Auch Aral und Esso erhöhen Spritpreise

Hamburg (dpa) — Einen Tag nach BP haben am Dienstag auch Aral und Esso eine Erhöhung der Benzinpreise um fünf Pfennig pro Liter beschlossen; Dieselkraftstoff wird um drei Pfennig teurer. Sprecher der Konzerne Shell und DEA erklärten am Dienstag, ihre Unternehmen hätten noch keine Preisbeschlüsse gefaßt. Das Ende August vom Bundeskartellamt in Berlin eingeleitete Mißbrauchverfahren läuft weiter. Die Wettbewerbsbehörde prüft, „ob die neuen Preiserhöhungen gemessen an den Bewegungen an den internationalen Märkten gerechtfertigt sind“, hieß es auf Anfrage.

Aral und Esso begründeten die neuerliche Preisanhebung mit gestiegenen Beschaffungskosten am Rotterdamer Spotmarkt und Preisrückschlägen an den Tankstellen in der vergangenen Woche: „Bei diesen Kostenentwicklungen nimmt jeder Wettbewerber die Möglichkeit wahr, die Schere zu schließen“, hieß es bei Esso. Am Montag hätten die Benzinpreise an den internationalen Märkten um 17 Pfennig höher gelegen als zum Beginn der Golfkrise Anfang August. Seither seien die Tankstellenpreise bis zur jüngsten Preisrunde nur um elf Pfennig erhöht worden.

Am Londoner Markt notierte Nordseeöl am Dienstag mit 30,10 Dollar nach 29,25 Dollar je Barrel am Montag. An der New Yorker Warenterminbörse stellte sich der Ölpreis am Montag nach heftigen Schwankungen auf 31,30 Dollar und damit 1,26 Dollar höher als am Freitag.

Nach Angaben von Aral und Esso können in einzelnen „Tiefpreisgebieten“ die Tankstellenpreise auch stärker steigen. Solche „Bereinigungen regionaler Preistrichter“ — beispielsweise im Ruhrgebiet — würden im Zuge allgemeiner Preiserhöhungen regelmäßig unternommen.

Nach der Preiserhöhung kostet bleifreies Normalbenzin in der Bundesrepublik jetzt durchschnittlich etwa 1,31 DM, wobei es allerdings starke regionale Unterschiede gibt. Bleifreies Super kostet 1,36 DM, verbleites Super 1,45 DM und Dieselkraftstoff 1,10 DM.