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Wievieler Beispiele bedarf es eigentlich noch, das auch der letzte kapiert, worauf es der Politischen Kalsse heute mehr denn je ankommt? Offensichtlicher geht es kaum noch: Nach Lambsdorff, Clemens, Schröder, Gutenberg auf etwas anderem Parkett, dann Wulff und jetzt Röttgen. Ja und auch Steinkühler und Konsorten - allesamt nur noch auf eigene Vorteile bedacht. Gemeinwohl des Staatsvolkes im Auge? Fehlanziege! Streben nach Solidarität? Fehlanzeige! Menschen in solchen Ämtern sollten Vorbild sein, meint man. Aber das muss aber in einer anderen Welt gewesen sein. Naiv ist, wer glaubt ein Pfarrer wirds schon richten.
Für so ein Herumgeeiere wird man gewöhnlich mit Nichtwahl abgestraft. Mit der verlorenen Wahl kann Röttgen dann in Berlin auch nichts mehr reißen und ist dann weg vom Fenster.
Weg vom Fenster ist dann auch die FDP, die wohl aus dem Landtag fliegt. Und weg vom Fenster ist dann auch die Regierungskoalition in Berlin, weil die FDP sich auf Kosten der CDU/CSU wird profilieren müssen. Im Herbst haben wir dann Neuwahlen im Bund und anschließend eine große Koalition.
Ach ja und in NRW können SPD und Grüne mit eigener Mehrheit und ohne Tolerierung durch die Linkspartei weiter regieren. Ich find's prima!
Lasst Röttgen seine Rückfahrkarte.
Er ist als Umweltminister für die Energiewende nützlicher als als NRW-Oppositionsführer.
(Da reiben sich sonst ja nur Pfeiffer, Fuchs und die Rösler-Connection die Hände)
Und eventuell reicht es ja doch für schwarz-grün...
da er ( mir) weder für das eine noch das andere Amt geeignet scheint, übrigens öhnlich wie ein gewisser Lindner, ist das für meine Wahl-Entscheidung eh obsolet !
Nun, was wollen wir von unseren Politkern erwarten? Es geht immer nur um Geld, Absicherung und Verteidigung der Pfründe.
Verantwortung übernehmen, das ist doch für die meisten ein unbekanntes Wort.
Die Gier-Mentalität und Inkompetenz der "Polit-Kaste" ist so erscheckend, dies zeigt sich in der immer dreisterem Präsentieren desselben.
Es gibt inzwischen kein Maß mehr.
Röttgen zeigt mal wieder als gutes Beispiel, wie nur dicke Backen gemacht werden, aber außer heiße Luft nichts dahinter steckt.
Das bewies schon die FDP mit ihrer inkompetenten Grünschnäbel. Die CDU wird das auch noch lernen.
Es bewahrheitet sich folgendes Zitat:
Wo die geistige Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Ich wünsche mir Politiker wie Helmut Schmidt, Wehner, Brandt und H.-J. Vogel zurück.
Wer für Tesla arbeiten soll, aber stattdessen krank zu Hause ist, bekommt schon mal unangemeldet Besuch von den Chefs. Wundert das noch irgendwen?
Kommentar Röttgen: Der mit der Rückfahrkarte
CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen ist der erste Verlierer der NRW-Wahl. Nicht einmal er selbst glaubt, die populäre Amtsinhaberin ablösen zu können.
Der Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen hat kaum begonnen, da steht der erste große Verlierer schon fest. Norbert Röttgen ist in die Falle getappt, die er sich selbst aufgestellt hat. Formal noch nicht einmal als CDU-Spitzenkandidat nominiert, hat er sich bereits selbst demontiert.
Am Tag der Auflösung des Düsseldorfer Parlaments hatte sich Röttgen noch kampfeslustig als Herausforderer von Regierungschefin Hannelore Kraft präsentiert. Doch die von ihm gewünschte Dynamik ist schon verflogen.
Indem er beharrlich die Antwort verweigert, ob er nach dem 13. Mai auch als Oppositionsführer in die Landespolitik wechseln würde, verspielt er seine kleine Chance auf die Sensation. Durch sein Lavieren demonstriert Röttgen, dass nicht einmal er selbst glaubt, die populäre Amtsinhaberin ablösen zu können.
Röttgen scheut das volle Risiko – und beraubt sich dadurch aller Aussichten auf einen Meinungsumschwung an Rhein und Ruhr. Auch potenzielle CDU-Wähler mögen keine Vollkasko-Politiker. „Muttis Klügster“ scheint nichts aus dem Schicksal Norbert Blüms gelernt zu haben: Der damalige Bundesarbeitsminister hatte 1990 auch nur im Falle eines Wahlsiegs nach Düsseldorf gehen wollen – und musste sich dafür von SPD-Ministerpräsident Rau als Kandidat auf der Durchreise verspotten lassen. Blüm bescherte der CDU das zweitschlechteste Ergebnis in der NRW-Geschichte.
Doch Röttgen bleibt sich treu: Wagemutig ist er nur mit Netz und doppeltem Boden. So war es schon 2006, als er nur unter der Bedingung, sein Bundestagsmandat behalten zu können, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie werden wollte. Damals bekam seine Karriere nur eine kleine Delle. Diesmal dürfte sie größer ausfallen.
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Kommentar von
Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.