Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe: "Spam ist doch älter als das Internet"
10 schlaue Sätze über Müll-Emails, kurz Spams.
"Neun von zehn Mails sind Spams." (Zumindest wenn man an seinem Bürorechner sitzt. 90,2 Prozent der Mails, die im ersten Quartal 2009 bei Unternehmen eingingen, waren Spams.)
"Und es wird immer schlimmer." (2002 wurden gerade mal 2,4 Milliarden Spammails am Tag, 183 Milliarden im Jahr 2010.)
"Spam ist doch schon älter als das Internet." (Stimmt. Denn der erste dokumentierte Spamfall ist schon von 1978. Damals schickte die Digital Equipment Corp. Massenwerbung an alle Nutzer des damaligen ArpaNets. Der Name "Spam", der auf britisches Nachkriegsdosenfleisch zurückgeht, wurde dafür aber erst ab 1993 benutzt.)
"Diese Spammer sind total unkreativ - immer nur dieser Viagra-Schrott." (81 Prozent der weltweit versendeten Mails dreht sich um Pharmaprodukte.)
"Die Brasilianer sind schuld." (13,76 Prozent der weltweiten Spams stammen tatsächlich aus Brasilien, gefolgt von Indien (mit knapp 11 Prozent), Vietnam (5,7 Prozent) und den USA (5,5 Prozent). Erst dann kommt, entgegen allen landläufigen Meinungen, Russland mit weniger als 3 Prozent. Deutschland und China belegen die Plätze 11 und 12.)
"Die großen Provider sind schuld." (Die meisten Spammer werden von den großen US-Networks Verizon, AT&T und VSNL International gehostet.)
"Und der Müll kostet ja auch noch Geld." (Die Übertragung von jedem Bye kostet Geld. Allein in den USA sollen pro Jahr 22 Milliarden US-Dollar Schaden entstehen.)
"Außerdem sind diese Spammer total klimaschädlich." (Für die 62 Billionen Spammails pro Jahr werden etwa 22 Milliarden Kilowattstunden Energie verbraucht und 100 Milliarden Stunden Arbeitszeit zum Sichten und Löschen des Spams.)
Meike Laaff bemüht sich, keine unnötigen Mails zu verschicken.
"Wenn dein Rechner ein Zombiecomputer ist, bist auch du schuld." (Zombiecomputer sind Rechner mit Internetanschluss, die mit einem Computervirus oder einem Trojaner infiziert sind und so vom Infizierer fremdgesteuert werden können. 2005 wurden schätzungsweise 50 bis 80 Prozent der weltweiten Spams über Zombiecomputer verschickt.)
"Am häufigsten kommen Spams von Gmail-Adressen." (Das stimmt nur halb: Fast 5 Prozent aller Spammails kommen von Absendern, die gefakte Gmail.com-Adressen benutzen. Tatsächlich wird aber nur weniger als 1 Prozent der weltweiten Spams via Gmail verschickt.)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Trumps Krieg gegen die Forschung
Bye-bye, Wissenschaftsfreiheit!
Menschenrechtsverletzungen durch Israel
„So kann man Terror nicht bekämpfen“
Bürgergeld-Empfänger:innen erzählen
„Die Selbstzweifel sind gewachsen“
Ungelöstes Problem der Erneuerbaren
Ein November voller Dunkelflauten
Kritik am Deutschen Ethikrat
Bisschen viel Gott
Altvordere sollen Linke retten
Hoffen auf die „Silberlocken“