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BIP, BIP hurra?

Wie es Deutschland wirklich geht

Bruttoinlandsprodukt

Um 3,5 Prozent wuchs die Wirtschaft in Deutschland 2010. (Quelle: Destatis)

500 Millionen Euro trug der Orkan „Xynthia“ 2010 zum BIP bei. (Quelle: Münchener Rück)

40,5 Millionen Menschen waren 2010 in Deutschland erwerbstätig und erwirtschafteten damit das BIP. (Quelle: Destatis)

731 Euro gaben die Haushalte in Deutschland 2008 monatlich für Wohnkosten wie Miete aus.(Quelle: Destatis)

2,08 Milliarden Euro setzten die Vereine der 1. und 2. Fußballbundesliga 2010 um.(Quelle: DFL)

2,499 Billionen Euro betrug der Wert aller in Deutschland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Bruttoinlandsprodukt) 2010. (Quelle: Destatis)

5,78 Milliarden Euro trugen 2008 Rüstungsexporte in andere EU-Länder, aber auch etwa nach Südkorea, Singapur, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zum BIP bei. (Quelle: AG Friedensforschung)

278,3 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2009 für Gesundheitskosten ausgegeben. 2008 kostete die Behandlung von psychischen Krankheiten und Verhaltensstörungen 28,7 Milliarden Euro. (Quelle: Destatis, TK)

43,23 Milliarden Euro gaben die Verbraucher in Deutschland 2010 für Alkohol und Tabakwaren aus.(Quelle: GfK)

97 Euro gaben die 90 Prozent der deutschen Haushalte, deren Mitglieder 2008 auswärts essen gingen, im Schnitt aus. (Quelle: Destatis)

108 Euro gaben die Deutschen 2008 durchschnittlich für Blumen und Schnittblumen aus.(Quelle: Destatis)

1,37 Billionen Euro haben die Deutschen 2010 ausgegeben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. (Quelle: GfK)

324 Millionen Euro gaben die Besucher 2010 auf dem Oktoberfest aus. (Quelle: Tourismusamt München)

248,7 Milliarden Euro betrug der Wert der Kraftwagen, die 2010 in Deutschland vom Band rollten.(Quelle: VDA)

Von Johannes Gernert, Sebastian Heiser, Ulrike Herrmann, Jan Schrader, Beate Willms (Recherche) und Stefanie Weber (Grafik)

Wirtschaftliches Wohlergehen

2,96 Millionen Menschen waren im Mai 2011 in Deutschland als arbeitslos registriert. (Quelle: BA)

3,6 Stunden täglich arbeitete jeder Mensch in Deutschland im Schnitt 2009 unbezahlt für Haushalt und Familie. Frauen arbeiteten rund 100 Minuten mehr als Männer. (Quelle: OECD)

27 Prozent der Erwachsenen hatten 2007 gar kein Vermögen oder waren sogar verschuldet, während diejenigen, die zum reichsten Zehntel gehören, jeweils über mindestens 222.000 Euro verfügten. (Quelle: DIW)

6 Billionen Euro betrug das Netto-Geld- und -Sachvermögen der Haushalte in Deutschland 2007. Rechnerisch entspricht das rund 88.000 Euro pro Erwachsenem. (Quelle: DIW)

30 bis 50 Prozent höher läge das BIP eines durchschnittlichen OECD-Mitgliedslandes, wenn unbezahlte Arbeit in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einginge. (Quelle: OECD)

6,5 Millionen erwachsene Menschen in Deutschland sind überschuldet, das sind 9,5 Prozent.(Quelle: Creditreform)

6,51 Millionen Menschen bezogen 2010 Hartz IV. (Quelle: BA)

Lebensqualität

80,2 Jahre werden die Deutschen im Durchschnitt alt. (Quelle: Destatis)9 von 100.000 Menschen nahmen sich 2008 selbst das Leben. (Quelle: OECD)

229 Millionen fertig gekaufte Zigaretten wurden 2010 täglich in Deutschland geraucht. (Quelle: Destatis)

680 Kilogramm CO2 verursacht ein Urlauber mit einem Hin- und Rückflug von München nach Palma de Mallorca. (Quelle: Atmosfair)

2,5 Milliarden Euro beträgt der ökonomische Wert der Bestäubungsleistung von Bienen in Deutschland. (Quelle: Universität Hohenheim)

750.000 Bienenvölker gab es 2010 in Deutschland, insgesamt ging die Population in Europa im gleichen Jahr um bis zu 30 Prozent zurück. Verantwortlich dafür: Pestizide, chemisch behandeltes Saatgut, Klimawandel. (Quelle: BUND, Unep)

357.111 Quadratkilometer der Bodenfläche Deutschlands sind mit Wald bedeckt, das sind etwa 30 Prozent. 53 Prozent der Fläche der BRD werden für Landwirtschaft genutzt, auf 13 Prozent liegen Siedlungen, Straßenbeton oder Schienen. (Quelle: Destatis)

22,9 Millionen Tonnen Lebensmittel werden Schätzungen zufolge pro Jahr in Deutschland weggeworfen - das sind etwa 280 kg pro Kopf. Überwiegend landen Getreidewaren, Milchprodukte, Obst und Gemüse im Abfalleimer. (Quelle: FAO)

61,8 Millionen Hühner und Truthühner werden pro Jahr in Deutschland geschlachtet. 21,9 Prozent der Fleischmenge in Europa wird weggeworfen, das entspricht knapp 13,5 Millionen Hühnern. (Quelle: BMELV, FAO)

2,2 Tonnen CO2 verursacht eine Katze im Jahr. Mitgerechnet wurden die Herstellung von Katzenfutter und dessen Verpackung, die Müllentsorgung und der Wasserverbrauch für die Katzenklo-Reinigung. (Quelle: ClimatePartner)

1.906 Badeseen und Badestellen gibt es in Deutschland. 1.548 davon erfüllen die europäischen Richtwerte. (Quelle: Europäische Umweltagentur)

72.000 Menschen sitzen in Deutschland im Gefängnis, das ist rund 1 von 1.100 Bundesbürgern. (Quelle: Destatis)

An 103 Tagen wurde der EU-Grenzwert für Feinstaub am Stuttgarter Neckartor 2010 überschritten. (Quelle: UBA)

70.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland pro Jahr führt die Weltgesundheitsorganisation auf übermäßige Feinstaubbelastung zurück. (Quelle: WHO)

872 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2009 in Deutschland ausgestoßen - das sind 10,2 Tonnen pro Person. (Quelle: UBA)

2009 wurden so viele Antidepressiva verordnet, dass jeder Berufstätige acht Tage lang solche Tabletten hätte nehmen können. (Quelle: TK)

4 Millionen Deutsche leiden an Depressionen. (Quelle: Allianz)

3.651 Menschen starben 2010 durch Unfälle im Straßenverkehr. (Quelle: Destatits)

95 Prozent der Deutschen sind mit der Wasserqualität zufrieden. (Quelle: OECD)

86,3 Prozent der Deutschen sind mit der Luftqualität zufrieden. (Quelle: OECD)

218 Menschen wurden 2010 in Deutschland ermordet. (Quelle: BKA)

7 Menschen kamen in Deutschland 2010 durch den Orkan „Xynthia“ ums Leben, darunter ein zweijähriges Kind. (Quelle: Münchener Rück)

Politiker und Ökonomen reden von einem XXL-Aufschwung: In den ersten drei Monaten 2011 leistete die deutsche Wirtschaft 5,2 Prozent mehr als im ersten Quartal 2010. Aber geht es uns jetzt allen besser? Gängiges Maß für den Erfolg einer Volkswirtschaft ist tatsächlich das BIP, das Bruttoinlandsprodukt. Es berechnet den Marktwert aller in einem bestimmten Zeitraum im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen. Sicherheitsausgaben, Krankenkosten, Reparaturen, Wiederaufbau nach Katastrophen oder die Beseitigung von Umweltschäden gehören ebenso dazu wie etwa die Produktion von Lebens- und Genussmitteln oder die Bereitstellung des öffentlichen Verkehrs. Wirtschaftliches Wohlergehen insgesamt bewertet das BIP nicht. Dazu müssten über das Wirtschaftswachstum hinaus Werte wie Vermögen, Arbeitslosigkeit, unbezahlte Arbeit oder Ungleichheit in die Rechnung eingehen.

Glücksempfinden

Die Hauptsorgen der Beschäftigten in Deutschland: zu hohe Unsicherheit, zu geringes Einkommen, schlechter Führungsstil und mangelnde Betriebskultur. (Quelle: DGB)

33 Prozent der Befragten sagten in einer repräsentativen Studie des Deutschen Gewerkschafts-bundes, ihr eigener Arbeitsplatz sei „mangelhaft“, 52 Prozent fanden ihn „mittelmäßig“, 15 Prozent „gut“. (Quelle: DGB)

6 von 10 Paaren haben mindestens einmal pro Woche Sex. Je jünger die Beziehung, desto öfter der Sex. Das Alter spielt kaum eine Rolle, wenn die Dauer der Beziehung berücksichtigt wird. (Quelle: Universität Hamburg)

185.900 Ehen wurden 2009 in Deutschland geschieden, das waren 10 von 1.000 bestehenden Ehen. Bis dahin waren die Paare im Schnitt 14 Jahre und 4 Monate verheiratet gewesen. Knapp die Hälfte hatte Kinder unter 18 Jahren. (Quelle: Destatis)

1.235 Stunden verbringt jeder Bundesbürger ab drei Jahren jährlich vor dem Fernseher. Das sind 3 Stunden und 23 Minuten am Tag. (Quelle: Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung

185.000 Kaninchenzüchter gab es 2010 in Deutschland. (Quelle: Zentralverband Deutscher Kaninchenzüchter)

4.500 Mitglieder hatte die Scientology-Kirche Deutschland 2010. (Quelle: Verfassungsschutz)

Rund 180.000 Menschen traten 2010 aus der katholischen und rund 150.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. (Quelle: Spiegel online)

6,35 Millionen aktive FußballspielerInnen waren 2008 in 25.810 Vereinen aktiv. (Quelle: Destatis)

42 Prozent der Deutschen fürchten sich vor „Spannungen durch Ausländer“. (Quelle: R+V)

49 Prozent der Deutschen geben an, dass sie zuletzt heute herzhaft gelacht hätten. (Quelle: polis/USUMA)

75 Facebook-Freunde hatte Ende 2010 jeder Nutzer in Deutschland im Schnitt. (Quelle: Facebook)

53 Prozent der Deutschen fürchtet sich vor Terrorismus. (Quelle: R+V)

36 Prozent fürchten sich vor Einsamkeit im Alter. (Quelle: R+V)

64 Prozent fürchten sich vor Natur-katastrophen. (Quelle: R+V)

Lebensqualität ist noch weiter gefasst. Zu ihr gehören neben wirtschaftlichem Wohlergehen auch Gesundheit, eine hohe Lebenserwartung, gute Bildungschancen und eine möglichst intakte Umwelt. Glücksempfinden bemisst sich zusätzlich zu den bereits genannten Indikatoren auch danach, wie zufrieden die Arbeit macht, wie aktiv man privat ist, wie religiös und wie es mit Freunden und Familie geht.

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