Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@hannOs
also in st. pauli standen in den 80er jahren die bewohnerInnen des stadtteils (von tante erna bis opa kruse) hinter den hafenstr.-demonstranten! und zwar weil es viele engagierte leute gab, die tatsächlich für ein anliegen standen!
"Und da beides nur Ergebniskosmetik ist, haben Sachbeschädigung, Autos abfackeln und Banken einwerfen den gleichen Stellenwert wie Demos, einfach mal was gegen den Wahnsinn tun damit einem der Kopf nicht platzt. "
GENAU SO schreckt man leute ab, die eigentlich gewonnen werden sollten. du postulierst hier eine unglaublich arrogante, ignorante haltung gegenüber den anwohnerInnen. das ist kurzgedachter autoerotischer quatschkram, der tatsächlich nur den randalierenden nützt: es einmal in die zeitung schaffen. toll. ganz großartig!
Mindestens genau so naiv wie die Gewalt gegen Polizisten finde ich diesen absolut weltfremden Gedanken, irgendwas würde sich ändern wenn Demos friedlicher und inhaltsorienterter ablaufen würden. 95% der Leute Wissen, dass es Gentrifizierung gibt, sie sind sich Bewusst, das die Politik käuflich ist und sind doch selbst mit "Dem System" alles andere als zufrieden. Aber ihre eigenen Leben sind ihnen schlichtweg wichtiger als das Gesamtkonzept einer Gesellschaft oder Sachfragen die sie kaum bis nicht treffen, und das können weder Steineschmeißer noch Blumenkinder ändern.
Aber wie bereits gesagt, immerhin kann Gewalt gegen Objekte im Gegensatz zur friedlichen Sitzblockade den Preis für manche konkrete Projekte deutlich in die Höhe schnellen lassen. Und da beides nur Ergebniskosmetik ist, haben Sachbeschädigung, Autos abfackeln und Banken einwerfen den gleichen Stellenwert wie Demos, einfach mal was gegen den Wahnsinn tun damit einem der Kopf nicht platzt.
ich würde noch weiter gehen in der kritik: steine werfen ist kontraproduktiv. es könnten mehr sympathien, positive aufmerksamkeit in der von der gentrifidingsbums betroffenen bevölkerung gebunden werden, wenn sich die helden vom black block nebst anhang sich mal zusammenreißen und zur abwechslung die SACHE und nicht sich selbst zum thema machen würden.
denn sollte es nicht darum gehen, möglichst viele menschen zu mobilieren anstatt einen linken jahrmarkt der eitelkeiten jedes jahr neu vorzuführen?
Eigentlich ganz schön arm, dass immer wieder auf die Sinnlosigkeit dieser infantilen Gewaltaktionen hingewiesen werden muss. Und auch sinnlos. Denn die Kinder aus dem schwarzen Block kümmern sich einen Scheiß darum. Die wollen ihre Gewalt-Party feiern. Ich gehe schon lange nicht mehr auf solche Demos, weil ich keinen Bock darauf habe, als Manövriermasse für das Katz-und-Maus-Spiel dieser Pseudo-Revoluzzer aus der Erlebnisgesellschaft durch die Straßen zu ziehen.
Aber ein natürlicht ist die Polizei nicht der Feind, das sind die armen, unschuldigen Bürgerlein in Uniförmchen die sich gegen ihren Willen zum Handlanger der Ausbeutung! Und nein, Steine und Gewalt helfen defintiv nicht! Ansonsten hätte die Drohkullise ja die Köpi gerettet, und würde ziemliche Nebenkosten für Investoren verursachen weswegen sie es sich zwei mal überlegen ob sie sich drauf einlassen oder nicht!
Welch weise Erkenntnis!
Eine Diskussion über ein Paritätsgesetz im Bundestag ist jetzt genau richtig. Denn zukünftig könnte der Bundestag noch männerdominierter sein.
Kommentar Walpurgis-Krawällchen: Steine helfen nicht weiter
Der Feind für die Bewegung "Recht auf Stadt" ist nicht die Polizei sondern die Immobilienspekulation, assistiert von einer Politik, die zusieht, wenn sich wenige privat bereichern und viele dafür bezahlen.
Dass es diesmal in der Nacht zum 1. Mai zu keinen nennenswerten Straßenschlachten kam, ist erfreulich. Die Frage ist bloß, woran es liegt: Hat die Polizei das Schlimmste verhindert, indem sie den Festspielort, die Schanzen-Piazza, zur Gefahrenzone erklärte und alles kontrollierte, was auch nur entfernt nach Ärger aussah?
Möglicherweise ist es dadurch tatsächlich gelungen, die Party-Randalierer abzufangen, die auch diesmal wieder aus den Hamburger Vororten angereist sein dürften. Nichts geholfen hat die Polizeipräsenz allerdings gegen den Schwarzen Block, der aus der Demo heraus mit Feuerwerkskörpern warf.
Selbst wenn das Ziel der Böller Polizisten gewesen sein sollten und nicht die Passanten: Solche Aktionen sind Bullshit: Der Feind, wenn er sich denn personalisieren ließe, ist nicht die Polizei, und wenn sie sich noch so martialisch gebärdet.
Der Feind für die Bewegung "Recht auf Stadt" ist die Immobilienspekulation, assistiert von einer Politik, die zusieht, wenn sich wenige privat bereichern und viele dafür bezahlen. Flora-Eigentümer Klausmartin Kretschmer wäre da immerhin die richtige Symbolfigur.
Doch selbst wenn der Gullydeckel aufs Edelrestaurant den Eigentümer getroffen hätte und nicht einen Angestellten: Es wäre nichts gewonnen. Verwertungsdruck und Renditelogik spielen sich auf unsichtbaren Märkten ab. Mit Steinen sind sie nicht zu treffen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Daniel Wiese
Hamburg-Redakteur
mehr von
Daniel Wiese