: Werbung für Fahrkarten-Abstinenz
Sind die Tage der Fahrkarten- Kontrolleure in den S-Bahnen womöglich gezählt? Sollte der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) endlich erkannt haben, daß Schwarzfahren „der bessere Weg“ ist?
Noch etwas verschämt werben die HVV-Verantwortlichen mit kleinen Plakaten über den Türen ihrer Bahnen für die Idee. Doch tausende Hamburger nutzen das Angebot bereits und fühlen sich ohne die lästigen Fahrkarten wohl. Auch wenn in einem unscheinbaren Text am Rande des Plakats weiterhin CC-Karten angepriesen werden. Wohl ein Appell an Gutverdienende, den neuen Kurs des HVV mit Spenden zu unterstützen.
Wieviel Schwarzfahrer inzwischen kostenlos durch die Stadt kutschieren, war nicht zu erfahren. „Wir brauchen keine zusätzliche Werbung“, hieß es beim HVV. Einen Sozialplan für arbeitslose Kontrolleure gibt es bisher nicht. Möglich, daß sie umgeschult werden, um zu Stoßzeiten mit freundlichem Lächeln Kaffee an die Fahrgäste auszuschenken.
Probleme macht auch noch der Sprachgebrauch. Wie sollen die Schwarzfahrer künftig heißen, wenn sie keine Schwarzfahrer mehr sind? Grünfahrer, vielleicht - nicht nur, weil sie etwas für die Umwelt tun, sondern weil sich die ehemaligen Kontrolleure heimlich grünärgern, wenn sie nicht mehr gegen die Fahrkarten-Abstinenzler vorgehen können. tos
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