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Freizis unquotiert

■ Personalversammlung der Freizeitheime wollte es so

Fast jedes Jugendfreizeitheim hat drei Planstellen. Diese sind - auch im Zeitalter der Richtlinie zur Fifty-Fifty -Quotierung - zu Zweidritteln mit Männern besetzt. Unzufriedene Freizi-Frauen fordern daher, künftig jede freie Stelle mit einer Frau zu besetzen. Doch schon auf einem informellen Treff der Freizi-Frauen stieß die Forderung auf Widerstand.

Eine Mitarbeiterin aus dem „Buntentorsteinweg“ etwa verteidigte ihre Entscheidung, kürzlich einem männlichen Bewerber den Vorrang gegeben zu haben, weil sie langfristig in einem gemischten Team arbeiten wolle. Zwei erregte gemischtgeschlechtliche Teilpersonalversammlungen, davon eine außerordentliche, brauchte es, bis die SozialarbeiterInnen den Punkt „Quotierung“ schließlich abgearbeitet hatten. Etliche Männer betonten, fachliche Kriterien seien für sie entscheidend: „Wir brauchen jemand für den Werkstattbereich. Wir brauchen jemand, der sich durchsetzen kann, wenn's gewalttätig wird.“

Ein Geschlechtsgenosse aus dem „Wehrschloß“ hielt ihnen vor, „den Frauen das nicht zuzutrauen“. Die Abstimmung der zu Zweidrittel männlichen Versammlung entschied knapp gegen den Antrag der Frauen - 25:23.

B.D.

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