Kriminalität: Ein Peng, ein Knall: Banküberfall
Unbekannte sprengen Geldautomaten der Deutschen Bank und reißen unseren Autor aus dem Schlaf
Peng!, knallt es mich am Sonntagmorgen wach. Dann folgt ein Kawumm!, das ganze Haus zittert und wackelt. Da sind wohl wieder mal zwei Autos zusammengekracht, denke ich erst, das kommt auf dem viel befahrenen Mehringdamm häufiger vor. Aber dabei bebt das Haus eigentlich nie. Ich wickele mich also aus der Decke, stehe auf und schaue aus dem Fenster. Unten liegt die halbe Fensterfront der Deutschen-Bank-Filiale, das schwere Sicherheitsglas ist inklusive Rahmen auf den Gehweg gedonnert. Aus dem Gebäude qualmt es ein wenig. Auf der anderen Straßenseite hält ein Taxifahrer an und hupt Alarm. Männer mit Masken kommen aus der Bank und springen in ein schwarzes Auto, das zügig beschleunigt und davonbraust. Kennzeichen: B-EX 1095.
Hubschrauber kreisen
Ich schaue auf mein Handy. Es ist kurz nach sieben. Unten verständigen sich ein paar Kreuzberger Frühaufsteher, wer nun die Polizei ruft. Drei Minuten später trifft der erste Wagen ein. Die Passanten geben den Beamten Kennzeichen und Fluchtrichtung durch. Später kreisen Hubschrauber über der Gegend.
Die Beamten sperren die Trümmer ab und nehmen die Aussagen der Zeugen auf, die mehr gesehen haben als ich. Eine Passantin hat sogar von der anderen Straßenseite aus mit ihrem Handy gefilmt. Im Vorraum der Bankfiliale liegt überall Glas, die Deckenverkleidung ist heruntergekommen, die Automaten sind nur noch Gerippe. Auch das Sicherheitsglas zum Hauptraum ist zersprungen, die Druckwelle hat alles durcheinandergewirbelt, die Deckenleuchten hängen herunter.
Ob der Banküberfall Teil einer Serie ist, bei der immer wieder Geldautomaten in Berlin aufgesprengt werden, ist noch nicht geklärt. Bei anderen Überfällen hatten die Täter Gas in die Automaten geleitet und das explosive Gemisch gezündet. Komplette Automaten wurden auch schon mit schwerer Technik aus der Verankerung gerissen, bewusst mit Autos gerammt und im Ganzen gestohlen. Die Sparkasse hat inzwischen auf die Überfälle reagiert: Sie verschließt jetzt nachts einige ihrer Vorräume mit Bankautomaten. Wer Geld will, muss am Tag kommen.
Am Sonntagnachmittag gibt die Polizei eine Pressemitteilung heraus: Das Kennzeichen wurde für ein anderes Fahrzeug vergeben. Die Täter müssen das Nummernschild also geklaut oder gefälscht haben. Diese Bankräuber schrecken auch vor gar nichts zurück.
Leser*innenkommentare
Heißer!
Gast
Der Artikelanfang ist zu abstrakt. Bitte beschreiben Sie das mit dem Auswickeln doch anschaulicher. Waren Sie in dem Raum der einzige Mensch? Sind Sie schon verheiratet?
Doublettenking
Gast
"Die Täter müssen das Nummernschild also geklaut oder gefälscht haben. Diese Bankräuber schrecken auch vor gar nichts zurück."
Sie wären ja auch schön blöd, wenn sie ihre eigenen Nummernschilder nutzen würden...
Mein Name ist Legion
Gast
"Diese Bankräuber schrecken auch vor gar nichts zurück."
...außer der Gründung einer Bank.
Naja, das Startkapital haben sie jetzt ja vielleicht.