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Grünen-Konkurrenz PiratenparteiUps, die sind ja gefährlich!

Der sensationelle Erfolg der Piraten alarmiert die Grünen: Sie bekommen im linken Lager Konkurrenz, die auf die gleiche Klientel zielt - allerdings ohne Frauenquote.

Eine Brause auf den Erfolg der Piraten. Bild: dapd

BERLIN taz | Die Leute, die da ins Landesparlament einziehen, werden von den Abgeordneten der etablierten Parteien skeptisch beäugt: Die Neulinge sind unrasiert, manche haben lange Haare, sie tragen seltsame T-Shirts und reden von neuen Themen, von denen mancher hier noch nie gehört hat. Als die Grünen im Jahr 1979 erstmals in einen Landtag, die Bremer Bürgerschaft, einziehen, kommt es zum Clash der Kulturen.

Nach dem sensationellen Wahlsieg der Piratenpartei steht im Abgeordnetenhaus Berlins bald Ähnliches an. Erstmals werden Abgeordnete der wilden Truppe, die bisher niemand in der Landespolitik wirklich ernst genommen hat, im Parlament sitzen, und zwar mit gleich 15 Vertretern, die alteingesessene Linkspartei schickt nur 20. Erobert jetzt wieder eine neue Partei Landtag um Landtag in der Republik? Sicher ist: Bei den Grünen nimmt man die auf Netzpolitik, Datenschutz und Bürgerbeteiligung spezialisierte Konkurrenz sehr ernst: Der Aufstieg der Piraten, analysiert Fraktionschef Jürgen Trittin, "ist strukturell das schwierigste Problem, das uns aus diesem Wahlergebnis erwächst."

Es ist nicht nur das leicht Chaotische, das jede Anfangsphase innehat, die auf den ersten Blick Parallelen ziehen lässt zwischen Grünen und Piratenpartei. Es ist auch der Anspruch an das eigene Verhalten, das Ziel, eine ganz neue parlamentarische Kultur zu schaffen. Mehr Transparenz, mehr Bürgernähe und nein, einen Fraktionszwang werde man sich vermutlich auch nicht auferlegen, sagt der Berliner Piraten-Chef Baum. Und auch die Grünen fingen mal mit einem fast so engen Themenfokus an: einst Öko und Anti-AKW, jetzt Netzpolitik und Bürgerrechte.

Bei den Piraten kommt ein solcher Vergleich gar nicht gut an. "Lass mich mit den Grünen in Ruhe", stöhnt eine Piratin auf der Wahlparty am Sonntag. Andere antworten mit einer Gegenfrage: "Warum sollten wir denen ähnlich sein?" Ja, warum eigentlich?

Sieben Leute der zukünftigen Fraktion sitzen am Montagmittag im Saal 113 des Berliner Abgeordnetenhauses. Einer trägt ein orangenes Hemd mit Piratenlogo, einer eine Sportjacke, einer Jackett. Auf den Tischen vor ihnen stehen Notebooks, auf denen die zukünftigen Abgeordneten zwischendurch herumtippen, den Beamer haben sie gleich selber mitgebracht. Eine Partei und ihr Klischee.

Deutlicher Männerüberschuss

Dazu gehört auch, dass Platz sieben fehlt. Susanne Graf, die einzige Frau auf der Landesliste, ist am Montag nicht dabei. Es ist einer der Punkte, an denen sich Piratenpartei und Grüne am deutlichsten unterscheiden: Die Grünen, die die Quote im Prinzip gesellschaftsfähig gemacht haben bis hin zur Doppelspitze, die Piratenpartei, die deutlichen Männerüberschuss hat und eine Quote mehrheitlich ablehnt.

"Die Angebote in der politischen Landschaft waren so schlecht, dass sich die Wähler etwas Neues gewünscht haben", analysiert Baum das Wahlergebnis. Genau wie die Grünen einst haben sich die Piraten zielsicher Themen gesucht, die bei anderen Parteien ein politisches Vakuum sind. Das ist nicht nur die Netzpolitik. Das ist vor allem die Bürgerbeteiligung. Während andere Parteien beim Bahnhof in Stuttgarter, bei der olympischen Bewerbung in München oder beim Autobahnbau in Berlin die Köpfe darüber zerbrechen, wann, wie und ob man die Bürger an politischen Entscheidungen beteiligen sollte, geben die Piraten dazu bereits Antworten: politische, gesellschaftliche und technische.

Der satte Erfolg der Piraten speist sich aus unterschiedlichen Lagern. Schon vor Wochen schwante einem führenden Grünen: "Die sind Fleisch von unserem Fleische." Eine Wanderungsanalyse des Instituts Infratest dimap bestätigt dies, zeigt aber auch, dass die Piraten im ganzen linken Lager wildern: 17.000 Anhänger der Grünen, 14.000 aus dem Lager der SPD und 13.000 aus dem der Linkspartei wechselten zu den Piraten. Am stärksten profitierten sie aber von der Tatsache, dass sie Anhänger anderer Kleinstparteien auf sich vereinten (22.000) und ehemalige Nichtwähler (23.000).

Letzteres gelang in anderen Landtagswahlen vor allem den Grünen. Taktisch bekommen sie durch die Piraten also auf zwei Feldern Konkurrenz: Sie müssen Überläufer fürchten, konkurrieren aber auch um Politikverdrossene. Auffällig ist auch, dass Piraten vor allem bei den Jungen und Gebildeten punkteten - auch etwas, was Grüne gerne für sich in Anspruch nehmen.

Das Lebensgefühl Berlins getroffen

Auch deshalb sind die Grünen alarmiert. "Die Piraten haben offensichtlich ein Lebensgefühl in der Stadt getroffen", sagt Renate Künast, die ehemalige Spitzenkandidatin der Berliner Grünen. Ihre Partei werde jetzt sorgfältig analysieren, wie man solche Stimmen zurückhole. "Von den Grünen erwartet man Visionen und Kreativität, aber auch Antworten bei knallharten Themen wie Finanz- oder Europapolitik." Sollten die Piraten 2013 den Sprung in den Bundestag schaffen, könnte das die entscheidenden Prozentpunkte für Rot-Grün kosten. In Berlin hat diese Variante nur eine hauchdünne Mehrheit - wegen den Piraten.

Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass die, die so ähnlich wie die Grünen starten, jetzt deren Machtübernahme gefährden. Simon Teune, Soziologe und Protestforscher am Wissenschaftszentrum Berlin, glaubt jedoch nicht an den dauerhaften Erfolg der Piraten. Anders als die Grünen damals seien die Piraten heute nicht sehr breit durch Bewegungsinitiativen in der Gesellschaft verankert. "Die Piraten haben eine Anti-Parteien-Stimmung in der Bevölkerung aufgenommen", sagt Teune. Sie seien vor allem ein urbanes und lokales Phänomen, in Flächenländern werde die Partei solche Erfolge wohl nicht wiederholen können.

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34 Kommentare

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  • M
    Millen

    So wie die Piraten das Abgeordnetenhaus geentert haben, so wurden die Grünen in den letzten Jahren von den Wertkonservativen übernommen, die von Reinhald Grebe im "Prenzlauer Berg" besungen wurden (auf dem Nachttisch die Bibel und der Manufactum Katalog). Liebe Taz Redaktion: Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass die Grünen für jemanden aus dem linken Spektrum, der keine Gewerkschaftsaffinität hat oder sich nicht mit Kommunismusdebatten auseinandersetzen will, überhaupt noch wählbar sind. Für mich persönlich besteht zwischen dem Kalten Krieger Frank Henkel und Renate Künast kaum ein Unterschied, insbesondere wenn man bedenkt, dass Frau Künast erst durch die Basis dazu bewogen wurde sich von ihren schwarz-grünen Machtfantasien zu verabschieden. Dass jetzt die Diskussion über die Piratenpartei auf Grundlage der Frauenquote geführt wird, zeigt doch wie hilflos die Grünen auf diese „neue Bedrohung“ reagieren. Wahlentscheidend für Berlin ist immer noch die soziale Frage, ein Feld für das sich die Grünen in den letzten Jahren kaum interessiert und massiv an Glaubwürdigkeit verloren haben. Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn in der Piratenpartei mehr Frauen aktiv wären, so dass auch die Führungspositionen gleichmäßig besetzt werden können, aber einer 5 Jahre alten Partei kann man durchaus noch Entwicklungschancen einräumen. Was mich persönlich ungemein stört ist die Tatsache, dass man nun versucht einem linken-emanzipatorischen Spektrum Nachhilfe in Sachen Gleichberechtigung zu geben. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass dieses Spektrum nicht nur die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann, sondern auch für soziale Gleichberechtigung eintritt. Vielleicht sollten die Grünen angesichts der kommenden wirtschaftspolitischen Entwicklungen wieder einmal ihre sozialen Kompetenzen stärken – sollten sie am Berliner Senat beteiligt werden, gäbe es genügend Möglichkeiten diese Fähigkeiten umzusetzen, allein der Glaube daran fehlt mir zur Zeit.

  • P
    peter

    hört doch endlich auf mit dem käse.

    Die Grünen eine linke Partei???? Wer glaubt denn so was noch.Es giebt sicherlich noch ein paar versprengte linke Stammwähler in Großstädten.

    (Image ist schließlich alles)

    Die Grünen sind die Nachfolgepartei der FDP.

    sozusagen die Siefverwanden von Westerwelle und

    Leuthäuser-scharrenberger.

  • W
    waldzwerg

    och ,da kann ick och ne neue partei aufmachen.diese steht für mehr soziale gerechtigkeit,mehr gesundheit &bildung ,mehr datenschutz und mehr umweltschutz ! klingt doch gut ! so jetzt mach ich public relation .plakate kleben etc.etc. na wie nenne ich meine partei ? vielleicht die neue menschlichkeit !

  • M
    meerwind7

    Vor Kritik über die Männerquote sollte man doch mal klären: Wie viele Frauen hatten für die Piratenlste kandidiert und sind nicht als Kandidaten aufgetellt worden? Oder wurde jede genommen, die gekommen war, und das war eben nur diese eine ?

  • P
    Piratenschnecke

    Liebe TAZ :

     

    Hört bitte endlich auf die

    Piraten nur am Thema Frauenquote zu beurteilen.

     

    Schliesslich habt ihr ja auch Themen wie Überwachung, Drogenpolitik und Zugang zu Bildung und Kultur in euren Artikeln.

  • H
    Heidrun

    Ich hoffe, Trittin hat insofern recht, als die Heraufkunft der Piraten die nächste rot-grüne Koalition im Bund verhindern könnte bzw. würde. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen (Hartz IV, Krieg, Sozialdarwinismus ...), aber hier möchte ich mich mit dem Lieblings-'Argument' der TAZ gegen die Piraten befassen.

     

    Die Piraten sind eine Post-Gender-Partei.Die GRÜNEN halten nicht nur am bipolaren Geschlechtsschema fest, sie haben auch, während sie an der Bundesregierung beteiligt waren, das Transsexuellengesetz von 1980 nicht gekippt, das inzwischen mehrmals vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde. Im Gegensatz zu Großbritannien und Frankreich werden Transsexuelle in Deutschland immer noch als Gestörte pathologisiert und einem barbarischen Gutachterverfahren unterworfen. Einen Gesetzentwurf der Linkspartei, das TSG ersatzlos zu streichen und damit die Pathologisierung zu beenden, haben die GRÜNEN nicht unterstützt. GRÜNE trans- oder intersex-Vertreter gibt es anscheinend nicht. Das würde auch der potentiellen Wählerschaft, dem Mittelstand (wer sonst sollte die GRÜNEN wählen?) nicht gefallen, der weltanschaulich immer weiter nach rechts marschiert (Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung). Und wo der Mittelstand hingeht, da gehen die GRÜNEN mit.

     

    Was die GRÜNEN als Vertreter 'der Frauen' angeht: fallen etwa nur Männer Hartz IV zum Opfer? Sind nicht die Auswirkungen der Hartz-Gesetze auf Frauen noch katastrophaler als auf Männer, was soziale Partizipation angeht? Haben die Hartz-Gesetze nicht viele Frauen zurück an den Herd getrieben?

     

    Eine lesbische Kandidatin haben die GRÜNEN auch noch nie nominiert, soweit ich weiß.

     

    Sind arme Frauen, Lesben, bisexuelle und queere Frauen, Transfrauen für die GRÜNEN vielleicht keine Frauen?

     

    Die Piraten sind eine Post-Gender-Partei. Bei allen angesprochenen Themen setze ich auf sie und weiß, dass ich von den GRÜNEN im besten Fall nichts zu erwarten habe. Im schlimmsten Fall werden die GRÜNEN wieder in die Lage versetzt, uns in die Pfanne zu hauen. Was sie dann auch prompt tun werden.

     

    So, und als ehemalige Mitstreiterin der grünen Bewegung nehm' ich mir jetzt ein Entermesser, es gibt da ein paar Bio-Karotten zu stutzen ...

  • R
    roterbaron

    Es ist schon erstaunlich wie dünnhäutig und wenig Kritikfähig die Piratenkommentatoren sind.(Dekt sich im Übrigen mit meiner Erfahrung von euch auf der Straße)

     

    Wer bei 8,5 % steht muss sich eben auch was anhören und gefallen lassen. Unsachliche Artikel werdet ihr noch zuhauf zulesen bekommen. Spätestens dann, wenn IHR die ersten Fehler macht.

     

    So Long.

     

    roterbaron

  • R
    roterbaron

    Ich bin mal gespannt wieviele von den Piraten in den nächsten Jahren in die Grüne Fraktion wechseln. Das werden sicherlich auch einige sein.

  • S
    SwENSkE

    Gott sei Dank machen die Piraten den Quotenunsinn nicht mit. Das macht sie für mich, im Gegensatz zu den Grünen, für mich überhaupt erst wählbar.

    Bei den Piraten spielt das Geschlecht nämlich überhaupt keine Rolle, es wird nicht mal auf dem Mitgliedsantrag danach gefragt - was zählt sind Engagement und Kompetenz, genau wie es sein sollte.

     

    Entweder ist Diskriminierung aufgrund unveränderbarer Merkmale, wie Geschlecht, Hautfarbe etc. schlecht oder eben nicht - so etwas wie "positive Diskriminierung" gibt es nicht.

    Bestes Beispiel die Grünen; in einer Partei mit gerade mal 37% Frauenanteil gehen über 60% der Posten an Frauen - mit dem entsprechenden Ergebnis. Obwohl die Männer bei den Grünen stark unterrepräsentiert sind (und damit eindeutig diskriminiert werden), fallen mir auf Anhieb mindestens doppelt so viele grüne Poltiker als Politikerinnen ein - Künast, Roth, Kelly & Dithfurth, das war's dann auch mit weiblichen Grünen. Davon ist eine tot und eine nicht mehr dabei bzw. zur Kritikerin geworden.

    Ein tolle Bilanz für die Frauenquote!

  • M
    Miroxa

    Auch Frau Teune unterschätzt die Piraten. Es geht nicht um Stadt und Land, Siedlung oder Fläche, sondern um eine Netzgemeinde, die längst im virtuellen Raum denkt, diskutiert und handelt. Und scheinbar bekommen dies weder etablierte Parteien, noch Wahlforscher_innen mit.

  • WT
    Wolfgang T

    "Simon Teune, Soziologe und Protestforscher am Wissenschaftszentrum Berlin, glaubt jedoch nicht an den dauerhaften Erfolg der Piraten. Anders als die Grünen damals seien die Piraten heute nicht sehr breit durch Bewegungsinitiativen in der Gesellschaft verankert. "Die Piraten haben eine Anti-Parteien-Stimmung in der Bevölkerung aufgenommen", sagt Teune. Sie seien vor allem ein urbanes und lokales Phänomen, in Flächenländern werde die Partei solche Erfolge wohl nicht "

     

    So hat die SPD,CDU,CSU und FDP auch vor 30 Jahren über die Grünen gesprochen.

  • DH
    Dietmar Hildesmann

    Wo bedienen denn die Grünen das linke Lager? Das ist doch Quatsch.

  • R
    runzbart

    im globalen dorf des internets existieren weder großstadt noch fläche. so wie das "problem" der grünen immer noch die älteren bürger sind, die vor gründung der grünen politisch sozialisiert wurden und sich schwer damit tun, andere, "neue" parteien zu wählen, so werden es auch die piraten eine ganze weile lang schwer haben, dauerhaft ergebnisse über 5% einzufahren. nicht umsonst haben grüne und ganz besonders piraten in der gruppe der über 60-jährigen das geringste wählerpotential:

    http://www.bpb.de/fsd/werwaehltwas/

    der überwiegende anteil der generation ü60 lebt anscheinend innerlich noch in den zeiten der großen volksparteien.

     

    was die piraten für die grünen innerhalb ihrer zielgruppe gefährlich macht, ist die annäherung der grünen ans politische establishment und seien es teilweise auch nur äusserlichkeiten.

    wenn cem özdemir eine partei, die mal stolz auf ihre diskussionsfreudigkeit war, zur geschlossenheit aufruft, (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,729031,00.html)

    wenn der kühle und grantig wirkende jürgen trittin nach wahlsiegen blumen überreicht und die siegerfaust zeigt,

    wenn da, wo früher strickpulli getragen wurde auf einmal anzug und schlips getragen werden,

    wenn die trennung von amt und mandat aufgegeben wird.

    wenn zum werfen von bomben auf jugoslawien aufgerufen wird,

    wenn in der regierungszeit, und sei es auch nur aus opportunistischen gründen, die hartzreformen mit verabschiedet werden,

    wenn offen über schwarz-grüne oder jamaika-koalitionen geredet wird,

    wenn grüne politiker die grünen konservativer machen wollen, (http://www.taz.de/!71622/)

     

    dann fragt man sich als grünenwähler, was diese grüngraue mischpoke überhaupt noch von anderen parteien unterscheidet und ob das, was von der parteiführung gefordert wird *sigh*, was man zwar noch unterstützenswert findet, nicht nur lippenbekentnisse sind. ich will keine partei unterstützen, die in 10-20 jahren nichts anderes mehr ist als eine grün lackierte fdp oder cdu.

    und ich will schon garkeine partei unterstützen, die in den piraten jetzt den politischen gegner erkennt, obwohl eigentlich die schwarzen, die gelben und die braunen politisch bekämpft werden müssten.

    lasst die piraten nun nicht zu dem werden, was die linke für die spd ist.

  • WW
    Wolfgang Weinmann

    Och - geht der TAZ der Arsch auf Grundeis? Na - mit etwas Geschmeidigkeit werden die Piraten und die TAZ auch noch zusammenfinden. Ist halt doof, wenn das Lieblingskind plötzlich Konkurrenz bekommt. Und das mit der Frauenquote: Vielleicht ist der Frauenanteil bei den Piraten halt gerade der natürlichste Zustand. Vielleicht sind Mann und Frau ja doch nicht gleich und die sogenannten Gutmenschen tun nur so.

  • W
    willow555

    Hi, toll,

    wie mein bester Freund sagt: Demokratie ist diskutieren bis zum Umfallen. Wie viele GRÜNEN sagen: "Willkommen an Bord!"

    LGU

  • S
    Stefan

    Piraten links? Wieso eigentlich? Für die einzige Partei, die im Heute angekommen ist, sollten die altväterlichen Links-Rechts-Kategorien keine Rolle spielen.

     

    Sowieso spielen die Themen Transparenz, Demokratie und Bürgerrechte eher den Konservativen ("Rechten") in die Hände, denn diese leiden am meisten am Mangel daran.

  • L
    lounger

    Nur ums mal zu erwähnen. Ein wesentlicher Unterschied zu den Grünen ist auch die Gewichtung der Drogenpolitik. Bei den Piraten ist das wenigstens erkennbar auf der Agenda, bei allen anderen der Angst vor schlechter Presse und der möglichen Wiederwahl geschuldet längst Mainstream.

  • T
    Tuchi

    Vorsicht vor den Piraten: Diese Nerds wollen doch die Welt über das Internet verbessern. Eine Überwindung der herrschenden Ungerechtigkeit bzw. der herrschenden Wirtschaftsordnung streben die doch gar nicht an. Das sind keine Linken!

  • A
    anonymous

    Der TAZ ist noch nicht die Idee gekommen, das der Erfolg der Piraten nicht trotz, sondern wegen ihrer fehlenden sexistischen Quote zustande kam?

     

    Das ein ganzer Haufen junger linksliberaler Männer bei den Grünen keinen Einfluss nehmen kann, weil sich dort schon viele ältere, langjährige Mitglieder um die relativ wenigen Plätze für Männer streiten!

  • H
    hens

    hallo,

     

    ich finds gut das nach 30 jahren wieder eine ausenseiter partei eine, vielleicht wichtige rolle spielen wird oder kann.

    Und was soll das heissen, es ist nur ein lokales phänomen. das hat man damals bei den grünen auch gemeint und jetzt machen die den selben mist wie die spd, fdp, linke und cdu. Da wirds mal zeit das in den laden neuer schwung rein kommt. Und ich hoffe die machen es besser als die grünen und lassen sich nicht von den wirtschaftbossen kaufen.

  • Y
    yberg

    die liberalisierung der arbeitsmärkte,die die grünen federführend mitzuverantworten haben,verunmöglicht der jugend sich in der berufliche entwicklung auszuprobieren,wie es den zwei generationen davor noch möglich war.heute hat die jugend zu funktionieren,wie alle faktoren unter dem primat der ökonomie,sowohl in der schule,der lehre ,an der uni und am arbeitsplatz.

     

    diese entwicklung wird verstärkt durch das durchregieren der finanzmärkte und ihrer akteure,zu denen auch die investment- und finanzableilungen großer konzerne gehören,die weltweit agieren und denen die grünen wie den banken und versicherungen willfährig zu zeiten ihrer regierungsteilhabe beschränkungen aus dem weg geräumt haben.

     

    noch unverständlicher wird das grüne versagen in der verteilungspolitik und der humanisierung der arbeitswelt,wenn man bedenkt,daß die theoretischen zusammenhänge ausufernd in zig papieren aufbereitet und ausgearbeitet waren und teil der grünen versprechen waren.

     

    die grünen haben zum vorteil der leistungsfähigen und privilegierten,denen sich ihre hauptakteure an die brust geworfen haben,um dazu zu gehören,die gesellschaftliche solidarität,denen auch die grünen

    ihre entstehung verdanken,mit füßen getreten und in vielen bereichen mit abgeschafft.damit hat man den nachfolgenden generationen hürden in den weg gestellt und viele juge abgehängt.fragen sie doch mal akademiker,warum dem bildungsversprechen nicht das durch die wirtschaft eingelöste arbeitsmarktversprechen folgt.

     

    die jungen wählen hier kein lebensgefühl sondern stellen fest,wie in ihren traktaten zu lesen ist,daß auch die grünen zum teil dem verlogenen politestablishment angehören,das wasser predigt und wein säuft,stimmts jürgen...

     

     

    um die grünen ,die ihre wahlziele verfehlen,muß sich der bürger nicht sorgen,ihnen wird,wie wir es von anderen parteien kennen schon ein versorgungsposten zufallen.

  • R
    Rechtschreibung

    Es heißt nicht: „wegen den Piraten“ sondern „wegen der Piraten“ ;)

  • V
    vic

    Die Grünen wähnen sich also im linken Lager.

    Das selbe linke Lager, in dem sich auch die SPD tummelt?

    Warum nicht gleich die CDU aufnehmen, dann wäre der Etikettenschwindel perfekt.

  • DO
    Dr. Ogen

    "Von den Grünen erwartet man Visionen und Kreativität, aber auch Antworten bei knallharten Themen wie Finanz- oder Europapolitik."

     

    Nein Frau Künast, unsere Probleme sind die explodierenden Mieten und "der gläserne Bürger"

     

    grüsse , ein Berliner

  • WB
    William Burroughs

    Es ist schon erstaunlich, wie sehr sogar die TAZ die Piratenpartei basht....und auch hier wieder: Nein, die Piratenpartei ist nicht mit dem ewigen Internetthema gleichzusetzen. Viel eher spricht diese Partei Themen an, die in keiner anderen Partei wirklich in der Art gefordert werden: Absolute Gleichstellung von homosexueller Partnerschaft und Ehe, eine zeitgemäße Drogenpolitik, eine noch viel zeitgemäßere Sozialpolitik und eine Miteinbeziehung der Bürger...erst so ziemlich danach kommt für eigentlich die Freiheit im Internet...auch die TAZ sollte sich dringend mehr mit der Piratenpartei und ihrem Grundsatzprogramm beschäftigen. Diese Partei, die schon ein bisschen aufzeigt, wie sich die deutschen Bürgerinnen und Bürger Politik wünschen, wird allein durch die oben genannten Themen Deutschland verändern, da bin ich mir sicher. Meine Stimme haben sie sowohl bei der Landtagswahl als auch bei der Bundestagswahl

  • L
    Lassmichdeinpiratsein

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung."

    Kaiser Wilhelm II, 1899

     

    "Wer Zur Hölle will Schauspieler sprechen hören?"

    Harry M. Warner, Warner Brothers, 1927

     

    "Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus wollen würde."

    Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977

     

    "Die PIRATEN sind vor allem ein urbanes und lokales Phänomen, in Flächenländern wird die Partei solche Erfolge nicht wiederholen können."

    Protestforscher Simon Teune, 2011

  • S
    Stefan

    Na ja, es ist ja nicht verboten, eine Koalition aus drei oder gar vier Parteien zu bilden. Ist doch ein Witz, wenn bei drei Viertel linker Wähler, das eine andere Viertel (mit) an die Macht käme, oder?

    Rot-rot-grün oder rot-grün-orange wäre doch die logische Konsequenz aus solchen Überlegungen und nicht rot-schwarz.

    Wenn es in Berlin rot-schwarz werden sollte, würde es sich für die SPD 2013 im Bund evtl. das wiederholen, was Künast in Berlin wegen ihrer Zweigleisigkeit in Bezug auf den Koalitionspartner passiert ist.

  • JJ
    Jared J. Myers

    Schaut man sich die "Piraten" mit ihren programmatischen Vorstellungen und der Herkunft ihrer Mitglieder an, so landet man punktgenau bei der linksliberalen Fraktion der FDP der 70er Jahre: Die war Bürgerrechtspartei, diskutierte das bedingungslose Grundeinkommen (damals "Negativsteuer" genannt) sowie die Freigabe weicher Drogen, kämpfte für Transparenz des Regierungs- und Verwaltungsapparates und für plebiszitäre Elemente in der Demokratie.

     

    Ihre Mitglieder (und Wähler) waren vielfach gut ausgebildete Angestellte und junge Selbständige.

     

    Genau dieser Klientel fehlte bis zur Gründung der Piraten die politische Heimat, da in der FDP seit Lambsdorff & Co. nur noch Politik für Reiche gemacht wurde. Ich würde glatt Burkhard Hirsch, Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Gerhart Baum raten, bei den Piraten mitzumachen. Da sind sie allemal besser aufgehoben als bei der Mövenpick-Partei.

  • P
    Piraten-Wähler

    Es sind nicht dieselben Leute, die Grüne und Piraten ansprechen. Grüne werden heute überwiegend von besserverdienenden Zugezogenen gewählt, die Grünen sind sozialdarwinistisch und verraten alle Prinzipien, um an die Macht zu kommen (A100, Studiengebühren, HartzIV, Kosovokrieg, Überwachungsstaat, Internetzensur). Die Piraten sprechen dagegen eher Akademiker an, die die Gesellschaft auf (basis)demokratische mitgestalten wollen, die eine offene, transparente und gerechte Gesellschaft anstreben. Grüne und Piraten haben sehr wenig gemein...

  • M
    m3t4b0m4n

    Kann mir nur EINER mal sagen, wie man in einer

    Partei Ämter besetzen soll, wie bei den Grünen (50/50),

    wenn nur 1% der Aktiven Frauen sind?

     

    KEINER hat mir darauf bisher geantwortet!

  • H
    Honk

    Ihr erwähnt nicht weshalb es bei den Piraten keine Quote gibt! Das Geschlecht wird gar nicht erst erfasst!Das ist Avantgarde!Und ihr erwähnt auch nicht, dass die viele Gründer der Grünen dieser Partei längst den Rücken gekehrt haben!Die Grünen heute und ihre opportune Führungsclique sind weder öko noch anti- akw noch anti- krieg! Sie leben von dem Label das andere für sie errungen haben- vor langer Zeit. Widerlich! Ich hoffe die Piraten werden niemals "Realos"

  • N
    NeueGroßeKoaliton

    Würden die Seeräuber ihre Stimmen bei der CDU und FDp "räubern" könnte man ja schon fast von einer

    grün-Purpurn-oragnenen regierung träumen.

  • BT
    Berliner Trulla

    Noch lieber als Wahlforscher, die das Resultat der Bundestagswahlen in zwei Jahren vorab kennen, sind mir nur noch Leute, die die Börsenkurse der nächsten zwei Jahre exakt kennen. Diese sogenannten Wahlforscher und Parteiexperten, Parteiforscher und wie diese Voodoo-People alle genannt werden, die jetzt zu Wort kommen, hätten vor 8 Wochen der Piratenpartei noch nicht mal eine Chance attestiert. Lasst euch überraschen.

  • UD
    Ups da sind sie

    Wenn man im schnitt 75 Jahre alt wird, sind das 1.3% der Bevölkerung die wegsterben und ähnlich (oder etwas weniger) Prozente die man neu gewinnen muss. Also 5.3% Abgang in 4 Jahren (geschätzte Sterbequote 4*1/75). Das haben die Grünen wohl noch nicht einkalkuliert.

    Sie haben damals ja auch den Internet-Ausbau vermasselt und bis heute keine WiFree-netze in Berlin.

    Obwohl die Ipads bei Grünen mit am meisten sein dürften.

     

    Und unzufriedenheit gibt es auf dem Land auch. Die Schillpartei und Freien Bürger zeigen auf, das auch woanders Alternativen hochkamen und hoch kommen. Die Piraten sind für die Jungen die die Kosten der Schuldenmacher zahlen sollen. Der Demokratielevel der Piraten ist halt nicht besonders höher als bei den Timoschenkos oder Ägyptern oder Haitis oder Libyern. Aktives Management ("Nimm keine Kokspäckchen auf öffentlichen Verantstaltungen. Oder bist Du die Schill-2-Partei." oder systematische Fehleranalysen von Links, Grün, Timoschenko, Afghanistan, Libyen, usw. und ihrer dicken Fails gibt es nicht (auch woanders nicht).

     

    Die Theorie der Demokratie gibts halt nicht. Mal sehen ob die Piraten sich jahrzehntelang zerstreiten wie Realo-Fundi-Grüne.