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Kolumne Über Ball und WeltWas Kahn kann, kann Khan schon lange

Martin Krauss
Kolumne
von Martin Krauss

Was Shah Rukh Khan tun muss, um vom indischen Megastar zum Weltgigastar zu wachsen? Fußball spielen! So ein Imagetransfer hat schon viele Promis gepusht.

E in Hilferuf an über eine Million Follower: "Habe meine Rippen verletzt." Im Facebook-Account des Superstars, um den es hier geht, steht auch: "Fußballkarriere im Keim erstickt … bah!"

Allerdings ist das Wort "Superstar" eine ziemliche Untertreibung, wenn von Shah Rukh Khan die Rede ist. Vor den indischen Schauspieler muss schon ein "Mega", ein "Giga" und vielleicht noch ein zu erfindendes Wort gesetzt werden, um seine Bedeutung halbwegs angemessen zu skizzieren. Der Mann gibt von der Schmalzlocke bis zum Arschloch alles, was die hierzulande Bollywood genannten Filme so beliebt macht.

Nur außerhalb Indiens ist Shah Rukh Khan zwar berühmt, aber noch nicht so super-mega-giga, wie Khan und seine Berater glauben, dass er sein sollte. Dabei laufen seine Filme schon in den USA oder Europa mit bemerkenswertem Erfolg. Um noch berühmter zu werden, müssen andere Medien ran: zum Beispiel ein Sport, der globale Bedeutung hat. Das trifft weder auf das in Indien beliebte Cricket oder Hockey zu noch auf das in den USA populäre Base- oder Football.

Cornelia Ogiolda
MARTIN KRAUSS

ist freier Autor der taz, mehr Infos auf www.martinkrauss.de.

Es gibt nur zwei Sportarten, in denen Shah Rukh Khan reüssieren könnte, um vom indischen Megastar zum Weltgigastar zu werden: Basketball oder Fußball. Gerade die Kickerei ist fast ideal: Sogar ein Herr mittleren Alters mit einer Körpergröße von 1,75 Metern kann ihr halbwegs glaubwürdig nachgehen. Sie ist obendrein in einigen Provinzen Indiens, etwa in West-Bengalen, äußerst populär, noch beliebter als Cricket; Khan würde also nicht seine indischen Fans verprellen.

Und ein Beinah-Namensvetter von Shah Rukh Khan, ein gewisser Oliver Kahn, taugt in Indien auch als Werbefigur: sein Abschiedsspiel im Mai 2008 fand im mit 120.000 Fans ausverkauften Salt-Lake-Stadion von Kalkutta statt. Am Dienstag kickte Bayern München gerade in Neu-Delhi gegen die indische Nationalmannschaft.

Seinen Silvesterabend verbrachte Khan in einem Nachbaremirat von Katar, in Dubai. Das ist jenes Land, in dem Diego Maradona als Trainer und Ex-Bundesliga-Star Grafite als Spieler wirken. Am Silvesterabend twitterte Khan dann: "Etwas anderes bringt das neue Jahr: um Mitternacht spiele ich Fußball mit meiner Tochter."

Größer als Elvis, Madonna und Philipp Lahm zusammen

Kurz danach musste er aber seine Fans von der Rippenverletzung unterrichten. Ein Rückschlag? Wirds nix mit Khans Projekt, bedeutendster Popstar des Globus zu werden? Größer als Elvis, Michael Jackson, Lady Gaga, Philipp Lahm und Madonna zusammen?

Kein Problem. Eine Sportverletzung ist keine Schande, und erst durch die, sagen wir: Schmerzen, die Khan erlitt, entstand ja eine Meldung für die Weltpresse daraus. Zudem ist ja nicht geplant, dass der mittlerweile 46-jährige Khan noch mal ein richtiger Fußballer wird, den man in einer der besseren Profiligen der Welt noch überzeugender auflaufen lassen könnte als den Sohn von Gaddafi.

Es geht vielmehr um einen Imagetransfer, den der Sport jedem bietet, der sich auf ihn einlässt – und dabei nicht als völliger Trottel erscheint. Wenn Barack Obama in Schlabberhosen Basketball spielt und anschließend Dirk Nowitzki abschlägt, gelingt so ein Transfer. Auch Gerhard Schröder hoppelte gerne über Fußballplätze, um vom schönen Image des Sports zu profitieren.

Filmstars wie Tom Hanks, Kevin Costner, Robert De Niro oder Will Smith verdienen nicht nur an den Baseball- oder Boxrollen, die sie gespielt haben, sondern auch der Eindruck, sie würden diese Sportarten wirklich gut beherrschen, ist für sie von Vorteil. Das gilt auch für den Fußball, wie die Mega-Giga-Karrieren von Nora Tschirner ("FC Venus") Peter Lohmeyer ("Das Wunder von Bern") oder auch von Keira Knightley ("Kick it like Beckham") bezeugen.

Bayern München wollte auf seiner jüngsten Asientournee den Fußball nach Indien bringen. Shah Rukh Khan beweist aber, dass man mit dem Fußball auch Indien in die Welt exportieren kann.

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Martin Krauss
Jahrgang 1964, Mitarbeiter des taz-Sports schon seit 1989, beschäftigt sich vor allem mit Fußball, Boxen, Sportpolitik, -soziologie und -geschichte
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5 Kommentare

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  • M
    Mara

    Woher diese Gehässigkeit? Ein Beispiel für abgrundschlechten Journalismus - Meinungsmache statt Information. Man wird das Gefühl nicht los, dass es hier sehr viel mehr um Neid und Minderwertigkeitsgefühle geht als irgendeine Art der Berichterstattung. Ausgerechnet einen Schauspieler und Unternehmer als "Arschloch" zu bezeichnen, der weltweit durch seine Intelligenz, seinen Witz und seinen Einfallsreichtum beeindruckt, zeugt wohl von gewissen Komplexen.

  • IK
    Isabel Kocsis

    Sehr geehrter Herr Krauss,die nächste Kolumne sollten Sie zu einer Person oder Sache schreiben, von der Sie irgendeine Ahnung haben. Über Hindifilme und Shah Rukh Khan wissen Sie jedenfalls außer einigen törichten Ressentiments rein gar nichts. So kann Satire nur schief gehen.

  • A
    anja

    Ich habe noch nie einen sinnloseren Beitrag gelesen. Der Beitrag ist zusammenhanglos und hat den roten Faden bereits im 2. Satz verloren.

  • J
    Jana

    Sie liefern hier einen sehr einseitigen Bericht ab und vor allem sehr schlecht recherchiert. Egal wie man zu einer Person steht, sollte man sich vorher genau über diese und das Thema informieren.

    Dann würde man feststellen, dass ShahRukh Khan auf dem College erfolgreich Fussball gespielt hat und Manschaftskapitän war. Sogar eine Profikarriere war im Blick aber eine Sportverletzung verhinderte es.

     

    -> diese Infos lieferte mir sofort Google, als ich mich über einen solch negativen Artikel wunderte und selber lesen wollte, was daran Wahres ist.

     

    So auch das ShahRukh Khan (übrigens absichtlich so geschrieben, da der Vornahme zusammen oder auseinander geschrieben wird, je nach indischen Dialekt) weiterhin gerne Fussball spielt, ein Profiteam sponsern will (sucht gerade eine passende Mannschaft) und sein Traum ein dem internationalen Standart entsprechendes Fussballstadium ist.

     

    Alles in 5 min recherchiert!

  • KV
    krajnik veronika

    Von einer Freundin mal abserviert worden, die lieber Bollywood samt Schmalz und Arschloch guckt anstatt dasselbige im Bett und auf der Couch sitzen zu haben oder warum wird hier so gegen einen Herrn Khan gewettert?

    Nur der blanke Neid ? Er wirkt auf Frauen und du nicht ? Tja vielleicht solltest du mal Bollywoodfilme gucken und ein bisschen was lernen.

    Da der Autor schon so liebe Worte gebraucht hat denke ich mal wird man nichts dagegen haben wen die auch in Kommentaren genommen werden oder ?

    Lg Veronika