Kommentar Biogas-Anlagen: Energiewende fordert Tribut

Treckerlärm und Gestank gehören zum Landleben. Ein Biogas-Anlage macht das nicht wesentlich schlimmer.

Wer auf dem Land lebt, wird sich an Biogas-Anlagen gewöhnen müssen - zumindest in einem Land, das am liebsten aus der Atomenergie und der Kohlekraft gleichzeitig aussteigen will. Die Konflikte, die hieraus entstehen, sind ein Zeichen dafür, dass die Energiewende nicht für lau zu haben ist.

Wenn schon kleine Anlagen, die sich Landwirte als Nebengeschäft genehmigen lassen können, auf Widerstand stoßen, ist das ein Grund zur Sorge. Denn diese Minikraftwerke belasten die Landbewohner nicht wesentlich mehr oder anders als der normale landwirtschaftliche Betrieb.

Trecker mit Anhängern nageln tagein, tagaus über die Dörfer. Die paar Wagenladungen Treibstoff für Biogasanlage ändern daran im Grunde nichts. Das Gleiche gilt für den Gestank: Natürlich sollten sich Anlagenbetreiber bemühen, den Geruch zu begrenzen.

Doch Mais-Silos gibt es nicht nur für Biogas-Anlagen und Jauche wird großflächig und geruchsmaximierend zur Düngung auf den Feldern ausgebracht. Wer sich daran stört, der muss in die Stadt ziehen.

Das Landleben ist nicht ohne Trecker und Gülle zu haben. Die Energiewende gibt es nicht ohne Biogasanlagen, Stromtrassen und Speicherseen. Dass diese bisweilen vor der eigenen Haustür entstehen, gehört zur Natur der Sache. Wer sich dagegen wehrt, sollte sich klar machen, welche Positionen er sonst so vertritt.

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