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Türkische Woche in Hohenschönhausen

Hohenschönhausen. Die Auftaktveranstaltung der Türkischen Woche von Hohenschönhausen war am Donnerstag eine Diskussion über »Zusammenleben in Berlin«. VertreterInnen verschiedener AusländerInnenorganisationen diskutierten mit der Ausländerbeauftragten Barbara John. Übereinstimmend beklagten sie, daß die Einwanderung in die Bundesrepublik immer noch nicht durch ein Einwanderungsgesetz geregelt sei, obwohl Deutschland faktisch längst ein Einwanderungsland sei. Murat Barut, Vertreter des Bundes der türkischen Einwanderer, beschrieb das Dilemma der unzulänglichen Gesetzgebung. Türken, die in der Bundesrepublik aufgewachsen seien, wollten nicht ewig als Ausländer und Staatsbürger zweiter Klasse in Deutschland leben, sondern endlich gleiche Rechte und Pflichten haben. Murat forderte ein Einwanderungsgesetz. Auch der Rechtsstatus der Vietnamesen, die von der DDR-Regierung als Vertragsarbeiter verpflichtet worden waren, sei ungeklärt. Immer noch gebe es keine Entscheidung, ob sie in Deutschland bleiben könnten, beklagte Tram Phuong Lan von der Vereinigung der Vietnamesen.

Als Experte für Immigrationsfragen war Manodj Soedhwa vom »Institute for International Migration Issues« aus den Niederlanden gekommen. Prinzipiell müsse das Ziel jeder staatlichen Immigrationspolitik sein, Einwanderern die Partizipation und Mitwirkung in der Gesellschaft zu ermöglichen, in die sie eingewandert seien. Immigration sei zudem kein Problem, das sich allein auf nationalstaatlicher Ebene stelle. Deshalb, forderte Soedhwa, müsse es zwischen einzelnen europäischen Staaten ein »antirassistisches Netzwerk« geben. sol

Eine Auswahl weiterer Veranstaltungen der Türkischen Woche in Hohenschönhausen: Samstag, 12. September, 16 Uhr: Gemeinsames Konzert türkischer und Hohenschönhauser Jugendbands im Jugendclub »Arche«; Dienstag, 15.9, 20 Uhr: »Eine Religion im Gespräch — Der Islam«, Diskussionsveranstaltung im Evangelischen Gemeindezentrum, Am Berl 17.

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