Kommentar 1-Euro-Jobs: Nicht mit dem Hammer

Gegen eine Überprüfung von 1-Euro-Jobs hat niemand etwas. Nur: Es muss passende Alternativen geben.

Toll ist es nicht, wenn Küchenhilfen in Schulkantinen oder Pförtner in Großsiedlungen für ihre Leistung an der Gemeinschaft nur mit symbolischen Euro-Beträgen entlohnt werden. Das sollte in der Debatte nicht vergessen werden.

Aber es ist das einzige Instrument, dass es in Hamburg in jüngerer Zeit gab, um Menschen, die es schwer haben auf dem Arbeitsmarkt, überhaupt etwas anzubieten.

Gegen eine Überprüfung der Sinnhaftigkeit und neue Konzepte kann niemand etwas haben. Nur: Es muss auch weiterhin Angebote für diese Zielgruppe geben. Und möglichst auch in der bisherigen Quantität. Und Projekte wie Stadtteilcafés, die den Alltag der Menschen in Quartieren wie Steilshoop bereichern, sollten nicht willkürlichen Kürzungen zum Opfer fallen.

Gutes Regieren, wie Olaf Scholz es versprochen hat, kann nicht heißen, gewachsene Strukturen mit dem Hammer zu zerschlagen. Statt überfallartig zu kürzen sollte sich der Senat mit den Trägern an einen Tisch setzen. Denn auch die müssen offen für neue Konzepte sein.

Gibt es dann bessere Ideen, wie mit dem gleichen Geld mehr für die Benachteiligten dieser Stadt getan werden kann, wird niemand etwas dagegen haben. So aber scheint es, als habe ausgerechnet die SPD diese Menschen nicht im Blick.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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