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Raupenkrieg

■ Das eilfertige Angebot der USA, die Kokaplantagen durch biologische Schädlinge zu bekämpfen, kommt nicht gut an

Berlin (taz/ap) - Die Invasion der kokafressenden Raupen, die die USA den kokaanbauenden Andenländern in Aussicht gestellt haben, soll nur „mit dem Einverständnis der Erzeugerländer“ in Marsch gesetzt werden. Dies beeilte sich US-Regierungssprecher Marlin Fitzwater mitzuteilen, nachdem zu Beginn dieser Woche die Meldung, daß die US-Regierung an einer biologischen Kriegsführung gegen den Kokaanbau tüftelt, für gehöriges Aufsehen gesorgt hatte. In Washington wurde den alarmierten Botschaftern Boliviens und Perus versichert, daß „weder Truppen noch Raupen“ losgeschickt würden, ohne daß die betroffenen südamerikanischen Regierungen vorher konsultiert würden. Der diplomatische Vertreter Boliviens gibt der Malumbia-Motte, die im Raupenzustand nach jüngsten Forschungen die Blätter der Kokasträucher frißt, bereits jetzt keine Chance: Bolivien habe den Einsatz chemischer Mittel zur Vernichtung der Kokapflanze abgelehnt und werde das wohl auch bei biologischen Mitteln tun. Die vor einer Woche auf dem Drogengipfel versprochene Entschädigung der Kokabauern hatten sich die Andenländer sicherlich anders vorgestellt.

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