Glatteis in Berlin: BSR will guten Rutsch vermeiden

Die Stadtreinigung kämpft gegen das Wetter und Engpässe beim Salz. Auch die Feuerwehr hat Probleme.

Noch fährt und räumt sie: die BSR Bild: dapd

Noch immer sind die meisten Gehwege nicht vom Schnee befreit, und jetzt auch noch das: In der Silvesternacht soll es Eisregen geben. Für die Berliner Stadtreinigung (BSR) bedeutet das einmal mehr Großeinsatz.

Dabei kämpft die BSR bereits jetzt mit Problemen. "Wir haben Schwierigkeiten mit dem Salznachschub", sagt BSR-Sprecherin Sabine Thümler der taz. Sowohl über die Schiene als auch über die Straßen komme das georderte Salz nicht zum Zielort. Sollte das Salz ausgehen, will die BSR auf Split umsteigen. Thümler betonte aber, dass Berlin die verlangte Menge von 3,5 Tonnen je Kilometer Hauptverkehrsstraße in den Depots hatte.

Zuvor hatte die Verkehrsministerkonferenz Städte und Gemeinden wegen einer zu geringen Bevorratung an Streusalz kritisiert. Schon jetzt kündigte die BSR an, dass nach Neujahr der Winterdienst Priorität habe. Sabine Thümler bat die Bürger deshalb, Flaschen und Böllerreste selbst wegzuräumen.

Doch schon jetzt zeichnet sich bei der BSR ab, dass die aktuelle Wintersaison zahlreiche Rekorde bricht. Mit 200.000 gefahrenen Räumkilometern haben die Männer in Orange bereits 25 Prozent mehr Einsätze gefahren als im letzten Winter. Manch Berliner freute sich sogar über eine Zweckentfremdung der Räumfahrzeuge. So schickte ein erfreuter Bürger der BSR ein Video, auf dem zu sehen ist, wie ein BSR-Fahrzeug das geparkte Auto einer gehbehinderten Frau aus dem Schnee zieht.

Großeinsatz gibt es derzeit auch bei der Feuerwehr. Wegen drohender Dachlawinen und gefährlichen Eiszapfen mussten due Feuerwehrleute bis Mittwoch Nachmittag 300 Mal ausrücken. Am Dienstag zählte die Leitstelle 550 Schnee- und Eiseinsätze. Seit Tagen seien alle 35 Drehleiter-Fahrzeuge im Einsatz, sagte Landesbranddirektor Wilfried Gräfling. Er forderte Hauseigentümer auf, wenn möglich selbst Eiszapfen an den Dachrinnen zu entfernen.

Bislang habe es keine Verletzten durch herabstürzenden Schnee oder Eis gegeben, sagte der Landesbranddirektor. Auch seien noch keine Dächer unter der Schneelast zusammengebrochen. Dabei liegt der Schnee an der Messstation in Dahlem in diesem Monat mit 43 Zentimetern so hoch wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Bisher hatte der Rekord bei 36 Zentimetern im Jahr 1913 gelegen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.