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Bremen will Bauschutt erforschen

■ Weiterverarbeitung soll gesichert werden / Verein sucht Unternehmner

200 Nillionen Tonnen Bauschutt fallen jährlich anFoto: Archiv

Mit einer von Unternehmern getragenen Forschungsvereinigung „Recycling und Wertstoffverwertung im Bauwesen“ will das Land Bremen das Bauschuttrecycling auf neue Füsse stellen. Über dieses „zukunftsweisende und bundesweit einmalige Forschungsvorhaben“ informierte gestern Baustaatrat Jürgen Lüthge zusammen mit zwei Hochschulprofessoren, die die Recyclingforschung inhaltlich voranbringen sollen.

Bitte den Bauschutt

Circa 220 Millionen Tonnen Tonnen Bauschutt fallen jährlich bundesweit an. Nur etwa 30 Prozent können wiederverwertet werden und zwar ausschließlich als Unterfutter beim Straßenbau. Auf der anderen Seite werden in Deutschland jährlich pro Kopf der Bevölkerung zweieinhalb Tonnen Beton verbaut. Wegen der strengen Anforderungen an das Material kommt recycelter Bauschutt als Bestandteil des Betons nicht infrage. Hier sehen die

Bremer Ingenieur-Proffesoren Peter Mayr (Uni) und Harald Budelmann (Hochschule) den dringlichsten Forschungsbedarf. Die Fragestellung in etwa: Wie muß recycelter Bauschutt beschaffen sein und bearbeitet werden, um in welchen Mengen zur Betonproduktion beitragen zu können? Denn der Beton-Hauptstoff Kies geht angesichts der benötigten Mengen einem sicheren Ende entgegen. Und weil Forscher weit in die Zukunft denkende Menschen sein können, hat sich der Verein auch ein Fernziel gesteckt. Am Ende der Arbeit sollen Vorschläge für recyclinggerechtes Bauen und Planen stehen.

Funktionieren soll die Forschungsvereinigung folgendermaßen: Sie wird als eingetragener Verein gegründet, dem Bauunternemen und Wohnungsbaugesellschaften angehörden werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft, daß die Bremer Absicht bereits für gut erklärt hat, gibt Forschungsgelder in gleicher Höhe dazu, wie sie von den Vereinsmitgliedern aufgebracht werden. Und diese Vereinsmitglieder werden, nachdem die Konzeption steht, ab sofort gesucht.

Daß die Bauunternehmen an diesen Forschungsergebnissen interessiert sind, davon ist Baustaatsrat Jürgen Lüthge fest überzeugt. Da nach dem Verursacherprinzip auch in diesem Bereich „jeder seinen Dreck weg machen muß“, hätten die Unternehmen großes Interesse, aus dem Schutt wieder Wirtschaftsgut zu machen. Falls dies nicht gelingt, sieht Lüthge erhebliche Probleme auf das Baustoffrecycling zukommen. „Wenn der Absatz nicht gesichert ist, dann laufen zwar in ein paar Jahren überall die Anlagen und die Bauschuttaufbereitung muß dann wieder zurückgefahren werden.“

hbk

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