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Atomfracht mit Gefälle

■ Neckarwestheim: Klage wegen Atomtransporte

Stuttgart (taz) - Wenn bei Sattelzügen am Hang die Bremsen quietschen, kann schon mal was passieren. Das meinen auch die AnwohnerInnen der Lauffener Steige. Deshalb wollen sie die Atommülltransporten aus dem Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim (GKN) über diese Gefällstrecke nun gerichtlich stoppen und beantragten beim Verwaltungsgericht Stuttgart eine einstweilige Verfügung. Über 130 Tonnen hochradioaktive Fracht werden vom GKN zur Bahnverladung nach Walheim gekarrt - die kurvige Lauffener Steige abwärts, die für Gefahrgut gesperrt ist. Für Atommüll gibt's eine Ausnahmegenehmigung. Gut verpackte Brennstäbe sind, juristisch, kein Gefahrengut. Immerhin bretterte ein normaler Laster schon einmal mit versagenden Bremsen gegen ein Kirchheimer Haus. Daß die Kirchheimer Brücke nur für 30 Tonnen zugelassen ist, scheint die Transporteure ebenfalls nicht zu kümmern. Aber das Heilbronner Amtsgericht: Es hat Strafverfahren gegen Studenten fallengelassen, die die Brücke im vergangenen Jahr blockiert hatten. Die Ermittlungen hatten erhebliche Schlampereien der zuständigen Behörden aufgedeckt. Doch trotz eindeutiger Transportstopp -Voten der Gemeinderäte in Kirchheim und Lauffen rollen die Atomlaster unter starkem Polizeischutz weiter durch die Dörfer. Die letzten beiden Transporte kamen aber nicht weit: Der eine blieb vor zwei Wochen mit Kolbenfresser liegen; beim anderen fing ein Sack hinter dem Führerhaus Feuer.

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