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Benimmkurs in den Ferien

Zirkus, Lesungen, Fotowettbewerbe – der neue Hamburger Ferienpass bietet mit über 270 Angeboten eine üppige Auswahl an Aktivitäten. Ein gelbes Schweinchen verweist auf günstige Kurse

VON KAIJA KUTTER

Nicht alle Kinder fahren in den Sommerferien sechs Wochen lang weg. Was tun in der Großstadt? Für diese Frage bietet der Ferienpass alljährlich eine Fülle von Ideen. Noch ist er im Druck, am 12. Juni wird er innerhalb von zwei Tagen in 240.000er Auflage an allen Schulen verteilt. Mit 112 Seiten ist er dicker denn je.

„Wir stellen den Ferienpass erst am 15. Juni ins Netz“, sagt Maren Winzer vom Jugendinformationszentrum (JIZ), die das Heft zusammengestellt hat. Nur so sei sicher, dass bei den begehrten Kursen Kinder mit- und ohne Internetzugang die gleichen Chancen haben. Sehr schnell weg seien beispielsweise die Karten für „Abenteuer entstehen im Kopf“, die Lesungen mit Schriftstellern an ungewöhnlichen Orten.

Begehrt dürften auch ungewöhnliche Sportarten sein, vom Golfen, übers Bogenschießen bis hin zum Segelfliegen in den Boberger Dünen. Es gibt gleich mehrere Wasserski-Angebote, darunter Kurse am Wasserski-Lift auf dem Neuländer Baggerteich. Aber auch Skifahren im Schnee ist möglich, denn die Ferienpass-Autoren handelten auch einen Rabatt für den „Snow-Dome“ an der A7 aus.

Etliche Angebote kommen aus dem Umland. Den Kurs zum „Ehrenschaffner“ bietet eine Museumsbahn in Malente an der Ostsee an. Und im Örtchen Albersdorf in Dithmarschen lockt ein „Steinzeitpark“ mit ausgesprochen günstigen Angeboten: „Feuersteinschlagen“ für 50 Cent, „Leben in der Steinzeit“ für einen Euro.

Alles in allem gebe es in diesem Jahr mehr kostenlose Kurse, verspricht Maren Winzer. In Bramfeld können Kinder gratis an einem Geschichtsrundgang teilnehmen. Und vom Planetarium aus können sie nach einer Schau mit dem „Sternenbus“ kostenlos zur Sternwarte Bergedorf fahren, dort die Teleskope bewundern und anschließend an einem Quiz über das Gelernte mitmachen.

Alle günstigen Angebote sind mit einem gelben Schweinchen gekennzeichnet. Dazu gehört ein Kreativworkshop des „Forum Wilhelmsburg“ zum Thema Elbsprung, bei dem die Kinder durch „fliegen, springen, tauchen“ auf verschiedenste Weise den Fluss überwinden sollen. Hier kosten fünf Tage 20 Euro.

Auch stadtteilbezogene Angebote gibt es wieder, wie das der „Fabrik“. Unter dem Titel „Oh, wie schön ist Altona“, dürfen Kinder einen Stadtteilführer erstellen, der anschließend ins Netz gestellt wird.

Die ganze Stadt mit einer Digitalkamera entdecken können Kinder bei einem Fotowettbewerb des Museums für Kunst und Gewerbe. Gegen Ausweis oder 50 Euro Pfand können sie während der Öffnungszeiten eine Kamera ausleihen und sollen dann ungewöhnliche Ausschnitte von Dingen ablichten, die im November im Museum ausgestellt werden.

Neben Musik, Tanz, Sport und Kunst gibt es viele Zirkusangebote. Der „Mittmachzirkus Zaretti“ ist wieder je drei Wochen auf der Meenkwiese und im Park der Uniklinik Eppendorf zu Gast. Aber auch der „Ökohof Wennerstorf“ und das Stadtteilzentrum „Lola“ in Lohbrügge bilden Kinder zu Artisten aus. Auch die Theaterschulen bieten Sommerkurse an, beispielsweise italienisches Theater nach Dario Fo. Nicht mehr dabei – weil umstritten – sind so genannte Kindercasting-Agenturen.

Auch für Bildungsbeflissene wird in den Ferien einiges geboten. Englisch lernen kann man beim Surfen auf der Ostsee, Chinesisch beim Kurs der Jungen Volkshochschule. Und ordentlich Essen gehen beim ersten „Benimmkurs“ im Ferienpass, den der Bildungsträger „da Vinci“ anbietet.

Den Ferienpass kann man ab 15.6. unter www.jiz.de herunterladen

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