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„Bunker vertretbar“

■ Wolfgang Golinski ist Chef der „Wohnungshilfe“ der Sozialbehörde

taz: Bunker als Notunterkünfte sind in Bremen das erste Mal für Übersiedler ins Gespräch gebracht worden. Aber dann fanden sich andere Möglichkeiten bis hin zu Turnhallen. Wie erklären Sie, daß für Asylbewerber nichts besseres als Bunker gefunden wird?

Golinski: Ganz einfach. Weil wir keine Übergangswohnheime haben. Und die Übergangswohnheime, die wir jetzt noch haben, können nicht so schnell frei gemacht werden. Wir wollen ja sukzessive die Übergangswohnheime nutzen für die Asylbewerber. Aber wir schaffen es nicht so schnell, die Aus- und Übersiedler in Wohnungen zu bringen. Wenn ich die Wahl habe zwischen Straße und Bunker, muß ich mich für die Bunker entscheiden.

Wenn Sie weiterhin Angebote wahrnehmen würden von Vermietern, die „Hotelzimmer“ an Asylbewerber vermieten wollen, bestünde immerhin die Wahl zwischen „Hotel“ und Bunker.

Golinski: Wir wollen dieses Umsteuerungsprogramm durchziehen und uns von den teuren „Hotelunterkünften“ verabschieden. Für diese Hotels, wo wir zwanzig Mark pro Person und Tag für bezahlt haben, hat uns die Presse doch auch andauernd kritisiert. Die Lösung Bunker ist ja kein Dauerzustand. Maximal vier bis sechs Wochen bleiben die Leute dadrin. Ich denke, das kann man auch vertreten.

Einem Bunkerbewohner ist auf dem Sozialamt klipp und klar gesagt worden, die Bunker seien eine Abschreckungsmaßnahme.

Golinski: Quatsch. Es ist keine Abschreckungsmaßnahme. Es ist nicht so, daß wir das gemacht haben, um rückläufige Asylbewerberzahlen zu bekommen. Und mit Ausländerfeindlichkeit hat das auch nichts zu tun. Int.: B.D.

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