URSULA VON DER LEYEN: IM FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT

Ach Gottchen! Die arme Frau. Jetzt muss die Kriegsministerin gleich doppelt leiden. Ursula von der Leyen hat es aber auch nicht leicht! Erst wird sie versetzt in das unliebsame Ministerium für gescheiterte Karrieren, wie das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt nur genannt wird, und dann wird sie von der „Pannen-Serie bei der Bundeswehr frustriert“, wie Bild gestern schrieb. Eine frustrierte Frau! Nichts mehr vom Glanz des Teflonwesens, an dem alles Negative abperlte. Deshalb ernannte das Fischeinwickelblatt die Kanzleranwärterin am Montag dann auch mit deutlich vernehmbarem hämischen Unterton zur „Ursula von der Leiden“. Wenn allerdings Bild seine kabarettistische Ader entdeckt und in der Art schlechter Comedians mit Kalauern um sich feuert, dann ist Holland in Not, Polen offen und Land unter für jeden Berliner Politiker. Denn das besitzt Bild tatsächlich – hinter der Fassade der plumpen Bollrigkeit ein hauchfeines Gespür dafür, wenn es mit einer Karriere im Fahrstuhl zum Schafott geht. Schließlich hat man sie ja auch erst mit befördert. Ade, Kanzlerin von der Leyen. Der Absturz ist nahe.