Kommentar Rahmenplan Bahrenfeld: Für alle was dabei
Für die Verlängerung des Holstenkamps haben die Planer einen vorbildlichen Vorschlag gemacht: Statt mit Verboten und Schikanen arbeiten sie mit Anreizen.
D er Plan, neue Wohnviertel südlich des Altonaer Volksparks zu bauen, ist gut und richtig. Besonders zu loben, ist die aus Unkenntnis gefürchtete Erschließungsstraße in Verlängerung des Holstenkamps.
In Hamburg besteht ein Konsens darüber, dass dringend Wohnungen gebaut werden müssen. Es nicht zu tun, weil das eine Baustelle zur Folge hat, weil das neue Viertel Verkehr anzieht oder jemand Geld damit verdienen könnte, ist absurd – all das aber wurde gegen das Projekt ins Feld geführt.
Das Baugebiet liegt verkehrsgünstig und so, dass seine künftigen Bewohner den Begriff „Naherholung“ wörtlich verstehen können: Der Altonaer Volkspark, der als schwach genutzt gilt, liegt vor der Tür. Das Gebiet liegt außerdem zentrumsnah. Eine fünfstöckige Bebauung wäre hier angemessen, Reihenhäuser einer Großstadt unwürdig.
Für die Verlängerung des Holstenkamps werden 15.000 Autos täglich erwartet. Damit es nicht mehr werden, haben die Planer einen vorbildlichen Vorschlag gemacht: Statt mit Verboten und Schikanen arbeiten sie mit Anreizen. Mehr als drei Viertel des Straßenquerschnitts wäre Fußgängern, Radfahrern und Alleebäumen vorbehalten. Vom Ostrand des neuen Wohngebiets wären es keine zwei Kilometer zum S- und künftigen Fernbahnhof Diebsteich. Wer da noch mit dem Auto fährt, ist schön blöd.
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