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Zeitschriften gelesen von Anja Seelinger

■ Heute: Musik

A N J A S E E L I G E R H E U T E: M U S I K Peter Wagner vom 'Musik Express/Sounds‘ interviewt Marius Müller-Westernhagen unter dem Aspekt der Ehe. Der Interviewer macht sich nichts aus der Ehe. Er besitzt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Don't marry, be happy“. Der Fotograf macht sich auch nichts aus der Ehe. Er war zwei Jahre verheiratet und ist Junggeselle. MMW hat vor kurzem geheiratet, und die beiden schnappen über: „Show kann das nicht sein, diese Innigkeit, mit der die Eheleute Westernhagen den ganzen lieben Tag mit uns durch Hamburg ziehen, so daß sogar ein fanatischer Heiratshasser wie unser Fotograf Fred ... Zweifel bekommt...“. Innigkeit und — von der Sonne enthüllt — „glückliche Menschen haben Grinsfalten“. Obwohl er keine zehn Schritte ohne Autogrammwunsch gehen kann, „zucken dauernd diese Glücksmuskeln im Gesicht“. MMW ist ein ehrlicher Rocker, denn „seine Musik konzentriert sich auf hormonschweren R'n'B, R'n'R und alles, was sonst noch Eier unten dran hat“. Wenn er sie oben hätte, würde er wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag um seine Braut gefreit haben. Vielleicht ist das der Grund für das Zucken seiner Glücksmuskeln?

MMW erzählt Interviewer Wagner, daß ihm die Plattenfirma noch nie in seine Entscheidungen reingeredet habe. Wagner meint, Kontrolle über die eigene Arbeit, vorzüglicher Plattenverkauf, ausverkaufte Konzerte seien etwas „für Zeitgenossen, die ihr Selbstbewußtsein am aktuellen Kontostand ablesen“. Was ist dagegen einzuwenden? Schließlich hat er hart dafür gearbeitet. Heiratsfeind Wagner: „Westernhagen hat sein geistiges Kapital besser angelegt, sein Persönlichkeitsguthaben mehr als vervielfacht: Er hat geheiratet.“

Weitere Themen: Zensur in Deutschland, Soul II Soul und Paul Simon.

Reden wir nicht von all den Schrummelbands, die in diesem irdischen Jammertal schier erdrückt über ihren Gitarrenhälsen hängen.

Xai Sutohbi wagt für 'Hype‘ die Begegnung mit einem Androiden der „Revolting Cocks“: „Die elektronischen Augen mustern mich, ich glaube, ich werde hyperobserviert, jede Bewegung, jeder Gesichtsausdruck, tausendmal im Tausendstel einer Sekunde. Doch irgendwie weiß ich, daß er nicht mit Sicherheit herausfinden kann, ob ich lüge oder nicht. Keine Maschine ist perfekt.“ Außerdem hat sie die Kanone. Mit spitzen Fragen wird Luc van Acker in die Enge getrieben — „Ein explodierendes Auto (sampeln)? Ist das nicht ein bißchen extrem?“ — bis er zusammenbricht und gesteht: „Die Leute wollen die Musiker spielen sehen... Wir brauchen Handwerker.“ Ich kenne die „Revolting Cocks“ nicht, aber es gibt ein Foto von ihnen im Blatt. Sie sehen nicht so aus, als hätten sie etwas mit Handwerk im Sinn.

Mijk van Dijk führt ebenfalls eine spitze Feder (Adamski-Artikel): „Reden wir nicht von all den Schrummelbands, die von der kollektiven Last dieses irdischen Jammertals schier erdrückt über ihren Gitarrenhälsen hängen, womöglich nur, um die Bünde derselben im Auge zu behalten.“ Nebenbei bietet er noch eine kurze Einführung in die Chaostheorie.

Joel Amaretto beginnt seinen Artikel über Betty Boo mit: „Sie ist weder die Rettung des britischen Hip Hop, noch die neue Madonna. Sie ist nur ein armes kleines geplagtes Mädchen [im Original extra groß und fett gedruckt] das ausreichend Talent zum Popstar besitzt und dafür durch die Hölle des Popbusineß gehen muß.“ Und du bist eine widerwärtige schleimige selbstgefällige Kreatur, die hoffentlich bald gefeuert wird. Betty Boo hat mit 20 ein Album veröffentlicht, bei dem sie Autorin, Sängerin und Produzentin war. Jetzt ist sie 21 und ein Popstar! Tob deine pickeligen Minderwertigkeitskomplexe gefälligst nicht an anderen Leuten aus. Mach selbst eine Platte, du Würstchen.

Weitere Themen: Sylvia Juncosa, The Charlatans.

Chefredakteur Ettler von 'Zillo‘ verwahrt sich im Vorwort gegen Vorwürfe, seine Autoren seien zu positiv: „Kritik wird und soll geübt werden, doch bevor ein totaler Verriß kommt, wenden wir uns lieber einem anderen Thema zu. Jede Band denkt sich was bei ihrer Musik, denn sonst würden sie es lassen und irgendeinen Job annehmen. Toleranz zeichnet den aus, der unsympathischen Dingen trotzdem Respekt entgegenbringt. Gäbe es mehr Toleranz, so wäre die Welt um einiges friedlicher.“

Leuten, die Subjektivität hassen, schwant Böses bei diesen Worten. Zu Recht. Dirk Hoffmann entzückt den Leser mit einer hymnischen Liebeserklärung an die Sängerin von „Dead Can Dance“: „Für das weitere, höchste Entzücken beim Publikum sorgte schließlich Lisa Gerrard mit ihrer zarten Erscheinung und der phantastischen, unbeschreiblichen Intensität ihrer Stimme. In ihrem langen, weißen Kleid sah sie tatsächlich wie ein Burgfräulein reinen Herzens aus, ihre Gestik war filigran, zart und unprätentiös. Ihre Augen strahlten von unverhohlener Freude, ihr Lachen spendete Energie, steckte das eigene Herz in Flammen und trat immer dann befreit auf, wenn ihre Künste mit lautem, kräftigem Applaus bedacht wurden.“ Wer diesen Auszug nicht bis zum bitteren Ende gelesen hat, hat kein Herz. Eine Meisterleistung im „write positive“.

Weitere Themen: Das Ich, Love Like Blood, Sisters of Mercy.

'EB/Metronom‘ beginnt hoffnungsvoll mit „Norbert & die Feiglinge“: „...sind eine der wenigen Bands, die gleichzeitig Storys in 'Bravo‘, 'Bild‘, 'Die Zeit‘, 'Stern‘, 'Spiegel‘ und 'EB/Metronom‘ nachweisen können, was für“ — Cleverness, Opportunismus, Flagellantentum? — „eine enorme Bandbreite spricht.“ Enttäuschung. Bei „Poison Candy“ besticht „ihre lustige Unverkrampftheit, die sich auch in der Ansicht der Musiker äußert, daß die Bühne ein viel besseres Trainingsquartier bietet, als der Übungsraum... Alles war saulocker, es mußte nur ein Label gefunden werden.“

Dies ist nicht mein Humor. Das Unheil holt mich bei den „Bagdad Babies“ ein. „Sie bekamen ein WDR-Interview... ein großer Musikverlag macht ihnen Avancen... Statt diesen ganzen Tanz mitzumachen, feuern die Bagdad Babies ihren bisherigen Manager und begeben sich auf Ochsentour durch die gesammelten Jugendheime unseres noch neuen Deutschlands. In einem Bereich, in dem das Gros der Musiker ihr Gehirn zwischen den Beinen zu tragen scheinen, nötigt mir eine solche Entscheidung Respekt ab.“

Wieso? Was ist so respektabel daran, wenn die Band durch Jugendheime tingeln will? Vielleicht tun sie es nur, weil in Jugendheimen leichter an Mädchen ranzukommen ist als in einem Musikverlag. Aber wahrscheinlich meint er: Die „Bagdad Babies“ sind ehrliche Rocker — geschenkt.

Weitere Themen: 17 Artikel über deutsche Gruppen: Die Tanzenden Herzen, Krupps, Tilt. Außerdem: Gun Club, Public Enemy.

Was tun Piraten, wenn sie in die Jahre kommen? Sie besorgen sich einen Kaperbrief. Hans Nieswandt begab sich für 'Spex‘ nach London zu Radio Kiss FM, ehemals Piratensender, seit September Besitzer einer offiziellen Sendelizenz. Die Legalität hat ihren Preis. Behörden, Zensur, der Vorwurf der Kommerzialität. Kiss-FM-Chef Gordon Mac: „Das ist der Preis, den man zahlen muß. Aber ich kann und will jetzt damit leben.“ Ist diese Einstellung ein Grund zum Lamentieren? „In die Jahre gekommene, verdiente Rundfunkrebellen sollen das Recht haben, sicher zu spielen und nach all den Jahren aus ihrer Leidenschaft einen Beruf machen. Wenn es den Jungen nicht paßt, können sie ja ihre eigenen Piratensender aufmachen.“

Vielleicht überrascht es einige Leser, daß 'Spex‘ das bestgehaßte Musikmagazin aller Zeiten ist. Auch der Musikredakteur der taz (ansonsten ein überaus sympathischer Mensch. Die Literaturredakteurin nennt ihn einen „zierlichen Helden“. Wer ihn je seinen Schreibtisch hat aufräumen sehen, kann dem nur bedingungslos zustimmen) verzog angewidert das Gesicht, als ich mit der 'Spex‘ unter dem Arm in die Redaktion kam. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Lektüre mit der letzten Seite zu beginnen. Abteilung Leserbriefe: „Wenn mich eine Gruppe interessiert, dann weiß ich nach drei Seiten was über den Interviewer, aber nichts über die Gruppe.“

Ich habe noch nie verstanden, welchen Sinn es machen soll, eine Gruppe so zu beschreiben: „Die Songs haben meist das Grundgerüst eines Popsongs, doch werden sie durch den ungewöhnlichen Einsatz von Posaune, Gitarre und Baß verfremdet. Jedes Instrument spielt dabei leicht anders, womit ein schräger Sound erzeugt wird.“ (Aus: 'EB/Metronom‘). Weiß irgendjemand jetzt mehr von der Gruppe („Immaculate Molars“ — sagt mir auch nichts)? Und wenn ich sie kennen würde, wäre ich absolut uninteressiert zu lesen, wie sie sich anhören. Ich wüßte es.

Was kann ich anfangen mit der Erklärung: Er ist ein ehrlicher Rocker? Ist er deshalb talentiert, interessant, sympatisch? Quatsch. Ich will keine definitive Antwort, ich will eine Idee. „I'm a patient boy. I wait, I wait, I wait, I wait“, erwischte mich eiskalt in der Disko. Wie die feine Baßmelodie von einer fetten Rhythmusgitarre eingeholt, nach nur 20 Sekunden Spannungsbogenspannen innehält und sich sammelt, das ist mindestens so schön wie die kleine Ewigkeit zwischen „Freeze“ und „Music, please!“ bei EPMD... Für mich war das ein echter Fall von last- night-a-DJ-saved-my-live-with-a- song.“ 'Spex‘ Oliver von Felbert teilt mir sein persönliches Motiv für ein Interview mit „Fugazi“ mit. Ist doch ein guter Grund, das Interview zu lesen. Die Band rettet Leben.

Warum sollte mich bei einer Gruppe, die ich eh nicht kenne, interessieren, wer wann mit wem irgendwas produziert hat? Im Grunde gibt es nur zwei Motive, einen Artikel über eine Gruppe zu lesen, egal, ob ich sie kenne oder nicht: Ich erfahre komische Dinge über fremde Leute. Das erweitert meinen Horizont. Oder ich erfahre etwas über den Autor. Und wenn sich ein Musiker als „ehrlicher Rocker“ vorstellt, dann interessiert mich nur der Autor.

Was zu dem nächsten Leserbrief überleitet. Da beschwert sich jemand, „wer nicht seit 43 Ausgaben dabei ist, weiß nicht, um was es geht“. Musikzeitschriften sind Fachzeitschriften. Sie haben ihr eigenes Vokabular. So ähnlich wie Computerzeitschriften. Nur erfährt man da nie was über den Autor.

'Spex‘ hat die kompromißlosesten Statements: „Stoned — das ist nicht nur nach wie vor der normale Geisteszustand dieser Band. Auch sonst wird die rave-o-lutionäre Manchesterband immer mehr zu dem, was die mythologische R'n'R-Band mal war: der wüsteste, sexbesessenste, drogenabhängigste und demnächst reichste und berühmteste Haufen Elternschrecks, der zur Zeit die Wummerpop-Weltherrschaft ansteuert.“

Die größenwahnsinnigsten Schreiber: „Mit den Jahren und mehr Jazzerfahrung gelang es uns jedoch, diesen Bereich generell großzügiger zu sehen.“ Detlev Diederichsen mimt Maggie Thatcher: „Wir sind soeben Großmutter geworden.“

Die größte Abneigung gegen moralische Urteile. Erkenne die Realität: „Die Themen von ,Pills, Thrills And Bellyaches‘ sind Drogen, Drogen, Drogen. Dabei sind die Happy Mondays kein bißchen bewußtseinserweiternd, high sein ist ihr way of life.“

Legt den größten Wert auf Haltung und Bewußtsein: „Natürlich hat sie recht, wenn sie sagt, daß Raves glücklich machen (und das sagen Dee-Lite im Grunde die ganze Zeit), aber daraus kann man keine (politische) Haltung konstruieren (was sie ständig versuchen), denn das ist einfach lächerlich. Gute Raves, gute Parties sind... up-lifting, weiß Gott, tun was gegen Vereinsamung, aber sie haben keine Theorie, kein Ziel, außer dem, daß du dich gut und groß fühlst. Raves sind in ihrer Wirkung und Funktion Sex. Allerdings könnten wir, wenn wir nur noch Sex machen und Raves organisieren würden, keine Zeit und Lust mehr hätten, arbeiten oder wählen zu gehen, damit die Regierung stürzen, eine Rave- o-lution feiern... bis dahin ist, eine Haltung zur Welt haben, Arbeit und keine Party.“ (November-'Spex‘)

Hat die meisten ?-Artikel: „Informationstheorie und die Universalmaschine Computer lösen die Poesie des Wortes ab. Seine Präzision wird, in Musik übersetzt, einer Vielzahl von Andeutungen geopfert. Dieser alle Medien überziehenden Tendenz zum (inhaltlichen) Rauschen, dem Ende der Zeichen, vermag allein die Musik gerecht zu werden, sie häutet sich, d.h. läßt ihre Innerlichkeit zurück und vermittelt keine Botschaft mehr.“ In der Tat.

Weitere Themen: Happy Mondays, Soul II Soul, Komische Gruppen aus San Francisco, Grateful Dead

'B.A.D.‘-Autor Patrick Thomas ist mit Syrian-Airline nach Paris geflogen, auf der Spur einer Spezies, die man dort nicht vermutet: Rappern. Ein ausgezeichnetes Beispiel für „komische Dinge von fremden Menschen“. Rappen heißt auf französisch „la tchatche“, die erste LP mit französischem Rap: „y a pas de probleme“. Französische Rapper sind selbstbewußt: „Wir rappen auf Französisch, weil es eine reiche und komplexe Sprache darstellt, die unzählige Möglichkeiten für gute Reime bereithält.“ 'B.A.D.‘ widmet sich voller Respekt der Aufgabe, „umfassend über schwarze Musik zu berichten“. Ab 1991 monatlich.

Weitere Themen: Mica Paris, Dream Warriors, The Toasters, Laquan, Kiss FM, Stereo MCs, Kool G Rap and DJ Polo, Richard Rodgers, The It.

Singen Milli Vanilli nun live oder nicht?

'Bravo‘ nimmt wie eh und je die wichtigsten Dinge im Popwunderland unter die Lupe: Geld (Beautiful South: „Ihr Bassist wirft Geld auf den Müll“), Betrug (Milli Vanilli: „Wir haben uns an den Teufel verkauft.“ Rob: „Wir können singen und haben das auch durch eine Stimmvolumenmessung und ein Gutachten des amerikanischen Musikwissenschaftlers Seth Riggs nachgewiesen.“), Liebe (Mariah Carey: „Noch kein fester Freund“), Tiere („Mordanschlag auf Schildkrötenschützer“/Patrick Swayze — „Der Pferdenarr“).

Weitere Themen: Vanilla Ice, Jeremy Days. Außerdem: Zwei Autogrammkarten und vier Poster.

Das Titelbild von 'Pop Rocky‘ verunstaltet die häßlichste Band, die ich je gesehen habe, ausgenommen vielleicht die „Bay City Rollers“. „New Kids On The Block“ — drei haben einen Überbiß, der vierte ein Kinn wie ein Panzerknacker, der fünfte verhindert, daß man sich übergibt.

Das Verhältnis Foto/Text ist ungefähr 99/1. Fotos von Popstars sind zwar wichtig, aber 16 auf einer Seite sind so gut wie gar keins. 'Bravo‘ bietet eindeutig mehr Informationen.

Weitere Themen: Paula Abdul, Adamski. Außerdem: nur drei Poster.

'Popcorn‘ erscheint nur einmal im Monat. In der Popwelt ist das eine Ewigkeit. Was sich diesen Monat peinlichst bemerkbar macht: „Singen Milli Vanilli nun live oder nicht?“ Das erstaunlichste in dieser Zeitschrift ist der Ratgeber. Probleme wie „Mein Penis ist krumm“ sind zeitlos. Die Berater haben sich jedoch entschieden verändert: Eine 14jährige wird von ihrem Vater mit Prügeln, Hausarbeit und der Drohung der Zwangsehe mit 18 tyrannisiert: „Mit diesem autoritären und kompromißlosen Vater bist du echt gestraft. Aber du bist ihm nicht hilflos ausgeliefert. Zwei Kernsätze solltest du aufschreiben und täglich lesen: Ich versuche nicht, meinen Vater zu bekehren. Ich versuche alles, in dem feindlichen Milieu zu überleben. Zum ersten Satz: Warum kannst du deinen Vater nicht bekehren? Weil du abhängig und somit in der schwächeren Position bist. Es ist sinnlos, ihm klarmachen zu wollen, daß seine Lebenseinstellung falsch ist. Streiche jede Auseinandersetzung. Zum zweiten Satz: Überleben heißt: Deine Wünsche und Interessen zu realisieren. Dafür gibt es drei bekannte und geläufige Methoden: 1.Steter Tropfen höhlt den Stein... 2.Kleiner Finger, ganze Hand... 3.Komplizen suchen...“

Läßt sich nichts gegen sagen. Realitätsbezogen und konkret.

Ein Mädchen findet keinen Freund, der sie wirklich interessiert: „Du mußt einen anderen Weg einschlagen. Den Weg der Selbstverwirklichung. Überzeuge du die anderen. Was ich damit meine? Ich halte dich für so begabt, daß du lernen kannst mit deinen Mitmenschen so umzugehen, daß sie sich so verhalten, wie du es gerne hättest. Dazu mußt du aber ein paar gesellschaftliche Tabus überwinden: Man darf seine Mitmenschen nicht ausnutzen oder manipulieren und fordern. Doch. Du darfst ausnutzen, manipulieren und fordern. Du hast nämlich das Zeug dazu, um für andere faszinierend zu sein. Ändere die Spielregeln. Suche nicht mehr nach dem Märchenprinzen. Selber Märchenprinzessin für die Jungen sein — das ist der springende Punkt.“ Dem ist nichts hinzufügen.

Weitere Themen: Depeche Mode, Gianna Nannini, Aha, Neneh Cherry und Adamski. Außerdem: zehn Poster.

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