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Miese ArbeitsbedingungenDer lange Weg zur Taxigewerkschaft

Kein Urlaubsgeld, kein Krankengeld, Wartezeiten werden nicht bezahlt: Angestellte Taxifahrer beginnen sich zu wehren.

"Bitte geht nicht zu dieser Demo!", steht auf seinen Zetteln: Taxifahrer Jörn Napp verteilt Flugblätter an seine Kollegen. Bild: Miguel Ferraz

HAMBURG taz | Eine Demonstration für bessere Bezahlung? Die will der Hamburger Taxifahrer Jörn Napp unbedingt verhindern. Er hat Flugblätter gedruckt,und wenn er jetzt mit seinem Wagen am Bahnhof steht und auf Fahrgäste wartet, spricht er Kollegen an, die neben ihm parken. „Bitte geht nicht zu dieser Demo!“, steht auf seinen Zetteln. Denn er glaubt, es sind die Falschen, die da versuchen, Hamburgs Taxifahrer zu mobilisieren.

Napp kann nicht gut laufen. Seine Jeans schlackert um die dünne Hüfte, genau wie seine beigefarbene Weste mit dem Kugelschreiber in der Brusttasche. Gelbliche Flecken durchziehen das Weiß seiner Augen und weiße Strähnen sein dunkles Haar. Dafür ist seine Stimme umso lauter: „Schön allen sagen“, ruft er in das heruntergekurbelte Fenster seines Kollegen: „Ich kann sie nicht alle erreichen alleine.“

Am 30. Oktober protestieren die Unternehmer, nicht die Arbeitnehmer, sagt Napp. Sie fordern die Verkehrsbehörde auf, Taxen zu erlauben, auch in den Warteminuten im Stau das Taxameter laufen zu lassen. Doch wer sagt, dass am Ende auch die angestellten Fahrer von den höheren Preisen profitieren, für die sie auf die Straße gehen sollen? Wer vertritt deren Rechte?

Taxifahrer gehören einer Branche an, die in Deutschland fast ohne Arbeitnehmervertretung dasteht. Das liegt auch daran, dass Taxifahrer häufig selbstständig sind: So fahren etwa in einer Großstadt wie Hamburg rund 3.500 Taxen umher, die von rund 2.200 Taxiunternehmern betrieben werden, schätzt die dortige Verkehrsbehörde. 400 Unternehmer beschäftigen in Hamburg auch Fahrpersonal, sagt der Leiter der Gewerbeaufsicht für Taxiverkehr, Dirk Ritter. Aber oft nicht mehr als eine Handvoll je Betrieb.

Gewerbe zersplittert

Das Gewerbe ist auch zersplittert, weil die Lebenssituation der Fahrer sehr verschieden ist. Manche müssen mit dem Job eine Familie ernähren, manche bessern ihre Rente auf, andere finanzieren mit dem Taxifahren ihr Studium. Gemeinsam für faire Arbeitsbedingungen einzustehen, fällt da schwer. Im Norden versuchen Fahrer in drei Städten nun trotzdem, eigene Interessenvertretungen aufzubauen.

In Bremen begann das Engagement der Taxifahrer in dem Moment, als ein gemeinsamer Gegner auftauchte: die Funkzentrale. Über 80 Prozent der Bremer Taxen werden von ihr an die Kundschaft vermittelt. Im vergangenen Jahr wollte die Zentrale erreichen, dass alle Wagen mit besonders geschulten „Service-Taxi-Fahrern“ besetzt sind. Die Fahrer sollten dazu Weiterbildungen aus eigener Tasche bezahlen, während Taxiunternehmer keine Kosten tragen mussten. Es entstand die Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer, die heute rund 250 Mitglieder hat – knapp die Hälfte aller Fahrer der Stadt, sagt ihr Vorstand Marco Bark. Die Schulungen konnte die Gemeinschaft vor Gericht abwenden.

Jetzt will Bark weiter kämpfen. Etwa für eine kleinere Zahl der Taxi-Zulassungen. „Durch das Überangebot bleibt zu wenig Geld für die einzelnen Fahrer“, sagt Bark.

Risiko trägt der Fahrer

Tatsächlich ist die Zahl der Wagen ein Problem in vielen Städten. Denn Taxifahrer werden von den Unternehmern meist bloß nach Zähler bezahlt und nicht für ihre Wartezeit. Für die Unternehmer, die Fahrer beschäftigen, ist das eine bequeme Lösung. Denn herumstehende Taxen kosten sie nichts zusätzlich. Das Risiko, keine Gäste zu finden, trägt der Fahrer allein, genauso wie seinen Verdienstausfall.

Dagegen versuchten sich bereits 2009 eine Interessengemeinschaft von rund 50 Taxifahrern in Lübeck zu wehren. Ohne Erfolg, sagt der damalige Initiator André Marx. Mittlerweile sieht er die Forderung von damals allerdings in einem anderen Licht: Würden die Taxi-Zulassungen heute beschränkt, könnten sie von den Unternehmen teuer weiterverkauft werden. Der Preis für eine Erlaubnis könnte statt ein paar hundert Euro Verwaltungsgebühr bald 50.000 Euro betragen, in München sei das schon so. So würden auch die belohnt, die ihre Fahrer schlecht behandeln.

Angestellte Taxifahrer bekommen meist kein Gehalt, wenn sie krank sind oder Urlaub nehmen. Geld gibt es nur für die gefahrene Tour. Eigentlich sind diese „abhängigen Löhne“ schon lange rechtswidrig. Nur umgesetzt wird dieses Verbot nirgendwo. Das gibt Dirk Ritter von der Hamburger Gewerbeaufsicht offen zu. Erst vor einem Jahr habe man hier begonnen, zu kontrollieren, ob Taxiunternehmer ihren Fahrern Löhne zahlen – nachdem dieses Thema „hochgekocht“ sei, durch eine „kleine Gruppe einzelner Taxifahrer“.

Verwaltungsgericht prüft

In den ersten acht Monaten, sagt Ritter, habe man in Hamburg zehn der 400 Unternehmer kontrolliert. Die hätten prompt Widerspruch eingelegt. Das Verwaltungsgericht prüfe nun, ob sie Taxifahrern tatsächlich einen Stundenlohn bezahlen müssen. Sollte das Gericht im Sinne der Unternehmer entscheiden, werde der Senat auch wieder aufhören, zu prüfen, sagt Ritter.

Für Taxifahrer Jörn Napp liegt genau hier das Problem. Er fordert einen Mindestlohn mit allen üblichen Sozialabgaben für die Fahrer. Zusammen mit zwei Kollegen ist er deshalb seit einigen Wochen bei Ver.di aktiv. „Das Taxigewerbe ist ein Flickenteppich, bei dem jeder für sich selbst fährt“, sagt Gewerkschaftssekretär Mathias Bialuch, der Napp und seine zwei Mitstreiter betreut. Es sei nicht leicht, Interessengemeinschaften aufzubauen.

Napps erster Schritt ist deshalb sein eigener Protest gegen den Protest der Unternehmer. Denn auch wenn die höheren Preise einzelnen Fahrern ebenfalls nützen könnten – von der Verkehrsbehörde, an die sich die geplante Demonstration richtet, werden sie nicht bezahlt.

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12 Kommentare

 / 
  • RS
    Rainer S.

    Fast ein halbes Jahr später .... was hat sich geändert? So gut wie nichts.

    Unternehmer klagen gegen die Anordnungen des Arbeitsschutzamtes ihre Entlohnungen gesetzeskonform umzustellen.

    Die Betrügereien mit Verstößen gegen EStG §3 b gehen weiter. Kritische Stimmen werden mit kriminellen und halbkriminellen Methoden (Verleumdung, Denunziation,Mobbing etc.) Mundtot gemacht. Sämtliche Hamburger Taxiverbände techtelmechteln hinter verschlossenen Türen irgendwelche Dinge aus und treiben Keile in jedwede aufkommende Solidaritätsbetrebungen von Taxi Arbeitnehmern. Sie behaupten sogar FÜR die Arbeitnehmer zu sprechen obwohl sie dafür kein Mandat haben (HTV).

    Besonders dieser verhindert durch seine unheilige Verbrüderung mit der Taxiunternehmer "Arge" Hamburg (wie sie sich selbst nennt) das Aufkommen einer klaren Arbeitnehmer Solidarisierung. Keines der aktuellen Mitglieder dieses Vereins hat auch nur einmal auf der Strasse Mitgliederwerbung gemacht.

    Es ist ein jammer!

  • A
    .ahdamahin

    Vielleicht recherchiert die TAZ doch mal etwas genauer in den einschlägigen Taxi-Foren, um was für eine Person es sich bei dem so ausführlich zitierten J.Napp handelt. Mittlerweile ist er auch schon im Verdi-Forum mit seinen unsolidarischen Postings unterwegs... Das schreckt viele potentielle Interessenten ab und wirkt genau in die entgegengesetzte Richtung als der, die Herr Napp meint zu weisen: Mehr Rechte für abhängig beschäftigte Taxifahrer! Gestern in Hamburg, dass war eine UNTERNEHMER-Demo, möge Herr Napp doch eine ARBEITNEHMER-Demo organisieren, ich bezweifle, dass auf Grund seiner aggressiven Statements mehr als drei Menschen daranteilnehmen werden...

  • JN
    Jörn Naa

    Es ist schon mehr als erstaunlich, wie einem eine Welle von Haß entgegenschwappt, nur weil man nicht der gleichen Meinung ist, wie die der Veranstalter der geplanten Taxidemo!?

    Gerade Herr Clemens Grün, der der Top-Mann dieser Veranstaltung ist, reagiert empfindlich, weil er NICHT im Mittelpunkt der Berichterstattung steht, wie man seinem weinerlichen 'Argument' entnehmen kann, daß er nicht begreift, warum die TAZ so etwas Unrichtiges schreiben kann, wo ER doch lange Zeit selber ein regelmäßiger Schreiber dort war!

    Das Problem dieses Mannes ist, daß er zwar gerne vorne in der ersten Reihe des Gewerbes steht, von diesem auf der Straße aber kaum akzeptiert wird!

    Außerdem hat er Angst, daß die Demo ein Desaster wird! Verständlich!

    Auf dem offiziellen Flyer des HTVs und der Taxi-Demo wird ein Foto einer Anti-Smarttaxen-Demo gezeigt, wo behauptet wird "Der Kampf gegen die Billigtaxen war deshalb erfolgreich, weil die Taxikollegen auf der Straße und bei den Verhandlungen in der Behörde das gleiche Ziel verfolgt haben"!

    Das ist eine klare LÜGE! Ich habe damals die Straße und die Demo persönlich organisiert, wurde aber dafür von den angeblichen Verhandlungsgenies bei der Behörde brachialst abgekanzelt und kritisiert! Nachher, als wir erfolgreich waren, wurden die Orden dann woanders verteilt, nicht aber auf der Straße!

    Und meine angeblich ausländerfeindlichen Beiträge in meinem KLEINEN FORUM? Zunächsteinmal klicken PRO TAG etwa 670 unterschiedliche PCs rein, was sehr viel ist für ein Spezialforum dieses Themas! Das geht hoch bis zu über 1200!

    Das wurmt Clemens Grün, weil kaum einer SEINE WEBSITE anklickt!

    Außerdem vergißt er das Fragezeichen, das hinter dem Titel steht!

    Weiterhin unterschlägt er, daß ich keinesfalls den Ausländern hier die Schuld für das Problem gebe, sondern den Behörden (Arbeitsamt und Taxibehörde) und UNSEREN EIGENEN VERBÄNDEN, die 85% (geschätzt) ihrer Einnahmen mit der 'Schulung' solcher Menschen machen und darauf natürlich keinesfalls verzichten können und wollen!

    Und die Männer, die tatsächlich hinter dieser Demo stehen und kaum jemand anderes vertreten, als den Hansa-Funk 211211, haben noch bis vor Kurzem immer ihre Qualität gegenüber DEM 'SUBSTANDARD' vor allem am Flughafen und dem Hauptbahnhof rausgestellt, um neue Kunden zu gewinnen!

    "Ich fahren. Du zeigen!" war bei denen eine gerne im Munde geführter Slogan, der natürlich vor allem unsere ausländischen Kollegen im Blickpunkt hatte! Kollegen, die DIESE VERBÄNDE (auch der Hansa über die von ihnen kontrollierte UNION) 'ausgebildet hatten!

    Die sollten sich erst einmal selbst an ihre Nasen fassen! Das Desaster haben diese Männer angerührt!

    DIESE (der Hansa) haben unsere LÖHNE GEKÜRZT von 50% vom Brutto auf 38% in vielen Fällen! Gerade beim Hansa werden sehr oft keine Lohnfortzahlungen im Krankheits- oder Urlaubsfalle gezahlt, obwohl gerade dort noch gute Umsätze gefahren werden!

    Und auch die KARENZMINUTE geht auf das Konto dieser Herren!

    Wir alle wissen, daß deren Ex-Vorstände schon wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurden und gerade wieder wegen Schwarzer Kassen vor Gericht stehen und in der 1.Instanz zu hohen Gefängnisstrafen ohne Bewährung verurteilt wurden!

    Und der 1.Vorstand des Hansa und 2.VS der UNION Herr Dirk Schütte hat sich selber angezeigt, um diesem Schicksal zu entgehen.

    Solchen Leuten sollen wir auf dieser Demo folgen?

    NIEMALS!

    Aber wir werden mit der ver.di eine Fahrergruppe bilden und hoffentlich nächstes Jahr mit am Verhandlungstisch sitzen!

    VENCEREMOS!

  • M
    Meier3

    Wunsch und Wirklichkeit

     

    Es ist ja nicht so, dass Taxiunternehmer für dreiste Gewinnmargen bekannt wären. Umgekehrt sind aber viele Kunden sehr preissensibel: Steigt der Preis, fahren sie weniger Taxi.

     

    Gleiches gilt für andere typische Niedriglohnbranchen: Frisöre, Kneipen und Kreative, die "irgendwas mit Medien" machen.

     

    Die "Ausbeuter" sind gar nicht die "bösen Multis" - die haben Luxus-Arbeitsbedingungen.

     

    Es sind die kleinen Unternehmer, die sich selbst ausbeuten oder vielmehr von den Kunden - uns allen - ausgebeutet werden.

  • RS
    Rainer Schmidt

    Der Anmelder der Demo sollte besser kleine Brötchen backen, und dafür Sorge tragen, das sein Aufruf zur Gewalt gegen kritische Demoteilnehmer nicht ausartet.

    Bereits jetzt haben sich schon Kollegen positiv zum "Leute klatschen" im Internet geäußert.

  • J
    J.K.

    wie Ihr Kommentar treffend sagt"50 Jahre weggeschaut".Ein bitteres Armutszeugnis fuer eine Regulierungsbehoerde, die die von ihr konzessionierten Unternehmen ueber Jahrzehnte in mittelalterlich anmutenden Zustaenden wurschteln laesst, ohne Anwendung geltender Gesetze. Im Vergleich zu den Arbeitnehmern im Taxigewerbe haben die Schleckerfrauen in einem Musterbetrieb fuer Sozialstandards gearbeitet. Jeglicher Versuch eine Arbeitnehmerorganisation aufzubauen wird bis heute brutal unterdrueckt. Herr Birkenstock iat ein Heiliger im Vergleich mit den Arbeitgebern/Funkzentralen im Hamburger Taxengewerbe. Mensch kann nur hoffen, dass so schnell wie moeglich mit dem eisernen Besen gekehrt wird und Recht und Gesetz einkehren. Da sowohl Behoerde als auch Unternehmen dazu nicht in der Lage sind, sind hier die Gerichte gefordert.

  • EG
    Eberhard G. Engel

    Das Problem ist nicht ein Tarif so oder so. Das Problem ist die strukturelle Überversorgung mit Taxendienstleistung (Auslastung, derzeit im Schnitt ca. 30%). Durch die "Umsatzbeteiligug" überwälzt der Unternehmer das daraus resultierende Wirtschaftsrisiko zu 100% auf den abhängig beschäftigten Fahrer. Im Kern ergibt sich daraus viel Umsatz -> relativ viel Lohn, kein Umsatz -> kein Lohn. Wenn dann der "Lohn" nicht ausreicht, werden Stunden geknüppelt,bis 350/400 Std./Monat.

     

    Da die Demobegründer in einem Taxiforum verklausuliert aufgerufen haben "Störer zu klatschen" ist es schon bemerkenswert wie hier versucht wird Gegner der Demo als "rechtsradikal" zu verunglimpfen.

     

    Ebenso sind die Versprechen den höheren Umsatz (?) infolge der Demo mit den Arbeitnehmern zu teilen Versprechen die auf Sand gebaut sind. Die Umsatzprozente sind jedezeit willkürlich anpassbar.

     

    Engel

  • RS
    Rainer Schmidt

    Zitate aus dem Taxiforum 'DAS!-Bundesweite Taxiforum' der beiden Kommentatoren Clemens Grün (Anmelder der Taxiarge-Unternehmer-Demo am 30.10.2012)und Ivica Krijan (Hansa Funk Taxi eG - Unternehmer)

     

    Zitate C.G. - "Wir werden, das sei jetzt schon angekündigt, keine Ordner dafür bereitstellen, Spalter und Störer davor zu schützen, von empörten Demoteilnehmern beispielsweise eines auf die Glocke zu bekommen (wovon ich mich und selbstverständlich alle anderen schwerst distanzieren würden - aber das würde den möglicherweise verbeulten Spaltern und Störern wahrscheinlich auch wenig Trost spenden)"

     

     

    "Wie sind die Demonstrierenden mit den Störern umgegangen - gemäß Bergpredigt oder lautstark oder handfest?"

     

    Zitat I.K - "Allerdings gehe ich davon aus, dass bei der Demo keine Idioten dabei sein werden. Also:

    Keine Idioten = keine Klatscher"

     

    Mit "Störer" und "Idioten" meinten beide Gegener der Unternehmerdemo. Als ein solcher habe ganz besonders ich mich disponiert (Arbeitnehmer, Taxifahrer und mehr)

  • IK
    Ivica Krijan

    Herr Napp stellt in Abrede, dass die erhöhten Einnahmen an die Fahrer weitergereicht werden. Für einen naiven Leser entsteht der Eindruck, die Unternehmer verlangen höheren Tarif um die Mehreinnehmen für sich zu behalten. Diese Unterstellung ist falsch.

     

    Weit über 90 % der Hamburger Taxifahrer werden am Umsatz beteiligt. Dieses bedeutet, dass eine Tariferhöhung automatisch eine "Lohnerhöhung" nach sich zieht. In diesem Sinne sitzen Unternehmer und Fahrer im gleichen Boot.

     

    Mich wundert es auch, das TAZ eine Bühne jemanden bietet, der als Inhaber eines Forums nicht nur Angriffe auf Ausländer zulässt, sondern selber solche Angriffe hinter dem Mantel der Sachlichkeit startet. Passender Link dazu:

     

    http://www.mycrazytaxis.com/taxiforum/index.php?page=Thread&threadID=1498&pageNo=1&highlight=Überfremdung

     

    MfG

     

    Ivica Krijan

  • CG
    Clemens Grün

    Als Anmelder der Taxendemo am Dienstag 30.10. in der Hamburger Innenstadt (angestellter Taxifahrer in einem der über 1.200 Taxen in Hamburg ohne Anschluss an eine Funkzentrale) finde ich es gut, dass sich nun auch die taz der sozialen Verwerfungen im Taxigewerbe annimmt. Mit der prominenten Herausstellung des Taxifahrers Jörn Napp haben sie dem Thema allerdings einen Bärendienst erwiesen. In einem Gewerbe mit mehr als 50% Kollegen mit ausländischem Geburtsort und/oder Pass schreibt Jörn Napp in seinem kleinen, privaten Taxiforum Sätze wie: "Also bei einem Bevölkerungsanteil von ca. 25% mit Migrationshintergrund derzeit kann man nun wirklich nicht von einem 'KLEINEN PROBLEM' reden!". Oder startet Diskussionen mit dem Titel "Überfremdung im Taxengewerbe", auch lässt er dort rechtsradikale Schreiber uneingeschränkt ihre ausländerfeindlichen Thesen verbreiten. Da diese Tatsachen der Autorin vorher bekannt waren, muss eine solche Herausstellung dieses Thilo Sarrazins des Hamburger Taxengewerbes schon sehr befremden. Als mehrjähriger Schreiber sowohl für "taz hamburg" als auch die Bundesausgabe bin ich ziemlich erschrocken über diese Gedankenlosigkeit.

     

     

    Mit freundlichem Gruß

     

    Clemens Grün

     

     

    Meine Kontakdaten:

    Eppendorfer Weg 157

    20253 Hamburg

    0176-10143771

    clemens.gruen@web.de

  • WB
    Wolfgang Banse

    Berufssparte Beförderung ,hier Taxifahrer müssen und sollten eine Lobby in Form einer Gewerkschaft beziehungsweise Verband erhalten die ihre Interessen vertritt als Arbeitnehmer.

  • L
    lowandorder

    Die gewerkschaftliche Organisation der Taxifahrer kann man nur begrüßen.

    Beschissen genug sind die Arbeitsbedingungen und deren nähere Umstände wahrlich.

     

    Ein wesentlicher Grund für die bisherige Nichtorganisation ist im Artikel aber nicht genannt. Die mehr oder weniger offen geduldete ' schwarze Selbstbedienung' ; eine klandestine Form des fortgesetzten Betruges.

     

    Egal, ob man auf Pauschale oder auf Grundpreis plus Prozente fährt.

    Alle Uhren haben nicht verhindern können, daß über nicht registrierte Schwarzfahrten ohne Uhr unterm Strich das ' gewünschte'' Salär eingefahren wird.

    Hauptsache die Einnahme pro Kilometer und das Verhältnis von besetzten und unbesetzten Kilometern stimmt. Im Ergebnis reine Nervensache. Aber Hallo!

     

    Wird der zu verteilende Kuchen an Fahrten aber kleiner oder der Kilometerpreis inadäquat, ist eben diese 'ausgeglichene Rechnung' ungleich schwerer zu erreichen. That's the point! Viel Glück!