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Rio: Nur über die Größe der Null verhandelt?

Rio de Janeiro (dpa/ips) — UNO- Umweltsekretär Maurice Strong, der den Umweltgipfel von Rio organisierte, hat sich enttäuscht über die Klimaschutzkonvention und über die Höhe der zur Verfügung gestellten Mittel geäußert. „Ich bin enttäuscht, weil wir nicht erreicht haben, Zeitpläne und bestimmte Ziele zur Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen festzulegen“, erklärte Strong am Montag. „Was die Finanzen angeht, habe ich festere Verpflichtungen seitens einiger reicher Länder erhofft. Wir werden nicht genügend Mittel für eine umweltverträgliche Entwicklung haben, wenn wir das derzeitige Finanzierungssystem nicht ändern. Wir müssen neue Finanzierungsquellen erschließen, über internationale Steuern oder Konzessionen für den Ausstoß giftiger Gase.“

Auch in den Ländern der sogenannten Dritten Welt überwogen negative Reaktionen. Das zeigte sich beim abschließenden Treffen der 128 Entwicklungsländer, der „Gruppe der 77“. „Nach allem, was wir mitgemacht haben“, schloß ein asiatischer Diplomat, „haben wir offenbar nur über die Größe der Null verhandelt.“

Der Erdgipfel sei zwar eine „im großen und ganzen erfolgreiche Konferenz“ gewesen, erklärte der pakistanische G-77-Vorsitzende Jamsheed Marker. Der Mangel an Finanzierungszusagen sei aber sicher der größte Mißerfolg der UNCED und ein „schwerer Rückschlag“. „Wir werden sehen, wieviel Mittel sie uns geben werden.“

Druck soll jedenfalls auf die Weltbank gemacht werden: Präsident Lewis Preston kündigte letzte Woche an, einige Milliarden zusätzlich und zu günstigen Bedingungen über die Tochterbank IDA (Internationale Entwicklungsvereinigung) an die ärmsten Länder zu vergeben, unter anderem für die Umsetzung der „Agenda 21“.

Siehe auch Seite 12

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