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Champions-League-Sieger Didier DrogbaBeware of the Drog

Er ist ein Spielentscheider, ein Spätstarter, ein Angriffstank: Didier Drogba ist durch seine Tore im Finale von München endgültig zur historischen Figur aufgestiegen.

Who let the Drog out? Chelsea jubelt nach dem 1:1. Bild: reuters

Didier Drogba ist ein Spätstarter. Vielleicht liegt hierin das Geheimnis seiner Frische. Der 34-Jährige, Ältester auf dem Platz, war es, der am Samstagabend das Champions-League-Finale für den FC Chelsea entschied. Zunächst mit einem wuchtigen Kopfball zum Ausgleich in der regulären Spielzeit, dann mit dem letzten Elfmeter.

Erst mit 25 erschien Drogba auf einer größeren Fußballbühne – als Profi bei Olympique Marseille. Vorher kickte der Ivorer, geboren in Abidjan, für die französischen Vereine Levallois, Le Mans und Guingamp. Aber dann geht es verdammt schnell. Der FC Chelsea entdeckt ihn 2004.

Seitdem ist Didier Yves Drogba Tébily nicht mehr wegzudenken aus dem Team der Blauen. Er hat ihren Stil geprägt – als wuchtiger, robuster, sperriger Angreifer. „Er ist eine Maschine“, sagt Mitspieler Frank Lampard über ihn. „Mit ihm kann man in den Krieg ziehen“, meinte sein Mentor und Trainer, José Mourinho.

Spätestens nach dem Finalsieg von München steigt Drogba zur historischen Figur beim FC Chelsea auf. Er ist der prototypische Spielentscheider, der Mann, der immer dann da ist, wenn er gebraucht wird. Auch jüngst, im englischen FA-Cup-Finale, traf Drogba gegen den FC Liverpool. Chelsea siegte. Seine schiere Effektivität in entscheidenden Spielen gibt bisweilen Rätsel auf.

Es ist allerdings fraglich, ob Drogba, der mit fünf von seinen Eltern zum Fußball spielenden Onkel nach Nordfrankreich geschickt worden war, in London bleibt. Weil ihm der Klub angeblich nur einen Einjahresvertrag angeboten hat, könnte es ihn nach Schanghai verschlagen; die chinesische Liga ist sportlich uninteressant, er würde allerdings gut bezahlt.

Aber vielleicht überlegt es sich Vereinsboss Roman Abramowitsch noch einmal und geht auf Drogba zu – ist er es doch gewesen, der des Russen gehegten Traum vom Gewinn der Königsklasse wahr werden ließ.

Eine halbe Ewigkeit hat der FC Chelsea auf diesen Triumph warten müssen. Im Jahre 2008 wäre es fast so weit gewesen, doch Drogba leistete sich eine Unbeherrschtheit und flog nach einer Ohrfeige, die er ManU-Spieler Nemanja Vidic im Finale verpasst hatte, vom Platz; sein Team verlor seinerzeit im Elfmeterschießen. „Ich wollte unbedingt, dass Chelsea glücklich ist und nicht mehr am Boden zerstört wie damals“, hat Drogba Sonntagnacht gesagt. Er hat sich als perfekter Glückbringer erwiesen.

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5 Kommentare

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  • N
    Njerion

    Der wortgewalttätige Pazifist hat am 21. Mai 2012 um 6 Uhr 26 eine Kostprobe seiner Friedfertigkeit abgegeben

  • K
    Koppschuss

    Freunde, habt alle nen Koppschuss oder einfach nur Defizite im Gehirn???

     

    Da fehlen den Bayern Nuancen zum Champions League-Titel und ihr tut so, als ob ihr über eine Thelenmannschaft schreibt.

    Die Wahrheit ist: Ohne Bayern wäre der deutsche Fussball ein Müllhaufen.

  • GS
    Georg Schloss

    Seit mehr als 10 Jahren gab es keinen einzigen Titel für eine deutsche Bundesligamannschaft. Das ist die Realität. Das ist ein Faktum. Augen auf für die Wirklichkeit. Die Kommentare der Sportjournalisten spiegeln das nämlich nie !

     

    Jede Wette, dass nach den Pleiten in diesem Jahr wieder kein internationaler Titelgewinn ansteht ? Der seiner Form hinterher laufende Schweinsteiger als "Führungsspieler" versagt wie früher Ballack, wenn es darauf ankommt. Drogba hat gezeigt, wie es geht! Der einzige Bayern-Spieler mit Niveau ist Torwart Neuer. Der schießt sogar Elfmeter - und zwar ins Tor, mehr geht nicht. Der Rest ist doch pillepalle, inklusive Trainer Heynckes. Was hat denn den alten Jupp geritten, ausgerechnet den besten Stürmer Müller nach seinem Tor vom Platz zu holen und den farblosen Gomez und den Danebenschießer Robben auf dem Spielfeld zu lassen? Damit begann nämlich das Drama ! Keine Ausrede: Das war d i e entscheidende taktische Fehlleistung des Spieles. War Toni Kroos überhaupt auf dem Platz ? Und warum deckte Boateng nicht den bekannten Kopfballspezialisten Drogba ? Warum schaute der wie angewurzelt zu anstatt einzugreifen und ebenfalls mit dem Kopf zum Ball zu springen? Wie kommt es, dass sich ausgerechnet alle diese Versager in der Nationalelf tummeln ?

     

    Dortmund war in diesem Jahr auch nur wegen seines Polen-Sturmes so stark. Und wegen eines Japaners. Aber nur im eigenen Land. International haben die jämmerlich versagt. Eine Blamage für "deutschen Spitzenfussball". Da nutzen auch 81 Punkte und 80 Tore in der Liga nix. Hannover, Schalke, Leverkusen usw. - alle endspieluntauglich!

     

    Der deutsche Fussball ist durch Sportjournalisten hochgeschrieben, in Wirklichkeit international maximal oberes Mittelmaß !

    Götze nach langer Verletzung ohne Spielpraxis, Schweinsteiger siehe oben, Gomez - der gehört gar nicht auf den Platz, trifft nicht mal aus 3 Metern das Tor. Wenn Podolski, Klose und Özil derart ineffektiv spielen wie so oft Khedira oder vorgestern die Bayern, dann scheiden die Deutschen bereits in der Vorrunde bei der EM in Polen und der Ukraine aus. Und das erste K.O.-Spiel "überleben" die sowieso nicht. Wetten, dass Löw den Bayernversagern allen eine Chance gibt und die jungen Wilden aus Dortmund wieder auf der Bank sitzen ?

     

    Da bleibt nur eines: Grill anschmeißen, Kasten Bier her - ABSCHALTEN - und auf bessere Zeiten warten.

  • H
    hoeness

    @reblek: Schon mal was von Metapher gehört?

  • R
    reblek

    "'Mit ihm kann man in den Krieg ziehen', meinte sein Mentor und Trainer, José Mourinho." - Ich empfehle der taz, mal darüber nachzudenken, was für einen Dreck sie kolportiert, ohne Herr Mourinho dafür eins reinzuhauen.