Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Nicola Liebert: „Die Gefahr ist allerdings groß, dass dieses Umdenken zu spät kommt. Denn ungeachtet der endlich aufkommenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit des blinden Sparens drängen die selbst ernannten Euroretter weiter auf die Verabschiedung des Europäischen Fiskalpakts.“
Dieser Feststellung ist uneingeschränkt zuzustimmen.
Ob allerdings die „Drei von der (SPD-)Tankstelle“ die Brisanz der Lage nach dem Nachhilfeunterricht durch Präsident Hollande erkennen, ist mehr als zweifelhaft!
Das Mithaften für die Fremdschulden anderer Länder ohne irgendeine Kontrolle über ihr finanzielles und wirtschaftliches Verhalten nennt man also heutzutage "Restvernunft"...
Es ist nur noch traurig zu sehen, wohin uns diese Sch...politiker gebracht haben (und da meine ich alle, die in der Einheitspartei CDUFDPSPDGrüne durch fortgesetzte Rechtsbrüche dringend notwendige Pleiten von Banken und Staaten seit 2008 verhindert haben).
Ein in sehr klarer Sprache geschriebener, interessanter Beitrag. Vielen Dank!
Südlich von Beirut im Libanon sind Berichten zufolge nun auch Funkgeräte explodiert. Irans Außenminister nannte die Taten einen „Terrorakt“.
Kommentar zur Krise in Griechenland: Restvernunft blitzt auf
Angesichts der Lage in den Euro-Krisenländern setzt ein Umdenken ein. Sparen allein hilft nicht. Eine Erkenntnis, die möglicherweise zu spät kommt.
Es waren zweieinhalb verlorene Jahre – verloren für Griechenland und für die EU. Seit die Europäische Kommission Anfang 2010 beschloss, den griechischen Haushalt unter EU-Kontrolle zu stellen, muss das Land sparen, sparen und noch mal sparen.
Die Krise in Griechenland eskalierte bekanntlich trotzdem. Die Antwort der von Deutschland angeführten Euroretter: noch mehr Sparauflagen. Die Folge: Die Wirtschaft der Krisenländer steht noch schlechter da als vorher. Neuerdings scheint nicht einmal mehr Italien sicher.
Diese Beobachtungen sind natürlich nicht neu. Neu aber ist, dass sich ihnen offenbar selbst die Bundesregierung nicht mehr vollkommen verschließen kann. Wenn die Meldungen stimmen, dass nach den Wahlen in Griechenland mit der neuen Regierung über das Sparprogramm nachverhandelt werden soll, dann wäre das tatsächlich eine neue Qualität des Krisenmanagements.
NICOLA LIEBERT
ist Autorin der taz.
Der Grund für die plötzliche Nachgiebigkeit ist die Erkenntnis, dass Griechenland ohne eine Lockerung des Spardiktats nicht in der Eurozone zu halten sein wird. Und dann fragt sich, wie lange der Euro selbst noch zu halten ist.
Kann aber Griechenland auf Lockerungen hoffen, dann wird sich die EU entsprechenden Forderungen aus Portugal auch nicht verschließen können. Zuletzt bekam schon Spanien deutlich bessere Konditionen als zuvor Griechenland und Portugal.
Die Gefahr ist allerdings groß, dass dieses Umdenken zu spät kommt. Denn ungeachtet der endlich aufkommenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit des blinden Sparens drängen die selbst ernannten Euroretter weiter auf die Verabschiedung des Europäischen Fiskalpakts. Damit aber würde sich die Politik genau der Spielräume berauben, die sie jetzt gerade auszuloten beginnt. Sparen würde wieder alternativlos.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Nicola Liebert
Autor*in