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Weltweiter Tag gegen DrogenmissbrauchSperrt das Hanf weg

Es fördert den rebellischen Impuls und verhindert hohe Steuern: Das Drogenverbot. Eine Legalisierung weicher Drogen würde Konsumenten zu spießigen Leserbriefschreibern machen.

Wie ein Molotow-Cocktail, jedoch ohne die Sach- und Personenschäden: Eine so genannte Haschischzigarette. Bild: dpa

An seinem ersten Tag sah sich der Mensch einer Welt gegenüber, die viel zu komplex für seinen kleinen Geist war. An seinem zweiten Tag hatte er die Tollkirsche entdeckt, oder vergorenes Obst oder Cannabis, oder, oder, oder.

Der Wunsch, das eigene Bewusstsein zu verändern, die Realität besser zu fassen oder ihr im Gegenteil zu entfliehen, ist so alt wie die Menschheit selber.

Der informierte Gebrauch von Rauschmitteln ist eine Kulturleistung, die quasi jede bekannte Gesellschaft erbracht hat. Die Wahl der Substanzen variiert stark, nicht zuletzt wegen geografischer Gegebenheiten, Zufällen letztendlich, die die jeweiligen Verbote bisweilen recht absurd erscheinen lassen. Schließlich genügt oft schon der Blick über eine Landesgrenze, um zu sehen, dass der Gebrauch der einen oder anderen Substanz noch keine Gesellschaft in den zivilisatorischen Abgrund gestürzt hat.

Weltdrogentag

Der 26. Juni ist von den Vereinten Nationen zum Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Suchtstoffhandel erklärt worden. Aus diesem Anlass veröffentlichte unter anderem das nordrhein-westfälische Landesamt für Statistik seinen Bericht über Drogentote. 2010 starben 88% aller Todesopfer (3038) an den Folgen des – Alkoholmissbrauchs. (dpa/taz)

Aber Verbote sind immer da – und das ist gut so. Im besten Falle sind die Verbote mehr soziale Normen denn geschriebenes Gesetz und dienen im Wesentlichen dazu, den Einzelnen daran zu erinnern, dass das Leben nunmal einige Anforderungen stellt, die eine gewisse Nüchternheit verlangen. Probiert werden darf alles; wird der Exzess aber Normalzustand, greift die Gemeinschaft notfalls ein, hilft bei der Landung und führt auf den rechten Pfad, den des verantwortungsvollen Konsum, zurück.

Das Verbot ist eine Droge

Nun ist das Verbot aber selber eine Droge, eine nicht-stoffliche zwar, aber immerhin. Das Verbot ist der Humus aus dem die Macht ihren Rausch nährt. Insofern ist das Verbot, das gesetzliche vor allem, irrational und sich selbst genügend. Es will nicht helfen, auch wenn es, wie man es von einem Suchtmittel erwarten darf, die Anwender dazu verleitet, das Gegenteil zu behaupten. Das Verbot ist ein Werkzeug der Kontrolle, der Maßregelung, der Selbstbestätigung, kurz: der Unterdrückung.

Das bedeutet aber auch, dass der Gebrauch der verbotenen Substanz ein Akt des Widerstandes gegen eben jene Unterdrückung ist. Oft gänzlich unbewusst, zumindest meistens ungewollt, ist jede gedrehte Tüte so etwas wie ein Molotow-Cocktail, geworfen auf die Repräsentanten des Schweinesystems, jedoch ohne die Sach- und Personenschäden.

Für nicht wenige Menschen, die sonst niemals einen ernsthaften rebellischen Impuls spüren (oder überhaupt irgendeinen Impuls, wenn es zu Cannabiskonsum kommt), ist der Erwerb und Konsum von illegalisierten Drogen der einzige Kontakt zu einer Ideenwelt, die gesellschaftliche Zustände und Regeln in ihrer Beschaffenheit als willkürlich empfindet.

Was würde also zum Beispiel eine Legalisierung der so genannten weichen Drogen bewirken? Lauter Teilzeitkriminelle, mündige Bürger mit gesundem Misstrauen gegen eine irrwitzige Gesetzgebung würden zu braven Konsumenten werden, die sich in Leserbriefen über die Preisentwicklung und Besteuerung ihres Rauschmittels beschwerten – Steuern übrigens, von denen ohnehin nur wieder die verlängerten Laufzeiten von Atomkraftwerken oder Hermesbürgschaften für gepanzerte Fahrzeuge in Bürgerkriegsregionen finanziert würden.

Nein, statt dessen soll der Berliner CDU applaudiert werden, die die bisher von strafrechtlicher Verfolgung freigestellte Eigenbedarfsmenge von 15 Gramm mindestens halbieren will. Klare Ansagen, klare Fronten. Und mal ehrlich: Wer zum Henker führt 15 Gramm Marihuana zum Verzehr mit sich herum? 2-3 Gramm sind ja wohl mehr als genug, um übers Wochenende zu kommen.

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25 Kommentare

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  • B
    Broadway

    Lieber Autor, Sie irren sich, wenn Sie glauben, die anderen 4 Millionen Kiffer in Deutschland würden eine ähnlich postpubertär-rebellische Gefühlswelt erleben. Mit einer Gesellschaft, die so tolerant ist, auch die eigenen Kunsumvorlieben zu tolerieren und akzeptieren, fällt eine Identifikation nämlich viel leichter ... da würde ich gern zum Spießer!

  • A
    abby_thur

    Mann, wie gerne wäre ich ein "spießiger Leserbriefschreiber"...

  • W
    WaFee

    Heute ist Anti-Drogentag

     

    2,65 Millionen Mädchen und Jungen haben alkoholkranke Eltern und 30.000 bis 60.000 Kinder haben drogenabhängige Eltern. Diese erschreckenden Zahlen stammen aus dem Jahresbericht der Drogen-Beauftragten.

     

    Ob ein Mensch später süchtig wird oder nicht, hängt bis zu einem gewissen Grad von den Umständen und den Entwicklungen in seiner Kindheit ab. Denn hier werden zum ersten Mal die Weichen gestellt, die über den weiteren Lebensweg entscheiden. Solche Weichenstellungen erfolgen vor allem in Phasen des Umbruchs: mit dem Eintritt in den Kindergarten, mit dem Beginn der Schule, mit dem Einsetzen der Pubertät.

     

    Bei Kindern, die seelisch gesund und zufrieden sind, ist das spätere Suchtrisiko geringer. Umgekehrt zeigen Kinder, lange bevor sie süchtig werden, deutliche Warnsignale.

     

    Auf diesen Erkenntnissen baut eine frühe Vorsorge auf. Ein Problem dabei ist, dass man immer noch nicht genau weiß, wie Sucht entsteht und was ihre Ursachen sind. Dafür wissen wir aber, dass es eine Reihe von "Schutzfaktoren" gibt, die Kinder und Jugendliche gegen Sucht stärken. Dieser Schutz ist zwar nicht hundertprozentig. Aber er senkt auf jeden Fall das Risiko.

    Man kann heute mit Sicherheit sagen, dass seelisch ausgeglichene und selbstbewusste Kinder mit einem stabilen und belastbaren "Ich" bessere Chancen haben, später nicht süchtig zu werden.

     

    Beratungstelefon: Sucht- und Drogenhotline 01805-313031 bietet Hilfe an - anonym und rund um die Uhr.

     

    Gute Tipps für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Eltern) findet Ihr unter:

    http://www.kmdd.de/mit-kindern-ueber-drogen-reden.htm

     

    Insoweit wurde nämlich wissenschaftlich festgestellt, dass Jugendliche, die kriminell werden, fast immer ohne Vater aufgewachsen sind. So stellen Jugendliche aus vaterlosen Familien:

     

    85 % der Kriminellen

    75 % der Drogenabhängigen,

    71 % der Teenagerschwangerschaften stellen und

    90 % aller Ausreißer und obdachlosen Kinder,

    70 % der Jugendlichen in staatlichen Einrichtungen,

    71 % aller Schulabbrecher und

    88 % aller verhaltensgestörten Kinder und Jugendlichen stellen.

     

    siehe S.E. Weihbischof Prof. Pater Dr. Andreas Laun O.S.F.S., Vortrag „Gott Vater - Mensch Vater“ am 16.09.2004 mit weiterem Nachweis im Internet zu finden hier: http://www.bmask.gv.at/cms/site/attachments/1/6/0/CH2247/CMS1229354807138/vaeterkonf-orange.pdf

    Der Spiegel 47/1997, S.90

     

    bmask - Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutzbmask -

    Stubenring 1

    1010 Wien

     

    https://fbcdn-sphotos-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash3/c0.0.403.403/p403x403/540783_336554259753697_1479352441_n.jpg

  • JM
    Jens Mander

    Einen solch unausgegorenen Artikel über dies Thema hab ich lange nicht mehr gelesen. Wie wollte Frau Künast die Wahl in Berlin gewinnen?

    „In welchem Jahrhundert machen Sie eigentlich dieses Interview mit mir? Diese Zeiten sind längst vorbei. Mein Ziel ist es, dass die Menschen ein möglichst drogenfreies Leben führen, weil ein drogenfreies Leben gesund und schön ist und viele Probleme – nehmen wir nur die Beschaffungskriminalität – gar nicht erst entstehen."

     

    SIE HAT VERLOREN!

     

    Im Unterschied zu Alkohol handelt es sich bei Cannabis um eine Heilpflanze. Das ist hinlänglich bewiesen.

    Bitte nehmen auch sie das zur Kenntnmis.

    Meinen sie, man hält den fortschreitenden politischen Wahnsinn ohne Hanf noch aus?

    Als ADHS Patient bin ich aus der Generation, die dieses Heilmittel selbst finden konnte, bevor ich Gefahr lief, mir mit Ritalin Dauerkonsum die Birne zu zermatschen.

    (http://www.wahrheitssuche.org/ritalin.html)

     

    Für wen schreibt die TAZ?

    Für die Freiheit der Bürger oder für die Pharmamafia?

     

    Schaut doch mal nach Australien.

    Selbst die wachen langsam auf:

    http://www.australia21.org.au/

     

     

    It´s time to end the war on drugs:

    http://www.globalcommissionondrugs.org/

  • S
    Schmok

    "Wieso sollte ich mir eigntlich nicht 100 g feinstes OG Kush oder fünf blühende Pflanzen auf Vorrat leisten dürfen, wenn andere Freaks über Weinkeller verfügen, die so groß und weitläufig sind, dass gesamte Parlament wochenlang den Abzug der Kriegsveteranen aus Afghanistan mitsamt deren fürs Vaterland erworbenen PTBS feiern könnte? "

     

    Sie hätten die Glosse schreiben sollen, gefällt mir.

     

    Witzig auch: gestrecktes Dope..Ich hoffe nur die Person entblödet sich und wollte nur ein Witzchen reißen.

     

    Ansonsten: Politiker mitsamt den übrigen Eliten leben in ihrer Realität, meinesgleichen in einer anderen. Nicht dass ihre Verbote nicht in meiner Realität wirkmächtig wären aber die Auswirkungen sind doch überschaubar. 15g, 7,5g, 04g- wen interessiert denn das?

  • B
    Blag

    Natürlich reichen zwei bis drei Gramm fürs Wochenende, jedoch ist der Preis hierfür beim Kleindealer bei 10€/g. Kauft man 25g sichert damit mir und meinen Freunden einen Kurs von 5€/g.

    Eine Reduzierung der Menge die als Eigenbedarf definiert wird, führt zu einem höheren unversteuerlichten Geldbetrag bei gleichbleibender Menge Substanz.

    Im Eigenanbau betragen die Kosten 0,5 Cent/g.

    Meint: Da die Polizei kaum Strafen gegen Konsumenten verhängen kann, da eindeutig die Verhältnismäßigkeit überstrapaziert wird, da die Produktion kinderleicht ist, und nebenbei saftige Gewinne herausspringen, usw. blah – ist dieser Markt in garkeiner Weise kontrollierbar.

    Was jedoch kontrolliert wird, und das ist der primäre Grund des Verbotes, sind Schnittmengen des Marktes. Woher sollte man ein geklautes Applegerät herbekommen, Springermesser, Falschgeld, Fernseher, Schusswaffen - Eine Legalisierung von Cannabis hätte zur Folge, dass eine riesige Menge Menschen (ich schätze 4 Millionen) in gar keine Berührung mit wahrhafter Kriminalität kämen, somit die Anzahl der Punkte die man kontrollieren könnte um ein erhebliches Maß sinkt, - und so bereits die Suche nach einem Telefon welches abgehört werden sollte unmöglich wird.

    Wie heißt es so schön: Köpfe rollen nur nach oben.

  • R
    RPH

    Wir trinken kein Sekt , weil er nicht schmeckt ! Drum rauchen wir Grasss, das macht uns Spasss ! Oder wir sind ganz einfach NATURSTONED ! Wie auch immer ... ! ---- 1. Pokalhauptrunde : Wen werden wir fressen : Rot-Weiss Essen ! GlückAuf aus dem Revier nach Berlin ! EISERN ! UNVEU !

  • JG
    Jap, genau der!

    Naja, also mir ist es egal was die wollen. Ich rauch wo ich will, natürlich nehm ich auch rücksicht auf nichtraucher, und soviel ich will. Ich mach mich da gar nicht mehr verrückt was die da oben wollen. Und würden es alle so machen dann wäre glaube ich das Thema schon längst erledigt, denn wenn die Polizei/Juristen überfordert sind, weil die ständig mit irgendwelche "2-Gramm-Delikte" beschäftigt sind, dann sind die die sich beschweren und es würd sich ganz schnell was tun.

  • M
    miri

    Wenn die Welt nur schön ist, kann sie ruhig komplex sein, da kann der Mensch gut mit leben. Insofern: Statt Drogen zu verbieten, lasst uns die Welt einfach schöner machen!

     

    Aber wo bleibt dann die Rebellion? Stimmt, der Autor meint ja, irgendwie muss man die Leute auch noch zum Regelbruch animieren. Sonst werden sie alle Spießer. Also lasst uns irgendwas anderes verbieten, z.B. den Männern das Stehpinkeln und den Frauen -- na auch irgendwas, mir fällt jetzt nix ein. Das Leserbriefschreiben vielleicht? ;-)

  • W
    WaFe

    Der Artikel erweckt wieder einmal den Eindruck es werden erst Themen ernsthaft aufgegriffen und konsequent umgesetzt, wenn es vornehmlich weiblich negativ Betroffene gibt.

     

    So ist entgegen allgemeinem Verständnis und entgegen wissenschaftlicher Erkenntniss der Schrei der Feministen, der linken, der Grünen und der Ping Pudeln nach Freigabe von Rauschgift groß. Die Boshaftigkeit deren Argumentation ist aber nicht zu übersehen.

     

    Als 2003, 2004 mehr 12 bis 17 jährige Mädchen anfingen zu Rauchen als gleichaltrige Jungen, bei sinkender Gesamtzahl, war schon 2007 ein verschärftes Jugendschutzgesetz umgesetzt. Mädchen waren in einer vorher männlichen Domäne kein Kollateralschaden mehr. Rauchen ist seit 2007 bis 18 Jahre verboten. Selbst die elterliche Selbstbestimmung in den eigenen vier Wänden wurde für das Rauchen aufgehoben. Eltern dürfen nun generell ihren Kindern das Rauchen nicht mehr erlauben. Diese Selbstbestimmung, die beim Alkohol dazu führt, dass Eltern ihren 16-jährigen zu Hause im Keller die Bierkisten, den hochprozentigen Alkohol zur freien Verfügung hinstellen und sich dann auch noch als falsches Vorbild gemeinsam einen „gemütlichen“ alkoholischen Abend machen.

     

    Beim Rauschgift und beim Alkohol haben wir aber Problembereiche, die zu über 90% von Männern und Jungen besetzt sind. Mädchen und Frauen stellen nur einen geringen Kollateralschaden da, so dass man natürlich hier immer wieder diese boshaften, menschen- und männerverachtenden aber seit 2007 durchsichtigen Forderungen des Feminismus uneingeschränkt sieht.

     

    Entgegen diesen menschenverachtenden Forderungen des Feminismus sind Alkohol und Rauschgift aus wissenschaftlicher und auch aus gesellschaftlicher Sicht genauso gesetzlich konsequent und möglichst gesellschaftlich noch konsequenter als das Rauchen von den Jugendlichen fernzuhalten. Bei den Erwachsenen ist wie beim Rauchen die Unterstützung zum Verzicht anzubieten.

  • D
    deviant

    Herrlicher Artikel, erfrischend zynisch.

     

    "See, I think drugs have done some *good* things for us, I really do. And if you don’t believe drugs have done good things for us, do me a Favor: go home tonight and take all your albums, all your tapes, and all your cd’s and burn em’ [man könnte hier natürlich auch Bücher (Shakespeare war erwiesener Kiffer, und Kant kann auch nicht ganz nüchtern gewesen sein, überhaupt, was wäre die Philosophie ohne bewusstseinserweiternde Drogen?] oder Kunst allgemein ergänzen)! 'Cause you know what? The musicians who’ve made all that great music that’s enhanced your lives throughout the years...

    Rrrrrrrrrrrrreal fuckin' high on drugs."

    --Bill Hicks

  • NJ
    na ja

    mein dealer liefert frei ab haus und ich kann anschreiben lassen. und das zu jeder tages und nachtzeit auch an sonn und feiertagen. Und wenn ich unterwegs bin kann ich jeden fremden menschen mit ner tüte fragen ob ich mir nen brocken "leihen" kann. klappt meistens.

     

    vielleicht sollte bier und pizza verboten werden?

     

    legal illegal scheißegal

     

    PS: "gras" als capture wie passed ;-)

  • T
    tageslicht

    Wenn das Cannabisverbot ein Instrument der Unterdrückung ist, und der Cannabiskonsum die Rebellion gegen die Unterdrückung, dann wäre die Legalisierung der Sieg der Rebellion über die Unterdrückung. Wie kann man das schlecht finden?

  • J
    Jan

    Glosse? Einen Joint mit einem "Molotowcocktail gegen die Gesellschaft" zu vergleichen, ist in etwa so abwegig wie die Behauptung, Cannibis wäre wegen ein paar Kiffern verboten worden. Die Cannabispflanze ist nur leider viel zu vielseitig - die Textilien, die aus ihr gewonnen werden, sind genauso unverwüstlich, wie das Papier, sie brauchen keine Pestizide, lockern den Boden auf und sind im Fruchtwechsel gepflanzt wahre Wunderpflanzen für ökologische Landwirtschaft.

    Es ging also nie darum die Menschen vor evt. Gesundheitsschäden zu bewahren (sonst wären Alkohol und Tabak ebenfalls verboten) sondern darum ganze Wirtschaftszweige, im besonderen aber die chemische Industrie, von einem nachhaltigen Konkurrenten zu befreien.

  • V
    vic

    Zitat:

    "2010 starben 88% aller Todesopfer (3038) an den Folgen des – Alkoholmissbrauchs."

    15 Gramm MJ ist zuviel?

  • L
    Leser

    Lars Gustafsson hat in einem seiner Bücher den Kampf/Krieg gegen die Drogen als 'Grand Absurdity' beschrieben.

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto passender erscheint mir dieser Ausdruck.

    Erst recht, wenn man sich Nachrichten aus z.B. Mexiko anschaut.

  • G
    genova

    Erzählen Sie diesen intellektualisierten Ansatz des vermutlichen Nichtusers Kretschmar mal den Geschädigten, die ihre Tüten mit dem gestrecktem Gras füllen, das es massenweise an den üblichen Berliner locations gibt.

     

    Alles halb so wild, gell?!

  • BE
    Ben Esman

    Nett geschrieben und schlecht recherchiert.

    In Sachen "zivilisatorische Abgründe" sollte sich der Autor mal ein bisschen mit dem Thema China und Opium befassen.

  • A
    aXXL

    Super. Wochenende zu Ende - lausige drei Gramm Dope zu Ende und das nächste Weekend beinahe vor der Haustür. Neuerlich Hasenheide oder beliebiger anderer Dealplatz: Von Abstinenz predigenden Jungcops, die nach Feierabend einen Saufen gehen, beobachtet und just for fun hopsgenommen.

     

    "4 Gramm? Machen wir`n Verfahren draus. Mitnehmen. Ausziehen. Arsch gucken. Finger einführen. 24 Stunden festhalten. Urin-Probe abgeben. Bilderchen machen und Fingerabdrücke. Hausdurchsuchung sowieso. Staatsanwalt entscheidet über weiteres Vorgehen..."

     

    Isses das?

     

    Wieso sollte ich mir eigntlich nicht 100 g feinstes OG Kush oder fünf blühende Pflanzen auf Vorrat leisten dürfen, wenn andere Freaks über Weinkeller verfügen, die so groß und weitläufig sind, dass gesamte Parlament wochenlang den Abzug der Kriegsveteranen aus Afghanistan mitsamt deren fürs Vaterland erworbenen PTBS feiern könnte?

  • R
    Realist

    @SamSpeed:

     

    die da Oben hören nicht zu, weil sie Angst vor der Wahrheit haben und Lobby_Marionetten sind.

     

    Hanf ist keine Droge, sondern ein ungemein nützliches Heilkraut.

     

    Man könnte daraus schöne Sachen herstellen, die Erdölprodukte, oder durch hohe Nebenwirkungen schädliche Chemie-Produkte der Pharma Industrie ersetzen würden. Wenn jemand abends einen kleinen Rausch zum Abbau des Altagsstresses bräuchte, müßte er nicht zu Alkohol-Gift Produkten greifen.

     

    Natürlich läge dann auch die permanente Gefahr in der Luft, das Michelchen angeregt durch das Heilkraut Hanf anfinge, sich mal so seine Gedanken, auch über die gewaltige Umverteilungsmaschinerie von Unten nach Oben (Politik genannt) zu machen!

     

    Alles klar jetzt, worum es hier den Politikern wirklich geht?

  • PA
    Peter A. Weber

    Um uns zu angepaßten autoritätshörigen und spießigen Bürgern zu entwickeln, die - wenn überhaupt - noch in der Lage sind, zu einem peripheren Thema einen Leserbrief zu schreiben, brauchen wir die Drogen nicht. Denn wir haben ja die Verdrängung, die zwar durch Drogen verstärkt werden kann, aber auch völlig ohne wirkt. Wir haben allerdings satt Ersatzdrogen auf Lager wie z. B. Ideologien und Konsumzwang.

     

    Die sog. Realisten sind diejenigen, die alles ins Unterbewußtsein verdrängt haben, was nicht gesellschaftskonform ist und nicht in ihr Bild eines Lebensweges des geringsten Widerstandes paßt. Die relevanten Kernthemen werden eh gemieden wie der Teufel das Weihwasser und radikale (also an die Wurzel des Übels packende und wirklich effektive) Ansätze werden gemieden. Und die Menschen, die noch Ideale und Utopien haben und sich nicht beirren lassen, ohne faule Kompromisse ihre Ziele zu verfolgen, werden verspottet.

     

    Was regen wir uns als über Hanf auf? Der ist nun wirklich das geringste unserer Probleme.

  • S
    SamSpeed

    Klare Aussage :

     

    Eigenanbau und Konsum sowie den Besitz des eigens hergestellten Stoffes legalisieren und z.B. ein Clubmodel wie in Belgien oder Spanien.

     

    Der CDU applaudieren kann ich leider nicht denn sie rudern zurück, denn entweder sie verdonnern mehr Leute zu höheren Geldstrafen (bringt zwar Geld ist aber moralisch fragwürdig) oder überlasten die Gerichte mit sinnlosen Kleindelikten (was sehr unlogisch ist da sie ohnehin schon zuviel zu tun haben).

     

    Aber ob in Drogenpolitik oder anderswo... das sind wir ja schon gewohnt.

     

    Kleiner Vorschlag an unsere Regierung:

    WIE WÄRE ES WENN IHR MAL DEN ÜBER WAS ANDERES ALS FISKALPAKT, ESM und NIEBELS TEPPICH REDET UND STATTDESSEN MAL DEN DIALOG MIT DEM BÜRGER SUCHT?

     

    UND ICH MEINE NICHT AUS TAUSENDEN VORSCHLÄGEN DAS "BEST OF"! DENN AM ENDE DES BÜRGERDIALOGES 20 VORSCHLÄGE MIT 4.5 MIN ZEIT ERNST ZU NEHMEND ZU DISKUTIEREN IST SCHEINHEILIG.

     

    Warum hört der Volksvertreter dem Volk nicht zu ?

    Weil sie anderer Meinung sind ?

  • H
    hierundheute

    das Lied von Götz Widmann (50% von Joint Venture) passt doch viel besser zum Thema:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=BYaObBQTkpk

     

    ;OD

  • R
    Realist

    Mal ehrlich, wir kleinen Michelchen müssen also daran erinnert werden, wie hart das Leben in der Realität ist?

     

    Aber die Reichen lungern, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu kriegen, koksend auf ihren Jachten rum und verprassen ihr ererbtes Vermögen.

     

    Das Michelchen darf sich derweil mit Alk totsaufen, oder die Lungen mit Nikotin zerstören. Selten so gelacht liebe TAZ!

     

    Wer dann noch ein paar Gehirnzellen aktiv hat, malt sich schwarzrotgelbe Streifen ins Gesicht, hängt Fähnchen ans Auto und fährt grölend und besoffen durch die Gegend. Solche Vollpfosten braucht also das Land. Sind auch leichter zu regieren.

     

    Holt das Hanf raus Leute!!!

  • T
    T.V.

    Und das: https://www.youtube.com/watch?v=HurN3a3sEqc kann man dagegen tun, leider ohne den Mundharmonikameister!