Olympia – Fechten: Venezolaner holt Degengold
Venezuela jubelt. Wegen der zweiten olympischen Goldmedaille in der Geschichte des Landes, die Ruben Limardo gewinnt. Mitleid gebührt dem unterlegenen Norweger.
Die Startbedingungen: Kennen Sie Ruben Limardo aus Venezuela? Wenn Sie auf Mantel- und Degenfilme stehen, brauchen sie sich diesen Namen nicht zu merken. Das Halbfinale war nämlich nichts für Leute, die den Degen lieber an der Wand hängen sehen oder als Plastikversion im Film gut finden. Es war ein Defensivduell, von dem zumindest jene, die was vom Degenfechten verstehen, noch lange reden werden: Erst in der Verlängerung konnte Limardo nach dem 6:5 ins Finale einziehen.
Die Entscheidung: Der Norweger Piasecki gibt sich schnell mit Silber zufrieden. Die Uhr rettet ihn noch ins letzte Drittel, aber dort beendet der Venezolaner das Duell gnadenlos und gewinnt das Finale mit 15:10.
Das Drama: Der Degen des Venezolaners trifft und trifft und man kriegt fast Mitleid mit dem Norweger und wünscht ihm Skier an die Füße, mit denen er schnell nach Hause schlittern kann. Der Norweger wollte sich dazu nach dem Finale nicht äußern.
Die Schlussfolgerung: Limardo schreibt Geschichte: Er beschert Venezuela die zweite Goldmedaille in der olympischen Geschichte des Landes.
Und sonst? Wen es jetzt noch interessiert: Jung Jin-Sun aus Südkorea gewinnt Bronze mit dem Degen.
Leser*innenkommentare
J A
Gast
"Der Degen des Venezolaners trifft und trifft und man kriegt fast Mitleid mit dem Norweger und wünscht ihm Skier an die Füße, mit denen er schnell nach Hause schlittern kann. Der Norweger wollte sich dazu nach dem Finale nicht äußern."
Selbstverständlich hat Piasecki sich geäußert. Er war überglücklich über die Silbermedaille. Bereits das Erreichen der Viertelfinales war für einen "gewöhnlichen Mathelehrer" schon ein Riesenerfolg. Da muss ihn keiner bemitleiden.
Zu irgendwelchen Unsinn mit Skiern wollte er sich möglicherweise tatsächlich nicht äußern. Falls ihn das tatsächlich jemand gefragt hat.