WAS MACHT EIGENTLICH ... Shergo Biran?
: Sich selbst ein Weihnachtsgeschenk

Manche beschenken sich am liebsten selbst und ziehen noch am 24. in die Stadt, um sich etwas auszusuchen. So ähnlich war das bei Shergo Biran: Der mit neun Toren in der Regionalliga-Hinrunde beste Stürmer des Vereins Babelsberg 03 marschierte an Heiligabend ins Arbeitsamt, meldete sich ab und legte einen Arbeitsvertrag mit Union Berlin vor. Bis dato gilt er von Amts wegen als „arbeitsloser Berufsfußballer“, denn bei Babelsberg bekommt er als Vertragsamateur nur wenig Geld und daher zusätzlich eine Stütze.

Gar nicht gefreut hat der Ämtergang den Verein Babelsberg: „Die Kollegen aus Köpenick sollten sich besinnen, wie man miteinander umgeht. Ich gehe davon aus, dass Biran zum Trainingsauftakt bei uns aufläuft“, sagte Geschäftsführer Ralf Hechel. Doch Biran will ab dem 1. Januar für Union starten. „Wir haben den Arbeitsvertrag fristgerecht wie vereinbart zum 31. Dezember gekündigt“, so sein Berater Henry Henning.

Hintergrund des Weihnachtsstreits zwischen den Lokalrivalen Union und Babelsberg: Biran wird bisher mit etwa 1.000 Euro monatlich vom Arbeitsamt Potsdam bezahlt. Von Babelsberg hatte der 28-Jährige aber 150 Euro Honorar erhalten, die er auf sein Arbeitslosengeld anrechnen ließ. Ein Wechsel erfordert deswegen die Zustimmung des Vereins.

Birans Vertrag mit Union bis 2009 ist nun allerdings bereits geschlossen – und irgendwie kann man den Deutschsyrer verstehen: Bei Union wird er offenbar so viel verdienen, dass er kein Arbeitslosengeld mehr braucht. BVB FOTO: BABELSBERG 03