Richtige Prioritäten gesetzt?: Viele Eltern können zahlen

Der Problemdruck ist weg. Die Kita-Gebühren in alter Höhe treiben die Eltern nicht auf die Straße. Die SPD gießt ganz viel Lack auf eine alte Wunde und vergisst darüber andere.

Ein bisschen klemmt die Argumentation der Hamburger CDU. Die vom Bund geplante Steuersenkung wäre nicht nur für Kita-Eltern, sondern für alle. Das Volumen würde breiter verteilt. Die Entlastung wäre für junge Familien weniger spürbar, auch bei geringen Einkommen.

Aber die Frage, die die CDU aufwirft, ist berechtigt: Setzt die SPD angesichts knapper Kassen die Prioritäten richtig? Zur Erinnerung: Der Senat hat bereits mit dem Kita-Sofort-Paket viel Geld investiert, um die Gebührenerhöhung von Schwarz-Grün zurückzunehmen und das Kita-Essen kostenfrei anzubieten.

Auch werden Hamburgs Kitas gut nachgefragt. Der Problemdruck ist weg. Die Kita-Gebühren in alter Höhe treiben die Eltern nicht auf die Straße.

Die SPD gießt ganz viel Lack auf eine alte Wunde und vergisst darüber andere. Es fehlt Personal für die Hortreform. Es fehlt Geld für Schulküchen, damit Kinder von gering Verdienenden auch satt werden. Und es fehlt Geld fürs Soziale, beispielsweise für Hilfsprojekte für arme Senioren, die jetzt schließen, weil es keine Ein-Euro-Jobber mehr gibt.

Kostenfreie Bildung ist ein richtiger Anspruch. Aber Kitas sind auch Dienstleister, dort werden Kinder auch betreut. Es ist Eltern zuzumuten, dass sie dafür etwas bezahlen - wenn sie Geld haben, um mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fahren.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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