High-Tech-Mehl aus Bremerhaven

FORSCHUNG Bremerhavener Forscher tüfteln an einer Datenbank für Mehl. Die erfasst die schwankenden Eigenschaften des Naturprodukts, um die Back-Qualität zu verbessern und Lebensmittel einzusparen

„Mit Verfahren der künstlichen Intelligenz die besten Backergebnisse ermitteln“

Susanne Döring, „FLOURpower“

Eine neue Software soll künftig Bäckereien zu beständigeren Backerfolgen verhelfen. Im dreijährigen europäischen Projekt „FLOURpower“ erforscht das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (TTZ) zusammen mit Partnern die schwankenden Eigenschaften von Mehl und erfasst die Ergebnisse in einer Datenbank. „Bäcker haben bei der Verarbeitung oft das Problem, dass sich Mehl nicht wie gewünscht verhält“, sagt der Projektleiter am TTZ, Julien Huen. Dadurch könne die Backware unterschiedlich ausfallen.

„Wir wollen die Bäcker mit Hilfe der Datenbank in die Lage versetzen, dass sie vorhersehen können, wie sich das Mehl verhält“, sagt Huen. Entsprechend könnten die Bäcker den Teig länger kneten, die Gärzeit oder die Wasserzugabe verändern. Dadurch sollen Ausschussware und somit Verschwendung von Lebensmitteln vermieden werden.

Zudem sollen die Daten es vor allem Handwerks-Bäckereien erleichtern, auf Emulgatoren und Enzyme als Backtriebmittel zu verzichten. „Die Idee ist, dass wir mit Verfahren der künstlichen Intelligenz die Parameter für die besten Backergebnisse ermitteln“, sagt Projektkoordinatorin Susanne Döring von der Association Internationale de la Boulangerie Industrielle in Brüssel (AIBI).

Am TTZ wird dazu nicht nur das Mehl analysiert. In die Datenbank fließen auch die Ergebnisse von Backversuchen und die Bewertungen von 6000 Verbrauchern ein. Am Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Uni Bremen werden die gesammelten Daten anschließend analysiert.  (dpa)