Medien: Dagobert im Dschungelcamp
In seinem früheren Leben als Berliner Kaufhauserpresser war Arno Funke durchaus so was wie ein Star - jetzt will er wieder einer werden.
Man mag es vielleicht als Versuch werten, einen bereits etwas verblassten Ruhm neu aufzupolieren – die Meldung, dass Arno Funke nun als einer der Kandidaten bei der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ in das gern so genannte Dschungelcamp einziehen will.
Arno wer? Der gebürtige Rudower dürfte bekannter sein unter dem Spitznamen, der ihm damals von Polizei und Presse verpasst wurde. Damals in den Neunzigern, als sich Arno Funke eine bundesweite Berühmtheit, nun ja, ergaunerte, als Kaufhauserpresser „Dagobert“.
Der Name ging auf eine Zeitungsannonce zurück, mit der Funke das Signal zu einer Geldübergabe geben wollte: „Onkel Dagobert grüßt seine Neffen“. Und weil Funke bei seinen Aktionen recht gewitzt vorging, durfte er sich durchaus einiger öffentlicher Sympathie erfreuen, als er die Ermittler über Monate an der Nase herumführte. 1994 wurde er dennoch gefasst, 1996 zu neun Jahren Haft verurteilt. Im Sommer 2000 kam er vorzeitig frei. Heute gilt Funke, der als Karikaturist zum Beispiel für das Satireblatt Eulenspiegel arbeitet, als Musterbeispiel für gelungene Resozialisierung. Ab Freitag kann man nun im Fernsehen begucken, wie Funke sich im Camp schlägt und ob er von den einstigen Sympathiewerten als Dagobert zehren kann.
Ob er sich für das Spektakel im australischen Dschungel beworben habe? „Nein, die rufen einfach an“, sagte Funke. „Ich war aber nicht überrascht.“ Und von der Idee durchaus angetan. Es darf ja nicht vergessen werden, dass es bei der Show nicht allein um Ruhm geht – sondern letztlich um Geld, das es abzugreifen gilt.
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