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Schuldenlast

■ Lateinamerkika wendet ein Drittel seiner Exporterlöse für Schuldenzinsen auf / Inflation in Nicaragua bei 10.000 Prozent

Hamburg (dpa) - Lateinamerika hat 1988 ein Drittel seiner Exporterlöse dafür aufgewendet, Zinsen auf seine Auslandsschulden zu bezahlen. Nach einer dpa-Umfrage bei staatlichen und privaten Institutionen in sechzehn Staaten der Region wurden 30,6 Milliarden Dollar (bis 31.Oktober) in die Gläubigerländer transferiert. Die Gesamtexporte der untersuchten Länder hatten einen Wert von 93 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anteil der Zinsen an Exporterlösen von 32,9%. Die Staaten überwiesen in diesem Jahr 3,5 Milliarden Dollar mehr Zinsen als im Jahr '87 (27 Milliarden Dollar), ein Zuwachs um 13,2%. Ecuador und Paraguay zahlten 1988 keine Zinsen.

Die Gesamtsumme der Auslandsschulden blieb 1988 mit 401,1 Milliarden Dollar ziemlich unverändert (plus 718 Millionen Dollar). Die am höchsten verschuldeten Länder waren weiterhin Brasilien mit 115,2 Milliarden Dollar, Mexiko mit 107,5 Milliarden und Argentinien mit 54,3 Milliarden Dollar. Brasilien und Chile konnten ihre Auslandsschulden durch Versteigerung von Schuldtiteln um 6,13 Milliarden und 1,28 Milliarden Dollar verringern.

Die Inflation erreichte in einigen Fällen spektakuläre Höhen, wie in Nicaragua mit 10.000%. Peru, Brasilien und Argentinien verzeichneten am Stichtag 31.Oktober mit 1.111,8%, 532,3 und 392,8% hohe Teuerungsraten. In Brasilien erwarten Experten, daß die Inflation am Jahresende 900% erreicht. In Mexiko ist die Inflation von 142% im vergangenen Jahr auf 82,1% gedrückt worden.

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