tun, dann wäre der Unterschied doch klarer und der Artikel würde in seine Worthülsen zusammenfallen, z. Bsp.:

     

    Eph 5,25 Ihr Männer, liebt eure Frauen!, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat...

     

    Welcher Koranvers fordert denn die muslimischen Männer dazu auf, ihre Frauen so hingebungsvoll zu lieben?

     

    @ Martha: Manche Verse, die sie da zitieren, stammen aus den Apokryphen. Vielleicht verwenden sie ja auch munter das Buch Mormon? - was die fehlerhaften Stellenangaben erklären würde. Und das zusammenhanglose Zitieren. Mit solcher Methodik diskreditieren sie ihren Beitrag doch selbst...

    • @Humble:

      "Welcher Koranvers fordert denn die muslimischen Männer dazu auf, ihre Frauen so hingebungsvoll zu lieben?"

      „O Leute! Respektieren Sie die Rechte der Frauen! Behandle sie mit Mitgefühl und Liebe! Ich rate dir, Allah wegen ihnen zu fürchten. Du hast Frauen als Vertrauen von Allah genommen; Du hast ihre Ehre und Keuschheit erlaubt, indem du im Namen Allahs ein Versprechen gegeben hast!“ (Muslim, Hajj, 147)

      Die obigen Anweisungen vertrauen den Frauen die Liebe und den Respekt, die Moral und die Weisheit der Männerwelt an. Als Geschenk Gottes.

  • H
    Horst-Mustafa

    Wenn die Bibel Pädophilie produziert und der Koran Terrorismus, sollten wir dann nicht beides verbieten und alle Hinduisten werden???

     

    Und wer denkt überhaupt mal an die Kinder??!?

    • @Horst-Mustafa:

      Als seien Hindus stets friedlich... So ist das, mit dem Glauben: Zur Not dient er auch als Rechtfertigung für Greueltaten.

  • F
    Flitzitas

    Fand den Artikel insgesamt etwas belanglos, bis auf dies Stelle:

    "...aber warum darf der dem Grundgesetz verpflichtete Staat mit derlei Organisationen, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau gröblich und systematisch missachten, Verträge schließen und Subventionen vergeben? Verstößt er dabei nicht gegen sein eigenes Antidiskriminierungsgebot?"

    darf ein Staat eine Organisation einsetzen, und ihr z.B. Kindergärten oder die Betreuung alter Menschen oder von Ganztagskindern übertragen, welche ihre Angestellten wegen einer Scheidung oder Homosexualität einfach entlassen kann??? Die katholische Kirche (kann nur von ihr sprechen) darf schalten und walten wie es ihr beliebt, obwohl es entsprechende Gesetze gibt, die jeder andere Arbeitgeber einhalten muss.

  • G
    gecko

    das frauenwahlrecht wurde nicht 1918 sondern am 19.01.1919 eingeführt.

    die kirche habe ich verlassen, als ich alleine darüber entscheiden konnte, dies sollten alle frauen tun.

    insgesamt sind die religionen für allen streit und alle kriege dieser welt verantwortlich.

  • O
    Ostprodukt

    "Muss die Bibel verboten werden?" - das ganz bestimmt nicht, aber Staat und Kirche sollten endlich konsequent getrennt werden!

     

    Im übrigen kann man sich aus der Bibel (immerhin ein Buch mit ca. 1.000 Seiten) wie auch aus dem Koran natürlich immer irgendwelche Stellen rauspicken, die einem gerade in den Kram passen. Dass Paulus aufgrund seiner Biographie ein Problem mit Frauen hatte, ist inzwischen nicht nur unter Theologiestudenten bekannt. Zum Glück gab es damals wie heute männliche Christen, die Frauen als ebenbürtige, gleichberechtigte Geschöpfe Gottes ansahen und -sehen...

  • GB
    G. Bottazzi

    Ich habe erst dann Ruhe, wenn die letzte schwarze Krähe von ihrem Kirchturm verschwunden ist.

    Die sind noch nicht weg, da kommt schon der nächste Aberglaube, dessen Kirchtürme Minarett heissen.

  • S
    Slobo

    Ich bin für ein Bibelverbot. Das ist ganz klar frauenfeindlich und gehört verboten! Schöner Artikel :)

  • J
    Joactin

    Glauben ist Nichtwissen.

    Religionen sind per definition Phantasien.

    Phantasien lassen sich nicht verbieten, aber benennen: nämlich als Phantasien.

  • B
    Bibelkritiker

    Viele christliche Gemeinschaften nehmen die Bibel Wort für Wort als von Gott gegeben an. In der von Neuner und Roos herausgegebenen Sammlung von verbindlichen Lehrsätzen der katholischen Kirche findet man:

    „Wer nicht alle Bücher der Heiligen Schrift mit allen ihren Teilen, wie sie die Kirchenversammlung von Trient [1545] anführte, als heilige kanonische Schriften anerkennt oder wer leugnet, dass sie von Gott eingegeben sind, der sei ausgeschlossen.“ (Lehrsatz Nr. 98)

    Die evangelische Kirche hat in ihren Bekenntnisschriften bis heute verbindlich festgelegt: Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind "einzig Richter, Regel und Richtschnur", nach welchen "müssen alle Lehren erkannt und geurteilt werden, ob sie gut oder böse, recht oder unrecht sind" (Konkordienformel aus dem Jahr 1580, Epitome, Summarischer Begriff 3).

    Würde man das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften auf die Bibel anwenden, müssten nicht wenige Passagen aus dem Verkehr gezogen werden, wobei ich die größte Gefahr darin sehe, dass aus heutiger Sicht schwerste Kriminaldelikte und Menschenrechtsverletzungen als von Gott toleriert, ja gefordert, dargestellt werden.

    Mit Hilfe dieser Bibelstellen konnten z. B. sämtliche Kriege, die in den letzten 2000 Jahren im Namen Gottes von „christlichen“ Herrschern geführt wurden, gerechtfertigt werden, einschließlich des jüngsten Irak-Krieges, verantwortet von einem „christlichen“ Präsidenten der USA, George W. Bush.

    Um den breiten Fundus an Rechtfertigungsmöglichkeiten, den die Bibel bietet, deutlich zu machen, möchte ich eine von kirchlichen Friedensaktivisten oft zitierte Stelle anführen:

    „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen." (Jesaja 2, 2-4)

    Nur wenigen Kirchenchristen ist bekannt, dass bei Bedarf auch das genaue Gegenteil mit der Bibel gerechtfertigt werden kann:

    "Bereitet euch zum heiligen Krieg! ... Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße ...“ (Joel 4, 9-10.12-13.17)

    In der Bibel wimmelt es von Widersprüchen, die von den Kirchenchristen aber scheinbar widerspruchslos hingenommen werden. Da gibt es den Propheten Mose, der den Menschen das Gebot „Du sollst nicht töten“ brachte, und der gleiche Mose ruft dann aber wenig später bei der geringsten Verfehlung seiner Mitmenschen zur Todesstrafe auf. Da gibt es seitenlange Vorschriften darüber, wie Tiere zu opfern sind. Andererseits weist Gott durch mehrere Propheten immer wieder darauf hin, dass ihm Tieropfer ein Gräuel sind.

    Mit der Bibel kann man alles rechtfertigen. Dies gilt erst recht, wenn man berücksichtigt, dass gerade fanatische Menschen dazu neigen, mehrdeutige Stellen in ihrem Sinne zu interpretieren und unliebsame eindeutige Stellen wie zum Beispiel „Du sollst nicht töten“ oder „Liebe Deine Feinde“ zu übersehen.

    Die Gruppen, die die Bibel, Wort für Wort als wahr betrachten, muss man wohl als fundamentalistisch bezeichnen. Das gleiche gilt natürlich auch für den Koran. Aus meiner Sicht sollte man Bibel und Koran nicht dazu verwenden, unethisches Handeln zu rechtfertigen, sondern als Impulsgeber, eine höhere Ethik zu entwickeln. Das sollte eigentlich auch der Anspruch jeder Religion sein, weshalb es mich schon misstrauisch macht, wenn Religionen Bibel- bzw. Koranstellen nicht entfernen, die eindeutig hinter dem allgemeinen Menschenrechtsverständnis zurück sind. Letztendlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, welche Bibel- oder Koranstellen er als wahr und wichtig für sein Leben ansieht.

    • @Bibelkritiker:

      Mohammedaner rechtfertigen ihren Wahrheitsanspruch auch dadurch, dass der Koran keine Erzählung über Geschehenisse sei, sondern Gottes (letztes) Wort, der durch den Propheten spricht. Darum gibt es da eigentlich auch nicht viel zu deuteln und das Textvolumen ist trotz umfangreicher Allmachtsbeteuerungen erfreulich niedriger. Heut würde man das "Channeling" nennen. Der Gott des Koran betont auch immer wieder, dass keine Silbe seiner Worte entfernt werden darf.

  • L
    Lucia

    @ Micha Brumlik: "..."christlich-jüdische" Unterfütterung des Grundgesetzes...":

     

    kann z.B. heißen, daß der Religionsbegriff den die Religionsfreiheit schützen soll, ein anderer ist als derjenige einer totalitären Ideologie,

     

    die einen Vorschriftenkatalog beinhaltet, in der eine Säkularisierung nicht vorgesehen ist, in der die Einführung der Scharia nur eine Frage des Bevölkerungsanteils ist,

    und die die Weltbeherrschung im Programm hat.

     

    Die "Islamophoben" regen sich vielleicht über solche Feinheiten auf, daß dreist zwischen verpügeln (verpönt) und schlagen (erlaubt) der Frau differenziert wird:

     

    "...Der Mann dürfe keineswegs so prügeln, sodass Spuren der Misshandlung bleiben, nicht ins Gesicht, nicht so- dass blaue Flecken bleiben...":

    http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Wertingen/Lokalnachrichten/Artikel,-Der-Koran-verbietet-das-Verpruegeln-aber-er-erlaubt-Schlagen-als-Signal-_arid,1328448_regid,2_puid,2_pageid,4506.html

     

    Wir leben tatsächlich im Jahre 2010???

     

    Und, allen Ernstes: Warum Piusbrüder nicht mit Salafisten gleichzusetzen sind?

    Wie war das noch mit Äpfeln und Birnen?

  • GL
    Georg Litty, Ev. Theologe

    Geil, wie die LeserInnenbriefschreiberInnen ihm alle auf den Leim gehen ... klar kann mf das ChristInenntum nicht auf der Basis einzelner Bibeklverse beurteilen. Genausowenig den Koran. Und das genau war doch der Punkt.

    Schöner Artikel. :)

  • H
    Hubert

    Bibel, oder was es sonst noch so gibt.

    Wir sollten weniger auf die Sprüche aus den alten Büchern schauen, dafür uns mehr um die Gegenwart und Zukunft bemühen.

    Wer immer nur an Bibel, oder Koransprüchen sich festhalten will, der geht am Leben vorbei.

    Vielleicht haben es einige noch nicht mitbekommen, die Welt hat sich seit dem weitergedreht.

    Mit solchen Sprüchen möchte man doch imgrunde nur an seine Macht festhalten und verhindern, dass andere neben ihm das Leben in die eigenen Hände nehmen könnten.

    All ihre religiös geführte/verführte Bürger werdet doch endlich mal wach.

    H

  • 2
    2idane

    Schön, wie Micha Brumlik hier unsere "christlich-jüdische Tradition" anhand der Quellen ein wenig gegen den Strich bürstet.

    Er sollte sich allerdings keinen Illusionen hingeben: Unsere "Islamkritiker" wird er damit nicht überzeugen, ja nicht einmal in ihrer Selbstgerechtigkkeit ankratzen. Denn für die sind das "Christlich-Jüdische" oder das "Islamische" keine theologischen, nicht einmal präzis-kulturelle Begriffe.

    Sie dienen lediglich als Chiffren, die die Abgrenzung erleichtern: "Christlich" (na gut, ausnahmsweise, weil's so nützlich ist: -jüdisch) - das sind "wir"; "islamisch" - das sind "die". Da kann in der Bibel stehen, was will: Zur Ab- und Ausgrenzung bleiben unsere "Christen" finster entschlossen...

  • D
    Dionysos

    @ Dr. Pfarrer Andreas Kroh

    Ich wüsste nicht, wozu dieser Artikel theologisches Vorwissen bräuchte?! Die Theologie scheint mir die letzten Jahrzehnte die Aufgabe weiter zu verfolgen, das im heiligen Buch geschriebene so zu verdrehen, dass man heute moralisch damit leben kann. Viel Erfolg noch bei Ihrer Vergangenheitsbewältigung... nur wird das (heilige) Wort Sie, so wie jetzt, immer wieder einholen.

     

    @ Max S.

    Zu 1. Unbedeutend sind sie vielleicht für den Großteil. Mit Grausen blicke ich aber in andere Länder (USA, einige Südamerikanische Staaten, sowie Länder in Afrika und Asien). Ihre Behauptung ist angesichts der auch heute noch blutigen Kreuzzügen von Christen rund um den Globus schlicht unhaltbar.

    Zu 2. Die Rolle Jesu im Islam kennen Sie anscheinend nicht?

    Aufklärung als Reformation Christlicher Lehre? Wohl eher der Versuch einer Befreiung von dergleichen!

    Zu 3. Weniger schlimm, oder hinterhältiger?!

    Beim Fazit kann ich nur zustimmen.

     

    @ Felix

    "Aber was soll der Unsinn mit dem Index". Lies doch mal bei den Freunden der PI mit, dort sollte dir deren schizophrene Auffassung von "Freiheit" auffallen. Der Autor dieses Artikels hat gewiss nicht die Absicht Bücher zu verbieten.

     

    @ Uanny

    "Muslime kennzeichnen sich primär dadurch aus, dass sie religiös sind."

    Und Juden zeichnen sich primär dadurch aus, dass sie geizig sind und immer ein Säckchen Gold am Körper tragen. Genau! Gut, dass du das entscheiden darfst!

     

    Wieso gelingt es Niemandem mehr...

    ...Pauschalisierungen zu vermeiden?

    ...den Islam vom Islamismus und von faschistoiden politischen Systemen abzugrenzen?

    ...mit der Kritik bei sich selbst und seiner Umgebung (Religion und Kultur) anzufangen?

    Hab ich den Abzug des Lichtes in letzter Zeit verpasst?

  • J
    Julia

    Oh Gott, wenn man alleine den Anfangsteil des Bibelzitats liest bekommt man ja schon zu viel. Imo sollte man Leute die sowas ernst nehmen mal in eine Psychatrie einweisen und wegen Geisteskrankheiten behandeln. Am besten den Papst und seine Bischoffsgefolgschaft gleich mit. (Für alle Gläubigen reicht wahrscheinlich anfangs der Platz nicht)

  • L
    leila

    Nein, Micha Brumlik, das 11. Kapitel eines Paulus-Briefes ist eben nur ein Brief mit einer Einzelmeinung eines Konvertiten, während der Koran angeblich von einem Allah kommen soll, der zudem auch noch der Chef vom Paulus ist, zumindest nach islamischer Lesart.

    Wenn wir allerdings zum weltweiten Konsens kommen, dass der Koran auch nur ein Schriftstück ist, das nicht mit einem Gott zu tun hat und auch nicht von einem Gott kommt, wäre die Diskussion ein Riesenstück weiter.

  • M
    Mari

    Ich verstehe das Ganze nicht.

    Alles intolerant in jeder Richtung.

    Freiheit heisst Verantwortung, trotz Wortverschmutzung

    immer noch wahr.

  • M
    magda

    @felix...mal eine stelle ist gut...hier ein kurzer Ausflug...recherchier mal n bisschen, bevor Du das Dargestellte als einzelfall abtust!

     

    (1. Tim 2,12): "Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, (...) sondern sie sei still."

     

    (1. Kor 14,33-34): "Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeinde- versammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt."

     

    (1. Mose 3,16): "Unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein."

     

    (1. Tim 2,11-12): "Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still."

     

    “Aber, wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen.” (Paulusbrief an die Epheser)

     

    [3:21.9] Wenn eines Priesters Tochter sich durch Hurerei entheiligt, so soll man sie mit Feuer verbrennen; denn sie hat ihren Vater entheiligt.

     

    (12,4) Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Mannes, eine schändliche ist wie die Fäulnis in seinen Knochen.

     

    (25,24) Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang, ihretwegen müssen wir alle sterben

  • M
    melchi

    Dr. Pfarrer Andreas Koch moniert: "Leider ohne große thel. Vorbildung geschrieben, das tut weh!"

     

    Genau! Ohne theologische Vorbildung. Hier wurde mal vorgeführt, was aus der Bibel wird, wenn man mal eben irgendwelche Textstellen vorholt und Rezeptionsgeschichte sowie Relevanz für die Glaubenswirklichkeit außen vor lässt, wie es mit dem Koran so oft gemacht wird.

    Muslimen, die genau das kritisieren, wird dann gern erst einmal der Islam erklärt und ihnen vorgehalten, dass sie keine richtigen Muslime seien, wenn sie den Koran nicht Wort für Wort für bare Münze nehmen. Indem man so handelt, macht man gemeinsame Sache mit den Extremisten, die genau das auch behaupten.

    • @melchi:

      Laut Koran selbst IST der Koran "Wort für Wort bare Münze". Was daran nicht zu verstehen ist, erschließt sich wohl erst nach Verbildung.

      Zum Glück dürfen auch die Christen seit Luther nachlesen, was so in ihrem dicken Buch steht.

  • E
    Eisbär

    Ich sehe trotzdem keinen Anlaß zum Verbot. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

     

    Denn christliche Tradition ist ja nicht im Jahre 0 steckengeblieben. Sonst hätte es z.B. nie eine Reformation gegeben. Das Frauenwahlrecht ist in Deutschland erstmalig im Jahre 1918 eingeführt worden (unter den Nazis das passive Recht wieder entzogen).

     

    Es gab die französische Revolution, die die Gesellschaften in Europa stark veränderte. Es gab die Zeit der Aufklärung.

    Etc. etc.

     

    Kennen Sie christliche Länder, in denen heute christliches RECHT gesprochen wird? - GIBT es das überhaupt ein "christliche Gesetze, Paragraphen und Fatwas"? Nun. Darauf kommt es aber an.

     

    Es geht nicht um den Koran. Denn es heißt dass zu ihm die Scharia und die Hadithen gehören.

     

    Warum unterschreibt die Türkei die Kairoer Menschenrechte (kenn Sie sie? bitte mal googeln) und nicht die allgemeine Menschenrechte?

    Hier liegt der kleine aber feine Unterschied.

     

    Solange Religion eine persönliche, spirituelle Sache ist, ist nichts dagegen einzuwenden. Wenn sie aber politisch instumentalisiert hat, dann gehört sie verboten.

     

    In England gibt es übrigens 80 Scharia Gerichte. Was bedeutet das? Die Anwendung von muslimischem Recht. Es wird also ÜBER das staatliche gesetzt!!!!

     

    Also, liebe Taz, versuchen wir mal lieber das Gesamtbild zu sehen. Und zwar in der HEUTIGEN Realität.

  • A
    aboe

    Dieser Artikel startete so schön in einer Hagen-Rether-Manier, zeigte den Scharfmachern den Spiegel vor. Aber was ist die Schlussfolgerung? Das fehlte hier. Denn die religiösen Schriften haben allesamt die ein oder andere blutrünstige Passage. Aber Pazifismus ist nun mal erst seit kurzem populär. Bitte nicht vergessen, bis 1980 durfte man noch seine Kinder zu Erziehungszwecken züchtigen.

     

    Der Artikel suggeriert hier interreligiöse Konflikte, ebenso wie das rechte Scharfmacher machen, nur aus der anderen Richtung. Bei der Integrationsdebatte geht es aber nicht um Religion. Es geht um kulturelle und soziale Unterschiede. Und die kulturellen Identitäten haben - das zeigt dieser Beitrag, ohne es zu benennen - haben mit den Schriften eben nur begrenzt etwas zu tun.

     

    Ich würde ich über eine Tonalität freuen, die die Versöhnung von Unterschieden betont.

  • F
    freidenker

    Was in diesen alten Schinken steht ist natürlich oftmals total veraltet und zu vergessen.

     

    Die Frage ist doch, wer nimmt das denn noch groß ernst und traktiert oder unterdrückt deswegen eventuell Mitmenschen.

     

    Die Unsinnigkeiten in der Bibel dürften wohl wesentlich weniger Menschen als ihr Lebensleitbild sehen als die im Koran.

     

    Hat nicht selbst Jesus viele Dinge im AT als Unsinnigkeiten für überholt erklärt ?

     

    Vielleicht wäre es mal an der Zeit Bibel und Koran remastered aufzulegen.

  • T
    Tim

    Ziemlich blöder Artikel, ehrlich. Nicht der wörtliche Inhalt von Büchern ist doch entscheidend, sondern was die Rezipienten daraus machen. Und vor allem, welche Handlungen sie daraus ableiten ...

  • GA
    Georg aus Breslau

    Jetzt weiß ich endlich, warum ich so gerne katholischer Christ bin. Danke für diesen originellen Beitrag.

  • W
    wiedergänger

    @ferdinand :

    Leider muss man dem PI-Bruder ferdinand mal wieder antworten.

    Drei Sachen: Das Schächten wird den Juden und den Moslems schon seit Jahrhunderten vorgeworfen. Eine so alte Rassistenlehre gehört mal ins Museum. Und überhaupt, Bolzenschussgerät = gut, ausbluten = schlecht? So einfach ist das nicht.

     

    Zweitens: Klar, alle Moslems tun den ganzen Tag nix anderes als Leute peitschen, erschiessen, ausweiden. Den Diktator Ahmadinedschad mit allen Moslems, vor allem den Moslems hierzulande, gleichzusetzen, ist etwa so fair wie alle Deutschen als Nazis zu bezeichnen.

     

    Drei: "...und das sollten die Muslime auch schleunigst tun." Sonst was? Wer solche Vorschriften macht, hat mit der Freiheit nicht viel am Hut.

     

    Um mal auf den Artikel einzugehen: Die Bibel gibt theoretisch noch viel mehr in der Richtung her. Schön wäre mal ein Artikel, in dem zB Religionsgeschichtler zu diesem Kontext befragt werden. Vergleichend mit Koran, Thora, hinduistischen Texten oder wasweissich. Jede heilige Schrift hat sowas, nehme ich an.

  • U
    Uanny

    I. Muslime kennzeichnen sich primär dadurch aus, dass sie religiös sind. Muslime können nicht "vom Glauben Abschied nehmen", weil sie dann keine Muslime mehr wären.

     

    II. Das Kopftuchverbot ist abgeschafft worden, weil es diskriminierend ist, wenn jemand lernen will, dann darf sie/er das, egal, wie frau/man sich kleidet. Viel wichtiger ist, dass der Staat keinem aufzwingt, wie sich zu kleiden ist.

     

    III. Ebenso wie die Juden schlachten wir Muslime unsere Tiere nach der uns vorgeschriebenen Art. Ich weiß, dass mit der Schächtung ist etwas, was schon die Nazis gerne aufgriffen, um gegen Juden zu hetzen, das Thema geht immer. Halal schlachten heißt aber auch: Man schlachtet NUR dann ein Tier, wenn man sicher ist, es danach auch wirklich essen zu wollen und nicht verschwenderisch umzugehen - damit verhindert der Islam Sachen wie Massenschlachtung, bei der viel Fleisch einfach wegen der zu geringen wirtschaftlichen Nachfrage vergammelt und weggeschmissen wird.

     

    IV. Ja, warum sollten sie das Recht haben Muslime pauschal für einen Mord anzugreifen? Mache ich Sie dafür verantwortlich, dass erst vor wenigen Tagen wieder ein junger Muslim brutal ermordet wurde? Es ist mir gesellschaftlich genauso untersagt, Deutsche deswegen zu kritisieren und das ist gut so!

  • K
    Kufr

    das is doch gar nichts

     

    (5. Mose 23,2-3): "Kein Entmannter oder Verschnittener soll in die Gemeinde des Herrn kommen. Es soll auch kein Mischling in die Gemeinde des Herrn kommen; auch seine Nachkommenschaft bis ins zehnte Glied soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen."

     

    Dieser Vers stammt aus der aktuellen Lutherbibel. In einer älteren Fassung von 1940 steht für das Wort "Mischling" noch "Hurenkind", in der Jerusalemer Übersetzung "Bastard". Gemeint ist entweder das Kind eines Israeliten mit einer Ausländerin oder ein uneheliches Kind... In diesem Fall durch Luther halt verschärft formuliert

    schon mal was von Rassismus und diskriminierung gehört, nur Christen haben halt Moral alle anderen die nicht dieser meinung sind müssen für immer in die Hölle... wir warten dann dort auf euch wird bestimmt "lustig"...

     

    Quelle:

    http://www.bibelkritik.ch/kirchenkritik/e5.htm

  • MS
    Max S

    Leider gibt es zum Koran auch einige wesentliche Unterschiede:

    1. So sind derartige Lehren in der Bibel heute weitgehend irrelevant für unser heutiges Leben - während islamische Lehren (wie z.B. Tod für Kritik oder Islamverlassen) in vielen islamischen Gesellschaften noch umgesetzt werden. 2.

     

    2. Zudem sind die christlichen Lehren doppelt reformiert worden: Erstens durch Jesus, der die alten Gesetze wesentlich gnädiger umgestaltete, und zweitens durch die Aufklärung.

     

    3. Ist die Bibel weitgehend in Erzählform, während der Koran in direkter Sprache und laut Islam angeblich von Gott stammt. Und ein erzählendes "und er tötete..." ist eben immer noch weniger schlimm, als ein "tötet sie!!!" als direkte Aufforderung.

     

    Infolgedessen sind diese Bibelsachen heute eben nicht mehr so schlimm, wie islamische Lehren. Keinesfalls sollte man sich jedenfalls an die Bibel klammern, um damit den Koran und den Islam in Schutz zu nehmen.

  • TM
    Türkischer Mirgrant

    Wunderbarer Artikel!

     

    @Felix: Das ist nicht nur eine Stelle, sondern eine von vielen. Der Artikel wiegt aber um so schwerer wenn sich mal vor Augen hält, dass die heutige verkaufte Bibel nur eine Schönwetterschrift ist. Wenn man sich mal eine luthernahe Übersetzung aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts vornimmt... huiii da geht es bestialisch zu. Das ist dann wirklich ein Mordhandbuch! Da brauch mir auch keiner Interpretation zu kommen. Diese Schriften sind so eindeutig, falls da noch interpretiert werden soll, sind diese Schriften nicht mal das Papier wert auf dem sie gedruckt sind. Von wegen Nächstenliebe...

     

    @ Ferdinand: Ist natürlich klar, dass hier wieder welche ´ABER DIE ANDEREN´ schreien. Wir sind hier nicht in Ägypten, sondern in Deutschland...

  • N
    Norbert

    Religionen jeglicher Art dienen bis heute ausschließlich der Machtausübung und dem Erhalt der Macht, der Herrschaft.

    Jahrtausende, Jahrhunderte der Indoktrination gewährleistet bis heute die Verdummung selbst intelligenter Menschen.

  • S
    Schulz

    Danke.

    Endlich mal ein echtes Thema,

    als das Leben noch nicht tot war...

     

    Wahrscheinlich kann man/frau diese und aehnliche Fragen durch alle neutestamentl. Buecher querlesen.

    Kollosser ist auch interessant.

     

    Der Absender bezieht sich immer, ausnahmslos immer auf spezifische Fragen und Anliegen der Empfaenger der Anschreiben.

     

    Fuer uns heute ist doch uninteressant,

    wann ein Kopf entweiht oder geweiht ist,

    Hauptsache, was gesagt wird...

    hilft, stimmt, protestiert...

  • DP
    Dr. Pfarrer Andreas Kroh

    Leider ohne große thel. Vorbildung geschrieben, das tut weh!

  • F
    Felix

    Da hat tatsächlich mal jemand in der Bibel eine Stelle gefunden, die nicht unserem heutigen Lebensstil entspricht! Sowas muss natürlich sofort in die Zeitung! Aber was soll der Unsinn mit dem Index? Sind jetzt Erziehungsratgeber mit falschen Erziehungsvorschlägen erst ab 18 Jahren zu kaufen?

     

    Vielleicht ist dem Verfasser aber auch schon aufgefallen, dass Männer in christlichen Kirchen die Kopfbedeckung abzunehmen pflegen. Es gibt wirklich unendlich viele elegantere und geistreichere Methoden, Kritik an der Verfassung, an den Kirchen und am christlichen Glauben zu äußern als dieser Artikel.

  • W
    Wolfgang

    Bibel verbieten? Ist aber ein Risiko, denn erst verbotene Bücher werden am meisten gelesen. Dann gibt es aber ein böses Erwachen.....des Geistes.

  • F
    ferdinand

    Ich sehe den Unterschied daran, daß sich doch heutzutage kaum noch jemand für die Bibel interessiert (ausser ein paar Extremisten). Die Moscheen sind allerdings voll.

    Wir haben dieses "Geglaube" eben hinter uns gelassen, und das sollten die Muslime auch schleunigst tun.

     

    Aber ganz im Gegenteil, in der Türkei fällt das Kopftuchverbot, die Muslime dürfen hier Tiere bestialisch töten (schächten) und es ist bei Todesstrafe verboten M. zu kritisieren. (Rushdie, vanGogh).

     

    Und schreiben Sie doch mal einen islamkritischen Artikel in einer Zeitung im, z.B. Iran, in Syrien oder in Ägypten usw., viel Glück.

    Hier dürfen Sie das Christentum soviel kritisieren wie sie wollen, hier droht Ihnen nicht Auspeitschen oder Erhängen.

     

    Das ist eben der Unterschied.

  • N
    nichtbriefmarkensammler

    Gehts noch schräger?

    RELIGION fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

     

    Keine Steuergelder für naiven Geisterglauben!!

  • GS
    gottlose Schnecke

    guter Artikel, danke !

     

    Mordbücher, wie verschiedene religiöse Werke, haben zumindest an Schulen und im Alltag nichts zu suchen.

  • N
    never!Land

    Für die Christen gelten eben andere Maßstäbe, als für die Muslime, vor allem, weil mit der Union eine explizit christlich-fundamentalistische Partei die Regierung stellt.

     

    So werden in Deutschland alle Christen als moderat und alle Muslime als radikal identifiziert, und wannimmer jemand den Gegenbeweis liefert, ist er eine "seltene Ausnahme".

    Niemand regt sich darüber auf, dass eine faschistoide Sekte mindestens einmal wöchentlich zum Kannibalismus aufruft (eine hiervon abgesplitterte Sekte immerhin zum "metaphorischen" Kannibalismus), wenn aber der Muslim lauter jodelt als die Glocken bimmeln, dann ist das eine Staatsaffäre...

  • K
    Kai

    Jap, die Bibel sowie der Koran müssen verboten werden! Kann man irgendwie eine Volksabtimmung dazu starten? SPD, Grüne und Linke sind da bestimmt für, ok, mit ner kleinen Änderung, da man die Moslems nicht provozieren will wird natürlich nur die Bibel verboten und der Koran an alle Haushalte ausgegeben.