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Israelische SiedlungspolitikErst Sperrgebiet, dann Siedlerland

Neun kleinen Dörfern im Westjordanland droht der Abriss durch Israels Armee. Die beansprucht das Land für Militärübungen. Die betroffenen Hirten wollen aber bleiben.

Mahmud Nouaja und Familie vor ihrem Wohnzimmer. Bild: Susanne Knaul

SUSSIYA taz | Mahmud Nouaja beschreibt mit dem Zeigefinger einen Bogen. „Von dort hinten“, sagt er und deutet auf einen Stall, „bis hierher soll alles abgerissen werden“. Nouaja steht vor dem von einer Steinmauer gegen Wind geschützen Eingang zu einer Höhle.

Gleich daneben ist das von der gesamten Großfamilie genutzte Außenklo, nicht viel mehr als ein von vier Wänden umgebenenes Loch. Fließendes Wasser gibt es hier nicht. Insgesamt 25 Häuser, darunter Höhlen, Zelte und mit Wellblechplatten zusammengezimmerte Ställe, sind vom Abriss bedroht, weil sie ohne Baugenehmigung errichtet wurden.

Das Land im Süden von Hebron, der Heimat von ein paar tausend palästinensischen Hirten, ist karg und steinig. Sussiya gehört zu den wenigen Ortschaften, die noch mit dem PKW erreichbar sind. Für den Weg zu den anderen braucht man Vierradantrieb oder einen Esel. Seit zwei Monaten genießt Sussiya offiziell den Status eines Dorfes. Regierungschef Salam Fayyad schickte mit dieser zunächst nur formalen Aufwertung auch ein Signal an Israel. Die Ortschaften bilden fortan einen regionalen Verwaltungsbereich. Fayyad kündigte einen Entwicklungsplan an.

„Er wird doch nichts für uns tun können“, meint Nouaja desillusioniert und erinnert an den Abriss eines Hauses in einem der Nachbardörfer. Der hagere 33jährige mit dunklen Locken, einem Dreitagebart und sonnenverbrannter Haut, steckt in Trainingshosen und Plastiklatschen. Sechs Kinder muss er ernähren und seine beiden Ehefrauen. Der neunjährige Mohammed sitzt neben ihm und bearbeitet mit einer Zange eifrig den Deckel einer Colaflasche, bis ihm sein Vater das Werkzeug aus der Hand nimmt, damit sich der Junge nicht verletzt. Momente später schnappt er sich einen Schraubenzieher und „repariert“ eine kleine Plastikkiste.

Kaum Optimismus

Fayyad habe selbst mit Hand angelegt, um das abgerissene Haus wiederaufzubauen, trotzdem hätten es die Israelis einen Monat später erneut dem Erdboden gleichgemacht. Auch Mahmuds Bruder Nasser ist nicht sehr optimistisch. „Als Dorf steht uns der Anschluss an das Strom- und Wassernetz zu“, sagt er, doch dazu würden die Israelis „niemals ihre Zustimmung geben“.

Trotzdem hofft Nasser, dass mit internationaler und israelischer solidarischer Hilfe der Abriss seines Dorfes verhindert werden kann. „Wenn ich heute schreie, dann hört man meine Stimme an vielen Orten.“ Eine der Organisationen, die sich für die Hirten einsetzen, ist medico international, die mit Hilfe deutscher Steuergelder Solaranlagen aufstellte, die genug Strom für Fernseher, Kühlschränke und Buttermaschinen liefern.

Nach jüngster Urteilssprechung droht außer Sussiya acht weiteren Dörfern der Abriss. Allesamt liegen sie in der sogenannten C-Zone, der Region im Westjordanland, die bis heute unter ziviler israelischer Verwaltung steht. Die Armee, so die Begründung, braucht das Land, das als „Feuerzone 918“ auf den Karten verzeichnet ist, für militärische Übungzwecke.

Schuld an der Misere, so meint Guy Inbar, Sprecher der Zivilbehörde, seien die Palästinenser, die „durch großflächige, illegale Bauten in der geschlossenen Zone versucht haben, den Status Quo zu durchbrechen und ihre eigene Position zu verbessern“. Seit gut zehn Jahren dauert der Rechtsstreit schon an. Damals entschied der Oberste Gerichtshof in Jerusalem zum ersten Mal über eine Räumung.

„Die große Mehrheit der lokalen Anwohner“, so begründet die Zivilverwaltung die geplanten Räumungen, sei im Besitz von Haushalten in Yata, einer nahegelegenen größeren Ortschaft. „Es gibt Leute, die Wohnungen in Yata haben“, räumt Nouaja ein, „aber zu denen gehören wir nicht“. Außerdem sei in Yata kein Platz für die Tiere. Der junge Hirte zweifelt nicht, dass das Land seiner Vorfahren den Siedlern zukommen soll. „Zuerst wird es militärische Sperrzone, dann Bauland für die Juden.“ Niemals werde er aufgeben. „Ich komme immer wieder“, sagt er. „Und wenn nicht mehr da ist als ein Baum, dann komme ich und setze mich unter ihn.“

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19 Kommentare

 / 
  • S
    Senckbley

    ETO: "Die Folge der Vertreibung von 750.000 Palästinensern, um 2000 Jahre Geschichte zu revidieren, gestützt auf religiöse Mythen."

     

     

    Tolle "Vertriebene", die sich wie marodierende Landsknechte durch die neuere Weltgeschichte bewegen. Mir kam's schon bei der Rückblende auf das Olympia-Massaker wieder hoch.

     

    Als 1945 drei Millionen Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei flüchten mußten, haben die natürlich auch in ihrer Wut landauf landab Reisebusse in die Luft gesprengt und vollbesetzte Restaurants gesprengt.

     

    Sie haben eine seltsame Logik.

  • E
    end.the.occupation

    >> 15 Jahre Bürgerkrieg waren die Folge.

     

    Die Folge der Vertreibung von 750.000 Palästinensern, um 2000 Jahre Geschichte zu revidieren, gestützt auf religiöse Mythen.

     

    Der extremste Fall von Revisionismus aller Zeiten - und grösste Raubüberfall der Neuzeit im Nahen Osten.

  • KS
    Kritische Stimme

    Das ist alles der falschen Politik europaeischer Politiker zu verdanken wie Merkel,Verhagen,Rosenthal,Blair,die niemals ein Wort von Kritik finden konnten fuer die illegale Bauerei im Palestinensergebiet und Israel dauernd belohnt haben mit Geld,Subventionen,Handelsabkommen und gratis Waffen.In der Tatsache hat die EU illegales Handeln von Israelseite provoziert.Solange die EU weiter schweigt wird sich nichts aendern.Von USA kann nichts erwartet werden durch die dortigen juedischen Lobbys.Hoechste Zeit Israel Bedingungen zu stellen und in der Zwischenzeit die Zusammenarbeit einzufrieren und israelische Waren beim Import extra zu belasten,bis man da echt Frieden stiften will

  • S
    Senckbley

    IQ: „Lassen wir mal dahingestellt, ob Palästina ohne zionistische Einwanderung selbst den blühendsten Libanon in seinen besten Zeiten in den Schatten gestellt hätte.“

     

    Ja ja, die guten alten Zeiten vor dem libanesischen Bürgerkrieg - bevor der "Schwarze September" die Palis aus Jordanien ins Land gespült hat. Jordanien konnte ja mit den Landsleuten vom westlichen Jordanufer nach 1967 nicht so viel anfangen. Nach dem Attentat auf den König war's vorbei mit der Toleranz, dann haben die Palis den Libanon aufgemischt. 15 Jahre Bürgerkrieg waren die Folge.

     

    Und denen trauen Sie blühende Landschaften zu? Irgendwie naiv.

  • E
    end.the.occupation

    Ein vergleichbarer Fall: Al-Aqaba

     

    Dazu lesen: "Extreme Rambling: Walking Israel's Separation Barrier. For Fun"

  • E
    end.the.occupation

    >> Leser, die nicht wissen, daß in jedem zivilisierten Land Bauvorhaben einer Baugenehmigung bedürfen.

     

    In jenem 'zivilisierten' Land brauchen sich Nichtjuden keine Hoffnungen auf die Genehmigung eines Bauantrags machen, auch nicht auf dem eigenen Grundstück. Juden brauchen jedoch nicht nur nicht auf einen Bauantrag zu warten, sie können sogar auf Land bauen, dass ihnen gar nicht erst gehört. Unter dem Schutz der Armee und dem Obersten Gericht dieses Landes natürlich.

     

    Und noch besser - der zivilisatorische Höhepunkt des Universums, der Staat Israel - wird ihnen diese illegalen Siedlungen am Ende natürlich auch genehmigen, praktisch immer.

  • M
    Mensch

    So viel starrsinnige, mehr oder weniger rassistische Einstellungen den Palästinensern gegenüber, wie sie hier im TAZ-Forum immer wieder von Kommentierenden zur Schau gestellt werden, machen mich sprachlos.

    Peinlicher Ausweis deutschen Schuldbewusstseins?

    Dabei solidarisieren und identifizieren sich die Palästinenserhasser mit dem Herren und verachten den Entrechteten. Das kann kein Zufall sein....

     

    Wer Herr im Haus ist, daran lässt jedenfalls Israel keinen Zweifel. Die letzten Lebensräume der Palästinenser sollen offenkundig von der Landkarte verschwinden, um sie dem Haus Israel einzuverleiben. Für die betroffenen, ohnehin inzwischen so gut wie besitzlosen Menschen vor Ort, geht es nurmehr ums nackte Überleben. Unaufhörlich dreht sich die Hass- und Gewaltspirale weiter und die Weltöffentlichkeit schaut zu oder auch nicht, jedenfalls darf Israel ungestraft die Menschenrechte mit Füßen treten.

     

    Wie gut jedoch, dass in Israel immer öfter Kritik in unterschiedlichster Form von jüdischen Israelis gegen diese widerliche Demonstration staatlicher Willkür geäußert wird und in auch ungewöhnlichen Protestformen wie dieser

     

     

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/israelischer-ex-soldat-will-palaestinenser-werden-a-839018.html

     

    ihren unmissverständlichen, unüberhörbaren Ausdruck findet.

  • B
    bull

    Was erwartet man von einem Verbrecherstaat?Und ist es dann ein Wunder wenn die Anderen Staaten in dieser Region auch Verbrecherstaaten sind?

  • A
    alex

    ach IQ´chen sie sind die letzte Stufe, vor der Abschaltung jeglichen liberalen Impulses.

     

    "Palästinenser" jibbet nicht das sind einfach Araber die in ner bestimmten Region leben und von Y. Arraf per Dekret dazu angehalten wurden diesen Kampfnamen zu führen. Er folgt, da seinem großen Vorbild dem Mufti von Jerusalem, der allen Moslems mit dem Tod drohte sollten sie das karrierte Tuch (oder auch arrafat-windel) nicht tragen. Das fanden die Deutschen in 3. Reich und die Linke in der BRD natürlich ganz große Klasse.

     

    Machen Sie sich doch mal schlau. Sie sind doch sonst nicht verlegen jeden erdenklich Krempel im Netz zu finden.

    Vielleicht nutzen sie ihre spröde Intelligenz dazu sich selber zu bilden?

  • H
    Harald

    "Fayyad kündigte einen Entwicklungsplan an."

    Insha'Allah! Aber gewiss nicht in diesem Leben.

     

    Was soll man von diesem Propaganda-Kitsch halten?

    Wer soll damit angesprochen werden?

     

    Es müssen Leser von einfachem Bildungshintergrund sein. Leser, die keine Ahnung davon haben, eigene Recherchen im Netz anzustellen, um sich über die Situation in den Autonomiegebieten zu informieren.

     

    Leser, die nicht wissen, daß in jedem zivilisierten Land Bauvorhaben einer Baugenehmigung bedürfen.

     

    Leser, denen eingeredet werden kann, man könne überall auf der Welt, nach eigenem Belieben, sein Haus bauen und davor eine Ziegenweide aufmachen.

     

    Oder Leser, denen die Anwendung von Doppelstandards in Sachen Israel so selbstverständlich geworden ist, daß sie gar nicht mehr merken, wie unsäglich verlogen diese Ideologie zu Werke geht.

  • I
    I.Q

    @ von 3,14:

    Sind Sie das letzte Aufgebot der bezahlten Hasbara?

     

    Lassen wir mal dahingestellt, ob Palästina ohne zionistische Einwanderung selbst den blühendsten Libanon in seinen besten Zeiten in den Schatten gestellt hätte.

     

    Man geht mal eben auf die "Enteignungen" ein und erinnert an die

    „Lavon Affair“

    http://en.wikipedia.org/wiki/Lavon_Affair

     

    dort ist ein Beispiel geschildert, wie man Ausreisewünsche von israelischer Seite aus zu bewirken verstand.

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    zu Mrs Senkbley und natürlich mehr dem "Thema"

     

    Es sind die Möglichkeiten der EU zu betrachten, um dem von Frau Knaul geschilderten Treiben der Besatzer entgegenzuwirken, es sei denn, man begrüßt dieses inhumane, völkerrechtswidrige Treiben.

     

    Natürlich ließe sich die Zollfreiheit für den Import von israelischen Waren in die EU ändern, etwa mit einem "Besatzungsaufschlag" von z.B. x % auf alle aus "Israel" importierten Waren, um damit die UNWRA oder die PA zu finanzieren, ohne das Beiträge aus den EU-Staaten zur Finanzierung dieser notwendig würden – die mag dann ja jeder gerne kaufen wenn er mag, ein Boykott israelischer Waren ist aber generell besser.

     

    Wenn die EU aber die angesprochenen Maßnahmen verwirklichte,

    würde man mutmaßlich in Tel-Aviv. wie bereits erwähnt, genauso schnell den Schwanz einziehen, wie dies Ben-Gurion 1956/7 aufgrund von Druck aus den USA tat, so geht es mit friedlichen Mitteln, hier hätten Sanktionen einen erfolgversprechenden Sinn.

     

    Beispielhaft und zur Erinnerung von damals:

     

    „"Keine Macht der Welt", so brüstete sich der Alte, "ist in der Lage, uns zu zwingen, daß wir uns wieder aus dem Sinai-Gebiet zurückziehen."

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43064700.html

     

    oder:

     

    „ Bislang hat freilich Israels Ministerpräsident David Ben-Gurion seinem Lande verschwiegen, warum er den Rückzugsbefehl gab, obschon er am 23. Januar feierlich versprochen hatte, die von Israel besetzten Gebiete Ägyptens "niemals" bedingungslos zu räumen“

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41120740.html

     

    Es geht also, wenn man nur will !

  • 3
    3,14

    gruß an die aktiv-isten.

    ohne israel ist ein leben für hirten und ihr vieh

    dort noch nie möglich gewesen. es sind im übrigen keine

    palestiirgendwas sondern, schlicht und einfach, araber,

    araber die in ihren 22+ ländern alle juden, ökologisch/menschenrechtlich/nachhaltig entsorgt

    und sozialistisch enteignet haben, so ca. 850.000- 1.000.000 menschen (wenn man juden hier so nennen darf.), die man teils, anstelle sie flüchtlinge zu nennen hier siedler nennt.

    juden halt.

  • S
    Senckbley

    IQ: "oder etwa einen "Besatzungsaufschlag" von z.B. 5 % auf alle aus "Israel" importierten Waren zu erheben,..."

     

    Die missratene EU-Bürokratie billigt den Palästinenser doch schon jetzt einen bevorzugten Zugang zum EU-Markt zu, während israelische Produkte aus den sogenannten „besetzten Gebieten“ seit 2005 herabgestuft werden. Eurabien hat sich tief hineingefressen in die Hirne der elitären Schmarotzer in Brüssel. Interessanterweise haben die Verbraucher eine andere Meinung: Gekennzeichnete Produkte aus den Gebieten werden seitdem bevorzugt gekauft, Prädikat wertvoll. Beim nächsten Gang zum Supermarkt einfach mal auf die Etiketten achten ;-)

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Als einzige Kritik sei zunächst angemerkt, dass dieses Thema vor Tagen etwas aktueller war, auch wenn damit ein langanhaltender Prozess angesprochen ist, und man dazu nicht unbedingt einen Stichtag setzen muss.

     

    Die UN-Koordinierungsstelle für humanitäre Angelegenheiten und israelische Presse hatte diesen Sachverhalt schon in den vergangenen Tagen angesprochen

    Die militärischen „Sicherheitszonen“ im Westjordanland sollen größer als die Autonomiegebiete sein und die UN hatte dazu Karten vorgelegt

     

    http://www.ochaopt.org/documents/ocha_opt_firing_zone_factsheet_august_2012_english.pdf

     

    aber von den Staaten der europäischen Union ist weitgehend nichts dagegen unternommen worden.

     

    Dabei wäre es relativ einfach, schlicht ein Einreiseverbot für alle Israelis in Kraft zu setzen, die ihren Wohnsitz auf 1967 zusätzlich besetztem Gebiet haben,

    oder etwa einen "Besatzungsaufschlag" von z.B. 5 % auf alle aus "Israel" importierten Waren zu erheben, um damit die UNWRA oder die PA zu finanzieren.

    Mutmaßlich würde man dann in Tel-Aviv genauso schnell den Schwanz einziehen, wie dies Ben-Gurion 1956 aufgrund von Druck aus den USA tat, obwohl er vorher lauthals verkündet hatte, keine Macht der Welt könne nun erzwingen, dass "Israel" den damals besetzten Sinai jemals wieder räumen würde.

     

    Im Augenblick aber sind die letzten rassistischen Vorfälle, die man als Produkt des zionistischen Weltbildes sehen muss aktueller, Lynchversuch gegenüber Palästinensern in Ostjerusalem und Brandanschlag auf ein palästinensisches Taxi mit transportierter Familie in einem anderen Teil des Westjordanlandes.

     

    Aber es wäre für Frau Knaul doch sicher auch machbar zu zeigen, dass die selben Taktiken von "Israel" auch in "Israel" angewandt wurden, um Palästinenser um ihren Grund und Boden zu bringen, für viele die glauben, es ginge nur um Gaza, das Westjordanland mit Ostjerusalem oder den Golan,

    ein Fingerzeig nicht nur darauf, dass es noch mehr gibt, was da bereinigt und rückgängig gemacht werden muss,

    sondern mehr noch darauf, wie Frau Knaul den Informationsgehalt steigern könnte.

  • BH
    B. Haak

    Sie können Ihre Unterstützung für Susiya auf dieser Online-Petition kundtun:

     

    http://www.avaaz.org/en/petition/Save_My_Village/?brfxdab&v=15503

     

    mfg, B. Haak

  • F
    Fridolin

    'Schuld an der Misere, so meint Guy Inbar, Sprecher der Zivilbehörde, seien die Palästinenser, die „durch großflächige, illegale Bauten in der geschlossenen Zone versucht haben, den Status Quo zu durchbrechen und ihre eigene Position zu verbessern“.'

     

    An Zynismus kaum zu uebertreffen.

  • U
    Ute

    Man muss das alles nur richtig deuten.

    Das kleine Land, das von rachsüchtigen, mordgierigen Nachbarn umlagert ist vermeidet jeden Anschein einer Provokation und bietet einen völlig eingeschüchterten Eindruck.

    Deswegen ist Solidarität mit Israel ja auch so wichtig und ein unbedingtes Muss, ja „Staatsräson“ für alle bisherigen Bundesregierungen, von Willy Brandt und Helmut Schmidt vielleicht ein bisschen abgesehen.

     

    Andere hingegen mögen auf die Idee kommen, die angeblichen Aussagen von Ahmadinedschad wonach er das „zionistische Regime“ - also die Regierung Israels – und die Ideologie des Zionismus als krebsartigen Tumor bezeichnet haben soll,

    was etwa der DLF umformte zur Aussage, er habe habe „..(i)n einer Rede an der Universität von Teheran ... Israel unter anderem als "Krebsgeschwür" bezeichnet..“,

    bekämen durch die Schilderung des beständig erweiterten Zugriff auf palästinensisches Land eine nicht unpassende Illustrierung.

  • JE
    J. Edelmann

    Ich war mit der NGO "Breaking the silence" in Sussiya, und habe das "Dorf" gesehen und die Geschichte gehört.

    Nachdem etliche Hölen vom israelischen Militär und von Siedlern zerstört wurden, lebten die Palästinenser dort in von Hilfsorganisationen gespendeten Zeilten, die mehrfach wieder abgerissen wurden, weil sie dafür (Potzblitz!) keine "Baugenehmigung" hatten.

     

    Aber Schuld sind die Palästinenser selbst, die, aus welchem Grund auch immer den, wie man im Bild sieht, durchaus luxuriösen Status Quo (Plasmafernseher, Swimmingpool, mehrere BMWs usw.) durchbrechen wollen um..

    ihre Position zu verbessern? Wozu das denn? vermutlich, um besser Terroranschläge machen zu können! Die sind ja alle gleich! Kennste einen, kennste alle!