Kulturprojekt in Mitte: Räumungsurteil gegen Schokoladen
Landgericht verkündet Räumungsurteil gegen Konzertkneipe an der Ackerstraße in Berlin-Mitte.
Das Kulturprojekt Schokoladen steht vor dem Aus. Vor dem Landgericht wurde am Freitag ein Räumungsurteil gegen die Betreiber der Konzertkneipe an der Ackerstraße 169 in Mitte verkündet. Das bestätigte ein Gerichtssprecher der taz.
Das Haus war eins der vielen, die 1990 nach der Wende in Ostberlin besetzt worden waren. Die Bewohner und die Nutzer der Gewerberäume bekamen schnell Mietverträge. 1993 kaufte der heutige Eigentümer das Haus. Seit gut acht Jahren versucht er, die Nutzer mit Kündigungen und Klagen loszuwerden. Im September hatte die Richterin am Landgericht als Kompromiss angeboten, dass der Kulturverein die Kneipe noch ein Jahr nutzen dürfe und dann freiwillig ausziehe (taz berichtete). Die Betreiber hatten den Kompromiss jedoch später abgelehnt. Daher wurde nun das Urteil verkündet.
Unmittelbare Auswirkungen muss das nicht haben. Zum einen laufen noch Klagen gegen weitere Kulturinstitutionen, die Räume im Haus nutzen. Zum anderen können die Schokoladen-Betreiber noch durch die Instanzen ziehen. Außerdem gibt es weiterhin Pläne des Bezirks, den Konflikt über einen Grundstückstausch zu befrieden. GA
Leser*innenkommentare
sebastian
Gast
Wahnsinn, wie sich die Mitte Berlins selbst das Wasser abgräbt. Da werden exakt die Szeneclubs, kulturellen Einrichtungen und besetzten Häuser geschlossen, die diese Gebiete überhaupt erst so interessant machten. Prognose: In den nächsten 10 Jahren platzt dort eine Immobilienblase.
max
Gast
"unmittelbare auswirkungen muss das nicht haben." ihr seid lustig. es kann aber unmittelbare auswirkungen haben. denn unmittelbar vom etwaigen "durch die instanzen ziehen", kann eine räumung bereits mit dem jetzigen urteil vollsteckt werden.
borat
Gast
SCHAADEEEE LIIIMOOONNNAAADDEEE!!!!!!!!!