Coca-Cola in Kolumbien

In Kolumbien wurden bis 2002 neun Coca-Cola-Gewerkschafter von rechtsextremen Paramilitärs ermordet. 34 Arbeiter dieser Betriebe wurden gewaltsam vertrieben, zwei ins Exil gezwungen und ungezählte vorübergehend verhaftet.

„Multis wie Coca-Cola sind Komplizen der Repression und profitieren von ihr“, sagt Luis Javier Correa, der Vorsitzende der Nahrungsmittelgewerkschaft Sinaltrainal. „Erdrückende Indizien“ sprächen für eine Mitverantwortung der betreffenden Firmenleitungen, doch in Kolumbien blieben politische Verbrechen gegen Linke fast immer ungestraft. Seit dem Amtsantritt von Präsident Álvaro Uribe 2002 sei die Verfolgung „subtiler, selektiver“ geworden. 2005 wurden insgesamt 63 Gewerkschafter ermordet, 2002 waren es noch 184. Der Abbau von Arbeiterrechten auch bei Coca-Cola gehe weiter, sagt Correa: Immer wieder würden Gewerkschafter zum Austritt gezwungen, Löhne gekürzt, Kündigungsschutz und Sozialleistungen gestrichen.

Oft werden in Kolumbien Menschenrechtsverletzungen erst nach Kritik aus dem Ausland zum Thema. Correa berichtet von vereinzelten Boykottinitiativen an Schulen und Universitäten. Nach dem Druck von außen werden die Manager der kolumbianischen Coca-Cola-Tochter, die wie jene in Indien jegliche Verantwortung abstreiten, demnächst Delegationen aus Italien und den USA empfangen. GD

www.killercoke.org;www.labournet.de/internationales/co/cocacola