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Wenn der Arbeitslose 200 € bekommt, bekommt der Träger 600 € Kopfgeld, also regen sich die professionellen Helfer erstmal groß auf. Aber wer macht diese Jobs schon freiwillig?
@Weiße Rose
Wissen Sie überhaupt, was Zwangsarbeitet bedeutet? Fragen Sie mal die wenigen noch Lebenden der Abertausenden im Zweiten Weltkrieg aus Ost- und Südosteuropa nach Deutschland verschleppten Zwangsarbeiter. Dann würden Sie das Wort "Zwangsarbeit" hier nicht so leichtfertig in den Mund nehmen. Das was Sie machen ist ziemliche Geschichtsklitterung, indem Sie Eingliederungshilfen in den Arbeitsmarkt mit nationalsozialistischen Terrormaßnahmen vergleichen. Bei Ihrem Nick hätte ich mehr Geschichtsbewußtsein erwartet.
Entscheident ist und bleibt einzig, ob Betroffene WIRKLICH freiwillig - egal an welcher Maßnahme - teilnehmen können, OHNE Konsequenzen befürchten zu müssen, wenn sie Angebote ablehnen!
Alles andere ist Zwangsarbeit zu Sklavenbedingungen.
Arbeitslose Ukrainer:innen würde CSU-Mann Dobrindt gerne ausweisen. Dabei folgt er einem Muster, das sich oft in solidarischen Beziehungen zeigt.
Kommentar 1-Euro-Jobs: Nicht mit dem Hammer
Gegen eine Überprüfung von 1-Euro-Jobs hat niemand etwas. Nur: Es muss passende Alternativen geben.
Toll ist es nicht, wenn Küchenhilfen in Schulkantinen oder Pförtner in Großsiedlungen für ihre Leistung an der Gemeinschaft nur mit symbolischen Euro-Beträgen entlohnt werden. Das sollte in der Debatte nicht vergessen werden.
Aber es ist das einzige Instrument, dass es in Hamburg in jüngerer Zeit gab, um Menschen, die es schwer haben auf dem Arbeitsmarkt, überhaupt etwas anzubieten.
Gegen eine Überprüfung der Sinnhaftigkeit und neue Konzepte kann niemand etwas haben. Nur: Es muss auch weiterhin Angebote für diese Zielgruppe geben. Und möglichst auch in der bisherigen Quantität. Und Projekte wie Stadtteilcafés, die den Alltag der Menschen in Quartieren wie Steilshoop bereichern, sollten nicht willkürlichen Kürzungen zum Opfer fallen.
Gutes Regieren, wie Olaf Scholz es versprochen hat, kann nicht heißen, gewachsene Strukturen mit dem Hammer zu zerschlagen. Statt überfallartig zu kürzen sollte sich der Senat mit den Trägern an einen Tisch setzen. Denn auch die müssen offen für neue Konzepte sein.
Gibt es dann bessere Ideen, wie mit dem gleichen Geld mehr für die Benachteiligten dieser Stadt getan werden kann, wird niemand etwas dagegen haben. So aber scheint es, als habe ausgerechnet die SPD diese Menschen nicht im Blick.
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Kommentar von
Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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Kaija Kutter