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Bemühen um Gegenöffentlichkeit im NetzDie eisernen Anti-Anti-Atom-Kämpfer

Alarmismus bekriegen sie, hinter der Atom-Debatte sehen sie nichts als Machtpolitik: Eine Gruppe deutschsprachiger Publizisten schwimmt gegen den Strom.

Ihnen schlägt von Seiten mancher Publizisten Abneigung entgegen: Fröhliche Anti-Atom-Demonstranten vor dem Kanzleramt. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Katastrophe in Japan ist allgegenwärtig: Fast überall in der Medienlandschaft kommt die Angst vor einem drohenden Super-GAU in Fukushima zum Ausdruck, die Atom-Debatte ist von neuem aufgeflammt - und wird mit großer Ernsthaftigkeit geführt. Doch während sich Viele sorgen, begegnet eine handvoll Publizisten den Ereignissen in Japan und besonders der hierzulande vor sich gehenden Debatte mit einer vollkommen anderen, sehr deutlichen Haltung.

Eine gern gewählte Plattform hierfür ist das konsequent liberale Blog Die Achse des Guten, das nach eigenen Angaben "Raum für unabhängiges Denken" bietet. Dort übertitelt ein gewisser Dr. Oehmen seinen Beitrag mit "Warum ich über die Kernkraftwerke in Japan nicht beunruhigt bin". Die Begründung folgt sogleich: "Die Situation ist ernst, aber unter Kontrolle".

Mittlerweile seien die Anlagen sicher und werden auch sicher bleiben, so der Wissenschaftler vom renommierten US-amerikanischen MIT. Der nukleare Unfall habe lediglich lokale Auswirkungen - schlecht sei das nur für die Betreibergesellschaft des Kraftwerks, für alle anderen nicht. "Säßen Sie auf der Spitze des Kraftwerkschornsteins, sollten Sie vielleicht das Rauchen aufgeben, um ihre alte Lebenserwartung zurückzubekommen."

"Gutgelaunte Ökös grinsen in die Kameras"

Weit mehr als die fachliche, sorgt jedoch die politische Dimension des Vorfalls in Fukushima für Diskussionen. "Tausende, vielleicht zehntausende Menschen sterben bei einer schrecklichen Naturkatastrophe und sie interessieren die deutschen Medien einen Dreck", empört sich der Autor David Harnasch, ebenfalls Mitwirkender bei der Achse des Guten. "Gutgelaunte Ökos grinsen bei einer Anti-AKW-Menschenkette in die Kameras, weil die Teilnehmerzahlen über den Erwartungen liegen." Angesichts solcher Bilder falle es Harnasch schwer, den Kernkraftgegnern ihr Bedauern abzunehmen.

Der Blog wartet mit noch mehr Gegenöffentlichkeit auf. Der Autor Burkhard Müller-Ulrich beispielsweise glaubt, dass es in Japan im glücklichsten Fall nicht ganz so viele Opfer zu verzeichnen gebe, wie es in Deutschland Demonstranten gibt, die - da ist er sich mit Harnasch einig - "das grässliche Geschehen zum Anlass nehmen, um gelbe Luftballons zu schwenken und in die Fernsehkameras zu grinsen, weil bei ihrer Outdoor-Anti-AKW-Party das schönste Frühlingswetter herrscht."

Auch Gideon Böss hat die "Schnauze voll", wie der Titel seines Eintrags auf der Achse des Guten vermuten lässt. Deutsche Spitzenpolitiker der Grünen, Linken und SPD schlachteten die japanische Naturkatastrophe für ihre eigene "Atomausstieg jetzt"-Agenda aus.

"Warum tragen Atomexperten lange Haare?"

Jan Fleischhauer ist auf der "Achse des Guten" ebenfalls unter der Rubrik "Autoren" zu finden, hat in der aktuellen Debatte jedoch auf seine Spiegel-Online Kolumne und auf Twitter als Plattform zurückgegriffen, wo zu lesen war: "Warum tragen die meisten Atomexperten, die jetzt bei ARD oder ZDF auftreten, lange Haare, offen oder im Zopf? Hilft das gegen Strahlen?" Der Autor des Buches "Unter Linken - wie ich aus Versehen konservativ wurde", twitterte außerdem: "Nichts sehnt der Atomgegner im tiefsten Herzen mehr herbei als den Unfall: Daher der jubilierende Ton vieler Katastrophenmeldungen."

In seiner Spiegel-Online Kolumne konstatierte er zwei Tage später, dass Volker Beck, Bundestagsabgeordneter der Grünen, diesen Tweet "inhuman, widerlich und zynisch" genannt habe. Fleischhauer bleibt jedoch bei seiner kritischen Position: "Dem deutschen Atomgegner reicht die Nachricht von einem brennenden Meiler, und er weiß, dass es Zeit für Mahnwachen ist." Andernorts in Europa verschaffe man sich erst einmal einen Überblick. Doch hier müsse man fast "den Eindruck gewinnen, mitten in Deutschland habe sich ein Atomkraftwerk in einer Kettenreaktion verabschiedet und nicht 10.000 Kilometer entfernt in einer japanischen Provinz."

Der Spiegel-Redakteur traut der Betroffenheit nicht: "Der Atomtod macht bekanntlich jeden zum Opfer, wo immer er auch lebt, selbst wenn er anschließend nur auf japanische Shiitake-Pilze verzichten muss." Fleischhauer vermutet machtpolitische Interessen hinter der Anti-Atom-Bewegung, denn kaum jemand bei den Atomkraftgegnern verlöre ein Wort über die Toten, die jetzt vor der Küste Sendais trieben - "vielleicht weil man Stefan Mappus dafür nicht wirklich verantwortlich machen kann."

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32 Kommentare

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  • H
    Hier&Jetzt

    "gegen den strom schwimmen" war wohl selten so zynisch-unangebracht bzw. eitel und aufgesetzt wie jetzt.

     

    wie heißt es so schön? krise birgt gefahr und chance. die reaktorenkatastrophe in japan ist vielleicht die letzte gelegenheit, ein weltweites nachdenken über den unsinn von und den ausstieg aus atomkraft anzustoßen bevor der zug endgültig abgefahren ist. politische instrumentalisierung des super-gau's heißt das gebot der stunde!

  • S
    Stuff

    Oehmen, Oehmen, ist das nicht der, wo die "Bandwith Limit Exceeded"-Meldung erscheint?

     

    Als Ersatz

     

    http://karamoon.blogspot.com/2011/03/friends-dont-let-friends-read-josef.html

     

    Stuff

  • OH
    Otto Helfrecht

    Egal, wie man zur Sache selbst steht: Der Ton, der gegenüber dem Autor angeschlagen wird, macht einem Angst. Ich möchte fliehen aus diesem Deutschland, so wie ich seinerzeit gerne aus der DDR geflohen wäre.

     

    Otto

  • FL
    Früh Leser

    "das renommierte MIT" hat angeblich das Hosting des Artikels übernommen, nachdem der angebliche Originalautor behauptete, mit dem Umfang der Kommentarmoderation nicht mehr hinterherzukommen und hat ansonsten nichts mit dem Artikel zu tun.

    s. auch. http://blog.fefe.de/?ts=b381b464

  • S
    somairot

    Schade um die Achse des Guten. Sie hat sich Verdienste im Kampf gegen u.a. linken Antisemitismus erworben(was u.a. and er Reatkion von Strontium 60 zu erkennen ist). Bei anderen Themen (Atomkraft, alles was von Frau Lengsfeld kommt) ist achgut leider völlig verrannt und gar nicht ernst zu nehmen. Aber entspannt euch, gehört zur freien Meinungsäußerung. Atomkraft ist natürlich verantwortungsloser Wahnsinn. Das reicht schon zweieinhalb Sekunden über die Endlagerproblematik nachzudenken, um das zu erkennen.

  • A
    AKWISTGUT

    Danke für diesen Artikel!

     

    Er macht Hoffnung, dass es noch ein paar denkende Menschen gibt und nicht jeder der grünen Angst- und Lügenkampagne verfallen ist.

     

    Wir sind mal wieder das dümmste Land der Welt. Die Deutschen sind so beeinflußbar wie in längst vergangen geglaubten Zeiten. Erschreckend.

  • HS
    Hans Stoffel

    "Inhuman, widerlich und zynisch" - das ist nicht nur die treffende Charakterisierung für den genannten Tweet, sondern auch für diese Plattform und ihre Autoren.

     

    Einfach bäh. Genau das, was wir nicht brauchen. Das, was unsere Gesellschaft kaputt macht.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • I
    Ivanhoe

    Zwei Dinge weiß ich genau:

    1. Die Renten sind sicher (Nobbie Blüm)

    2. AKW´s sind sicher (Anschela Merkel)

  • K
    karen

    Dr Oehnen, wen es ihn überhaubt gibt, steht/stand auf der payroll von siemens. siehe http://geniusnow.com/2011/03/15/the-strange-case-of-josef-oehmen/ , darauf kam ich via http://blog.fefe.de/

     

    die oehneneinträge sind zum teil wort für wort wie auf folgender seite übernommen:

     

    http://morgsatlarge.wordpress.com/

  • W
    WOLFERL

    Die Gegenöffentlichkeit existiert. Doch genau wie die Politiker vollziehen die regulären Medien gerade den Kotau vor der Anti-AKW-Bewegung. (die sogenannten Atom-Experten in den Nachrichten sind alle von Greenpeace oder ähnlichen Organisationen) Was bleibt da, als seine Meinung in einem Blog zu postulieren?

  • M
    Moxie

    Ich musste heute - leider beim Zähneputzen - sehr lachen, als in den Radionachrichten von Hamsterkäufen in Deutschland die Rede war. Allerdings war nicht die Rede von possierlichen Nagern, sondern von Geigerzählern, deren Markt wie leergefegt sei. Es gibt schon Idioten.

    ---

     

    Ich befürchte allerdings, dass in nicht mehr als 50 Jahren mehr als die Hälfte der gesamten heutigen Bevölkerung Japans sterben muss.

  • V
    vic

    "Nichts sehnt der Atomgegner im tiefsten Herzen mehr herbei als den Unfall: Daher der jubilierende Ton vieler Katastrophenmeldungen."

     

    So etwas aus dem Mund eines Spiegel Kolumnisten.

    Bild - Welt - Spiegel - Schwarz-Gelb. Eine Soße.

    Lange Haare können nur die tragen, denen noch nicht alle ausgefallen sind, Herr Fleischhauer.

  • L
    links_rechts

    Wie recht doch die genannten Autoren haben.

    Ich stelle mir vor wie Trittin und Roth nur darauf warten, das der ultimative GAU eintritt.

    Allein die Reaktion auf die geforderte Abschaltung ist entlarvend. "Warum schalten die ab, wenn es doch so sicher ist?"

     

    Fordern und die Erfüllung der Forderung kritisieren. Geht es noch verlogener?

  • SN
    SITUATION NORMAL - ALL FUCKED UP!

    .... hat Herr Harnasch einen Doppelgänger, oder war er nur zu faul, für verschiedene Beiträge neue Texte zu erfinden?

    Zitat:

    >> ....empört sich der Autor David Harnasch, ebenfalls Mitwirkender bei der Achse des Guten. "Gutgelaunte Ökos grinsen bei einer Anti-AKW-Menschenkette in die Kameras, weil die Teilnehmerzahlen über den Erwartungen liegen." Angesichts solcher Bilder falle es Harnasch schwer, den Kernkraftgegnern ihr Bedauern abzunehmen.

  • J
    Jaheira

    Was ist mit den streikenden Lockführern? Zeigen sie angemessen Trauer über Opfer des Tsunamis? Ich hoffe, keiner von denen lächelt.

    Ich habe mir vorgenommen, vom nächsten fröhlichen Passanten auf der Straße eine Rechtfertigung zu verlangen.

  • K
    KFR

    na dann schauen wir doch mal...

    aaaja, Umleitung auf neuen Blog:

    http://www.achgut.com/dadgdx/

  • H
    hann0s

    Ich bin gegen Atomkraft, weil es schlichtweg dumm ist, auf sie zu setzen, und sie mein Leben bedroht. Mir gehts dabei nicht um die andern Menschen, im Gegenteil, wenn ein Volk wirklich sich so dermaßen kritiklos wie die Japaner auf die Atomkraft stürzt und trotz mehrer Vorfälle - inklusive dem Austritt von Radioaktivität - weiter so blind zu ihr hält, wird halt für seine Dummheit bestraft. Nicht jeder der gegen Atomkraft ist, ist ein Humanist, nicht wenige haben schlichtweg ein Hirn und können auch kein Geld mit ihr verdienen.

  • F
    Funkschatten

    Habe meinen Augen ebenfalls ein bisschen dieser atompositivistischen Fantasterein auf den genannten Seiten angetan - und was musste ich sehen? Nichts als pure Verzweiflung. Man kann es diesen geistig Erstarrten nicht verübeln, dass sie ihre selbstgerechte Ignoranz mitsamt all dem sauber zurechtgelegten Schwachsinn nicht abzulegen bereit sind; auch und gerade weil die Realität einmal mehr beweist, dass ihre Überzeugungen zu einem Großteil aus nutzlosen Rechenlandschaften und erkalteten Illusionen bestehen - da hilft's dann auch nichts, sich auf den Boden zu schmeißen und "Menno! Ich will aber nich'!" zu brüllen. Wenn Überzeugungen an der Realität zerbrechen, dann bleibt immer Schmerz. Und wenn man nicht ins Bett will, dann schreit man halt Mama an.

     

    Übel nehme ich es ihnen trotzdem. Denn jeder, der eine Tastatur benutzen kann, sollte spätestens jetzt anerkennen, dass die Natur und ihre Gesetze in der Hackordnung weiter über der menschlichen Ingenieurskunst stehen, als sie es je zuvor taten.

     

    Und wenn der Autor sich tatsächlich zu der reichlich zynischen Bemerkung hingerissen sieht, in Fukushima Daiichi seien Besorgnis um Gesundheit und Umwelt unangebrachter als Verantwortungsbewusstein im Vattenfall-Management, dann möge er seinen aufgeblasenen Worten bitte Taten folgen lassen und sich dorthin begeben. Vielleicht pusten ein paar schnelle Neutronen ja endlich die verstopften grauen Windungen da oben frei. Zu wünschen wäre es nicht nur ihm.

     

    Alternativ könnte er sich natürlich auch mit den bisherigen Strahlenopfern unterhalten - würde mich mal interessieren, wie die das sehen.

  • WK
    Walter Kern

    Man soll nichts gegen Guttenberg sagen. Pietätlos angesichts der drei gefallenen Afghanistansoldaten. Man soll nichts gegen AKWs sagen. Pietätlos, angesichts von tausenden Tsunamitoten. ... Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.

  • JH
    Jürgen Hendlmeier

    diesen leuten geht es nur ums rechthaben und schlaue sprüche klopfen , einfach nur peinlich , selbstdarsteller die ihr ego polieren und dabei noch den moralischen zeigefinger heben, widerlich

  • G
    GreenHU

    Man muss diesen Stimmen leider recht geben. Eine Anti-AKW Kundgebung sollte man so nennen, und nicht "unpolitische Solidaritätskundgebung". Auch wenn ich für ein Ende der Atomkraft bin: Das Gebahren der Anti-AKW Bewegung in den letzten Tagen finde ich einfach nur widerlich, abscheulich und abstoßend.

    Ich schäme mich nicht nur heimlich für mein Land, das dieser Tage nicht an der Seite der Menschen in Not steht, sondern das Leid für die eigene Wohlstandsdebatte instrumentalisiert.

  • GM
    Gosig Mus

    Wenn jetzt auch für die größten Idioten offensichtlich wird, dass sie jahrzentelang der falschen Idee anhingen, kommen offensichtlich die Verteidigungsreflexe raus. Naja, sind halt Arschlöcher.

  • H
    Henning

    zu diesem gewisser "Dr. Oehmen" gibt es auch hier etwas zu finden (Kenntniss der englischen Sprache vorausgesetzt) http://geniusnow.com/2011/03/15/the-strange-case-of-josef-oehmen/

  • N
    Niara

    Etwas zuviel Ehre für die Abgrenzungsdefinierer von der "Achse", meint ihr nicht? Wie die drauf sind ist ja nichts neues. Leider.

  • B
    brot

    Ich habe kurz die Meinung von Harnasch überflogen...

     

    Aber wenn jemand den Tag damit verbringt zum x-ten Mal Tschernobyl-Dokus zu sehen und beim zählen bereits ab vier nicht mehr klar kommt, dessen Meinung ist mir auch ziemlich schnuppe.

     

    Und: jemand kann nur so schlecht von anderen denken, wie er selbst ist.

     

    Fazit: D. Harnasch ist ein Logiklegastheniker und ein schlechter Mensch.

     

    Wieder ein Grund, warum ich mir diese unsägliche Seite "Achse der Gülle" als Meinungserweiterung nicht geben muss.

  • T
    tystie

    Dass der SPIEGEL arroganten Rotzlöffeln wie Fleischhauer Gelegenheit zur Verbreitung seiner belanglosen Schreie nach Beachtung gibt, ist in erster Linie deren Problem.

     

    Aber selbstverständlich gibt es auch internationale Vorbilder für das hilflose Gepöbel der looser, die nun bedauerlicherweise ihre frohe Botschaft von der sicheren Atomtechnik nicht weiter verkaufen können.

    Ein Beispiel. Via 'Guardian' wurde ein Papierchen der 'American Nuclear Society' verbreitet. Darin steht:

     

    "Ist eine 'Kernschmelze' eines Kernreaktors ein katastrophales Ereignis?

    Nicht notwenigerweise. Kernreaktoren sind mit redundanten Sicherheitssystemen gebaut. Selbst wenn der Brennstoff im Reaktor schmilzt, ist das Behältersystem so konstruiert, dass die Ausbreitung von Radioaktivität in die Umgebung verhindert wird. Sollte ein Vorfall wie dieser eintreten, könnte das Auffangen der radioaktiven Materialien tatsächlich als 'Erfolg' angesehen werden, wenn man das Ausmaß dieser Naturkatastrophen betrachtet, die bei der Konstruktion ursprünglich nicht bedacht wurden. Die Kernenergieindustrie wird von diesem Vorkommnis lernen und unsere Anlagen im erforderlichen Umfang neu planen, um sie in der Zukunft sicherer zu machen." [NRS Backgrounder: Japanese Earthquake / Tsunami; Problems with Nuclear Reactors 3/12/2011 5:22PM EST]

     

    Scheint, dass in Japan selbst dieser 'Erfolg' verwehrt bleibt, schon alleine, weil sich das gesamte Inventar des Blocks 4 nicht im Reaktor, sondern daneben im Abklingbecken befindet und weil bei Block 2 offenbar der Reaktorbehälter ein oder zwei Löcher hat.

     

    Dieses Ding ist noch lange nicht ausgestanden und mir persönlich tun die Menschen in Japan sehr leid, zumal ich einige von ihnen persönlich kenne. Und wenn die Sonne scheint, freue ich mich trotzdem darüber. Für meine Betroffenheit brauche ich keine drittklassigen Verschnitte von Moraltheologen!

  • P
    Petermann

    Völlig überflüssiger dümmlich diffamierender Quatsch.

  • S9
    Strontium 90

    strontium 90 für die "Achse der Kranken"

     

    Diese sogenannten "Autoren" der "Achse des Guten" sind bezahlte Berufsdreckschleudern. Allein die Selbstqualifizierung spricht Bände.

     

    Oberschmierer ist der vom Spiegel zur rechts-reaktionären "Welt" abgewanderte Pofi-Hetzer und Zionist Henryk M. Broder.

    Markenzeichen aller Schmieranten u.a. auch jenes Fleischauer ist das Hetzen nach links und die notorische Leugnung aller Gefahren unseres aktuellen "Zivilisationsmodells".

     

    "Die Achse des Guten" ist ein Zusammenschluß von Sektenpredigern, die von mächtigen Lobbygruppen bezahlt und gestützt werden. Dass Broder der externalisierte Propagandaarm des Mossad ist, darf unterstellt werden.

     

    Eintrittkarte für diesen Fascho-, Hetzer-, Denunzianten-, und Sektierer-Club ist eine reaktionär-faschistoide Gesinnung (oftmals wendegehalster früherer Scheinlinker) und eine "Fachexpertise", die geltende Wissensstandards auf den Kopf stellt, um Verwirrung zu stiften.

     

    Es lohnt sich, diesen Haufen genauer anzuschauen.

  • DK
    D. Knueppel

    Gähn, ich dachte, hier gäbe es was neues zu lesen. Aber aus der Übersetzung einer englischsprachigen E-Mail eines MIT-Wirtschaftswissenschaftlers und einem Internetblog wird einfach "eine Gruppe deutschsprachiger Publizisten", die ja ach so unangepasst ist. Ein genauerer Blick zeigt vielmehr, dass dort einfach auf einer Internetseite stereotype Vorurteile ("Langhaarige") und zynische Unterstellungen (AtomkraftgegnerInnen würden sich den GAU herbeiwünschen) perpetuiert werden. Mit "gegen den Strom schwimmen" hat das Widerkäuen von alten Vorurteilen und Beschimpfungen meiner Meinung nach wenig zu tun.

  • PB
    Peter Bundel

    Immerhin schaffen es die Anti-Anti-Atomgegner, dass mir schwindlig und übel wird.

     

     

    Aber darufhin sprachlos zu werden hieße, deren Rechnung aufgehen zu lassen. Dabei bin ich was Atomkraftbefürworter angeht nicht sprachlos, weil deren Kommentare mich baff machen, sondern weil ich nicht bereit bin, mit so einem Pack überhaupt noch zu verhandeln. Die sind nicht bereit ihre Position aufzugeben - dann müssen und werden wir die Entscheidung in Sachen Atomkraft eben ohne deren Einvernehmen erzwingen.

  • F
    farbraum

    Sorry, aber das ist Käse!

     

    Sicher scheint es so, dass die ATOM-Debatte "auf dem Rücken" der Tsunami-Katastrophe reitet, aber das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun! Das unsägliche Leid der Japaner (Erdbeben der Stärke 9,0 - Havarie Atom-Reaktoren, Tsunami und noch ein Vulkanausbruch) ist doch diesen Leuten nicht egal! Sie bekommen vor Augen geführt, dass der Verlust der Kühlfähigkeit (das ist ja in JAPAN der Grund für die Reaktor-Probleme) eine beschissene Situation noch weiter verschärfen kann. Auch uns kann ein Verlust der Kühlfähigkeit blühen, Notstromausfälle gab es ja schon - bitte nachlesen.

     

    Kurz und gut:

    Ich bin tief traurig wegen der Opfer des Erdbebens, des Tsunamis und der Atom-Katastrophe, ich könnte brüllen, aber meine Familie, Freunde und Landsleute stehen mir ja nicht fern und daher bin ich auch bei den "Ökos".

     

    Also bitte: Ball flach halten!

  • O
    otto

    Es ist doch wohl offensichtlich wer mal wieder am meisten von der panikmache Profitiert. Nicht abschalten, abschalten! Sondern erstmal anschalten und zwar das Gehinr!