Zeitschrift der Straße

Wohnungslos Koop mit der Hochschule

Jetzt hat auch Bremen seine Obdachlosenzeitung. Zeitschrift der Straße ist der schlichte Name, das Projekt soll ganz anders werden als Straßenfeger (Berlin) oder Hinz und Kunzt (Hamburg). Anstoß und Idee kommen vom „Institut für maritimen Tourismus“ in Bremerhaven.

Professor Michael Vogel wollte erreichen, dass seine Studierenden nicht nur alles über die Luxus-Ökonomie von Kreuzfahrt-Schiffen lernen, sondern auch etwas über soziale Probleme ihrer lokalen Umgebung. Klassische Wohnungslosen-Zeitungen, die immer wieder die soziale Armut zum Thema machen, werden aus Mitleid gekauft, aber selten gelesen, sagt er.

Das Konzept der Bremer Zeitung sollte anders sein: Der freie Journalist Armin Simon sorgt als „Chefredakteur“ für interessanten Lesestoff, Studierende der Hochschule für Künste sorgen für die ansprechende Gestaltung, die Wohnungslosen bekommen die Chance, sich über den Verkauf etwas dazu zu verdienen. Fernziel sei es, so der Leiter des Jakobus-Hauses Berthold Reetz, dass – wie in Stuttgart – gute Verkäufer mit festen Stellen beim „Verlag“ arbeiten.

Jedes Heft der Hochglanz-Zeitung stellt einen Ort ins Zentrum, die Nullnummer den „Sielwall“. Eine Reportage über die illegale Schule Körnerwall, ein Bericht von der Bewegung „Bremen 21“ zur Verhinderung der Mozarttrasse, ein anonymes Interview „Heroin – na klar“ – die Texte sind ambitioniert. Startauflage: 14.000 Stück kawe

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