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@D.J.: Da fragt man sich dann nur, warum diese Korrelationen in Deutschland stärker sind als in vielen Nachbarländern. Funktioniert dort die Vererbung anders ? Oder kann's nicht doch an den Schulen liegen?
Wenn die Autorin nicht selbst "nichtGymnasiasten" abwerten würde, könnte man tatsächlich einen journalistischen Kommentar erkennen.
wie
Ogdan
das kommentiert!
Ist er/sie vielleicht Kultusminister/in?!?!?
Ich wünsche es niemandem, aber dieser Person vielleicht doch - wie vielen anderen PolitikerInnen:
Mind. 5 Jahre aus gesundheitlichen Gründen auf Sozialleistungen angewiesen sein, Villa und Auto aufgeben, keine Ersparnisse... Mal sehen, wie es Ihnen dann in einer Wohnung für ca. 500 € Warmmiete für 3 Personen so geht?!? Oder 600 € für 4 Personen.
Auf Sozialleistungen angewiesen sein, bedeutet definitiv nicht, bildungsfern zu sein oder den Kindern nichts vorlesen zu können. Ich kenne einige Familien mit (zum Teil aufstockendem) ALG II, die ihren Kindern mehr Liebe, Bildung und Arbeitsfähigkeit zutragen oder vorleben als manche/r Arzt/Ärztin, Richter/in oder Lehrer/in.
Die Schichten mit Geld, die selbst ihre Praxis schon von den Eltern finanziert bekommen haben, werden vielleicht nie erleben, was es bedeutet, sich hoch zu arbeiten. Nicht während des Studiums und auch nicht danach: Es gibt doch genug Eltern-Kontakte, die einem Praktika etc. ermöglichen!
Ich kenne Kinder, deren Eltern von ALG II das Leben organisieren müssen und deren Kinder sehr wohl auf ein Gymnasium gehen: Noten kein Problem, Geld zum Mithalten in der Freizeit ist das Problem!!!
Wo bleibt das bedingungslose Grundeinkommen?!?!?
"Dass in der Bundesrepublik Schulerfolg nicht an der Intelligenz, sondern am Beruf der Eltern hängt, hat sich herumgesprochen."
Da ja Intelligenz sich zu 0,0000% vererbt (jeder, der anderes behauptet, ist ein Semi-Nazi), sind selbst geringste Korrelationen zwischen Erfolg der Eltern und Intelligenz der Kinder absolut ausgeschlossen.
Schön, dass das Thema nicht immer nur von Anna Lehmann verhackstückt wird.
Gefällt mir.
Und @ Lena:
"Das Niveau liegt oft weit unter dem von guten Realschulen und guten Hauptschulen!"
Das können Sie selbstverständlich durch knallharte Zahlen belegen, auf die Sie auch verlinken können, nicht wahr?
Ach, nicht?
Komisch, warum überrascht mich das nicht...
Vielleicht sollte man sich einmal daran erinnern, daß die Aufgabe der Schule die Vermittlung von Wissen an die Schüler ist. Schule sollte m. E. primär daran gemessen werden, wie gut es den Schülern ermöglicht wird, sich den Lernstoff anzugeignen.
Alles andere kann nicht Aufgabe der Schule sein - schon garnicht so amorphe und schwer zu fassende Aufgaben wie die "Herstellung von Gerechtigkeit".
Tatsache ist: seit 1968 ist das Lernen als Aufgabe und Verantwortung des Schülers und die Bildung als "Wert an sich" diskreditiert worden.
Vielleicht sollte man mal überlegen, welche Verwüstung durch Sozialleistungen in den betroffenen Familien angerichtet wurde. Wenn man in entsprechenden Familien nach dem Berufswunsch fragt, hört man nach "Pokemon-Trainer" sehr häufig "Hartz IV Empfänger". Wenn es ein Grundeinkommen gäbe, würden in diesen Familien noch weniger Kinder Bildung und eigene harte Arbeit als Lebensaufgabe verstehen.
Das Problem liegt darin, daß diese Einstellung durch die Familie vermittelt werden muß - und nicht durch den Staat zerstört werden darf. In welchen Familien und Milieus das am besten gelingt, das allein zeigen die Zahlen.
Verstehe ich das richtig? Jeder Nicht-Gymnasiast ist ein Versager?
Es werden Versager produziert? Menschen, die kein Gymnasium besucht haben, sind Versager?
Schicken Sie Ihre Kinder auf eine Gesamtschule? DORT werden Versager produziert! Das nur mal nebenbei. Das Niveau liegt oft weit unter dem von guten Realschulen und guten Hauptschulen!
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Messer ab sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit verbieten. Doch so bekämpft sie Gewaltkriminalität nicht.
Kommentar Schulsystem: Gnadenlos ungerecht
Der jüngste Ländervergleich der Bildungsforscher belegt eindrucksvoll, in wie vielen Dimensionen deutsche Schulen scheitern können.
Der große Vorteil des Föderalismus ist, dass sich anhand des Wettbewerbs von 16 verschiedenen Schulsystemen herausfinden lässt, was funktioniert und was nicht. Das jedenfalls behaupten Föderalismus-Fans gern. In der Tat belegt nun der jüngste Ländervergleich der Bildungsforscher eindrucksvoll, in wie vielen Dimensionen deutsche Schulen scheitern können.
Leider lässt sich kaum anders als so zynisch zusammenfassen, welcher Stand von Bildungsungerechtigkeit zwischen Flensburg und Passau erreichbar ist. Dass in der Bundesrepublik Schulerfolg nicht an der Intelligenz, sondern am Beruf der Eltern hängt, hat sich herumgesprochen.
Doch lohnt erneut ein Blick auf die Details. Im Meinungskampf Gymnasium gegen Gemeinschaftsschule liefern die Bundesländer, die sich immerhin bemühen, dem Ideal des längeren gemeinsamen Lernens näher zu kommen, eher ambivalentes Argumentationsmaterial. So schaffen es in Berlin zwar relativ viele Kinder aus Nichtakademikerhaushalten in die Gymnasien, doch werden in Berlin auch besonders viele Kinder durch die Schulformen heruntergereicht.
Bayern oder Baden-Württemberg halten es nicht für notwendig, Nichtakademikerkinder ins Gymnasium zu lassen – dort werden im Ergebnis dann auch weniger Absteiger produziert. Wer nicht wagt, der nicht verliert.
Doch ob Bayern oder Berlin – hier wie dort werden um ein Vielfaches mehr Schüler zu Versagern als zu Aufsteigern gemacht. Im Schnitt kommen auf einen Aufwärtswechsel 4,3 Abwärtswechsel. So viel für die Behauptung der Verteidiger des geheiligten Gymnasiums, wonach die Selektion von Neunjährigen in gymnasialtauglich und -nichttauglich doch gar kein abschließendes Urteil sei. Stimmt: Nach unten steht den Kindern alles offen.
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Kommentar von
Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.