IN ALLER KÜRZE

Keine neuen Stadtmusikanten

Schon wieder beendet ist die neuerliche Debatte um die Bremer Stadtmusikanten. Zwar gibt es einen Entwurf des bekannten Künstlers Markus Lüpertz, doch nachdem die Idee, die monumentale, fünf Meter hohe, Skulptur vor der Bremischen Bürgerschaft aufzustellen, auf Kritik stieß, zog die Bremer Sammlerin, die das finanzieren wollte – Madame Tu – ihr Angebot umgehend zurück. Bürgermeister Jens Böhrnsen und Bürgerschaftspräsident Christian Weber (beide SPD) hatten die Idee zuvor begrüßt. Arie Hartog, der Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, sagte dazu: „Ich bin der Meinung, dass Lüpertz Bremer Stadtmusikanten als interessantes Kunstwerk nach Bremen gehören, aber nicht vor das Haus der Bürgerschaft.“ Er sprach sich, wie andere zuvor, für einen Standort am Flughafen aus. Lüpertz, sei „ein wichtiger Maler“, der mit seiner Inszenierung „eine bestimmte Schicht“ anspreche, die weder von Maß noch von Ausgleich viel Verstand habe. Die Figur von Gerhard Marcks aus dem Jahr 1953 sei indes gewählt worden, „weil man nach dem Weltkrieg auf der Suche nach einem nicht-martialischen Wahrzeichen für die Stadt war“, so Hartog. „Man war der Meinung, dass es in einer Demokratie um Maß und Ausgleich gehe. Das symbolisiert das Werk von Gerhard Marcks.“  (taz)