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»HIV e.V.« droht mit Auflösung

Berlin. Trotz der am Dienstag vom Senat beschlossenen Zuwendungen in Höhe von einer halben Million Mark an die beiden Aids-Pflegeprojekte »HIV e.V.« und »ad hoc« ist deren Zukunft und damit die Pflege von Aids-Patienten in Berlin nicht gesichert.

»Der Zuwendungsbescheid deckt nicht einmal das Nötigste«, beschwert sich »HIV e.V.«-Vorstand Wolfgang Kohl. Das Projekt werde damit entweder in den Ruin oder seine Mitarbeiter zu noch größerer Selbstausbeutung getrieben. Im einzelnen verlangt der gemeinsame Bescheid von Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) und Gesundheitssenator Peter Luther (CDU) Kürzungen bei Pfleger-Honoraren und Sachmitteln sowie einen dreimonatigen Stellenstopp bei Kündigungen. »Völlig unzumutbar« findet Wolfgang Kohl auch, daß für die gesamte Buchführung nur eine Viertelstelle vorgesehen ist. Falls Nachverhandlungen zu keinem Ergebnis führen, droht er mit der Auflösung von »HIV e.V.«. Eine Mitgliederversammlung soll am 21. März über die Fortführung des einzigen schwulen Aids- Pflegeprojekts entscheiden.

Dagegen sehe die Zukunft von »ad hoc« ein wenig besser aus, erklärte Kohl. Hintergrund sei jedoch allein, daß das auf Drogengebraucher spezialisierte Pflegeprojekt weniger Rund-um-die-Uhr-Betreuungen durchführe und Kosten über die Substitution abrechnen könne. ms

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