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Herr Kahlcke, ich bin für Werbekampagnen für die Grundschule! Verbreiten Sie das mal an Ihrem links-grünen Stammtisch!
"Im Bildungswesen ist Zwang nichts, gute Angebote alles." Soso, Herr Kahlcke, warum dann überhaupt Schulpflicht? Sanktionen bzgl. einer schon jetzt bestehende Pflicht zu Sprachkursen einzuführen ist im Grunde eine Selbstverständlichkeit - im Interesse der Kinder. Und, liebe Gutmenschen, es ist nun einmal so, dass es - Achtung, jetzt bitte nicht erschrecken - Menschen gibt, die nur durch Sanktionen überzeugt werden können. In der Umweltpolitik versteht ihr es doch auch, oder nicht? Na also.
Viele Leute quälen sich mit der Frage: Dürfen wir noch fliegen, trotz Klimakrise? Die Politik sollte es ihnen leichter machen.
Kommentar Sprachkurs-Verweigerer: Zwangsmittel für den Stammtisch
Bußgelder für Eltern, die ihre Kinder nicht zum Pflicht-Sprachkurs schicken - da schlägt der Obrigkeitsstaat gegen jene los, die noch nicht einmal seine Untertanen sind, sondern es erst irgendwann werden könnten.
Bußgelder für Eltern, die ihre Kinder nicht zum Pflicht-Sprachkurs schicken - da schlägt der Obrigkeitsstaat gegen jene los, die noch nicht einmal seine Untertanen sind, sondern es erst irgendwann werden könnten. Aber Lust macht man auf diese Weise niemand, in diesem Land heimisch zu werden.
Im Bildungswesen ist Zwang nichts, gute Angebote alles. Das belegt nicht zuletzt der enorme Erfolg der Sprachförderkurse in Niedersachsen: Über 91 Prozent der SchülerInnen mit Förderbedarf nehmen regelmäßig teil. Um auch jenen Einwanderern, die womöglich selbst nicht genug Deutsch sprechen, nahe zu bringen, welche Chance in einer frühen Förderung für ihre Kinder liegt, braucht es Kreativität, Biss - und Geld. Aber offenbar strickt die Integrationspolitik in Niedersachsen der Finanzminister - der nimmt natürlich lieber Bußgelder ein, als Mittel für eine Werbekampagne auszugeben.
Als zweiter geistiger Vater der Daumenschrauben bei der Sprachförderung kommt eigentlich nur Innenminister Uwe Schünemann (CDU) in Betracht: Wortidentisch könnte der Gesetzespassus aus dessen integrationspolitischen Traktaten stammen.
Das Gesetz zielt darum auch gar nicht auf die verschwindende Minderheit, die Sprachkurse schwänzt, sondern auf die Stammtische - wo der "Integrationsverweigerer" längst den "Kanaken" abgelöst hat.
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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Jan Kahlcke