: »Heidemörder« schweigt
Bereits nach wenigen Minuten wurde der zweite Mordprozeß gegen den „Heidemörder“ Thomas H. gestern vertagt. Weil der psychiatrische Sachverständige fehlte, endete der erste von 16 anberaumten Verhandlungstagen nach kurzer Verlesung der Anklageschrift. Der 28jährige Grafiker Thomas H., der bereits im September 1992 in Stade wegen Totschlags zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, verfolgte den Auftakt des neuen Prozesses fast regungslos. Er erklärte nur, daß er zur Sache nichts aussagen werde.
Die Anklage wirft dem Grafiker vor, in den Jahren 1987 und 1988 zwei junge Frauen vergewaltigt und mißhandelt zu haben. Dann soll er sie erwürgt haben. In der Wohnung des Angeklagten hatte die Polizei verschiedene Faserspuren von der Kleidung einer der Ermordeten gefunden.
Der Prozeß, der sich allein auf Zeugenaussagen und Indizien stützen muß, wird am kommenden Dienstag fortgesetzt, vorgesehen sind 16 weitere Verhandlungstage. Mit einem Urteil wird nicht vor Anfang März gerechnet. tos
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen